Eluveitie – Helvetios

Folk Metal
10.02.2012

Gleich vorweg bevor schon ein paar nach Ausverkauf und Kommerz schreien. Eluveitie bleiben Ihrem Folk-Death-Metal treu und haben wenn, dann eher an Härte zu gelegt. Und dann noch ein Tipp: Wie oft beim melodiösen Death-Metal à la Amon Amarth oder eben auch Eluveitie, muss man sich eine Scheibe mehrere Male anhören, um die Feinheiten, die teilweise verstecken Melodien zu entdecken. Die Offenbarung kommt selten schon beim ersten Mal – vor allem bei denen die sonst nicht so auf Death-Metal stehen.

Zum Album «Helvetios» – Stück für Stück:

Der gute Krieger im «Prologue» spricht nicht Gälisch, sondern Englisch mit schottischem Akzent. Na gut, Ersteres versteht ja eh keiner und Zweiteres (schottisch) passt perfekt zur Stimmung des Albums. Nach dem Prologue stelle man sich ein geteilter Mosh-Pit kurz vor dem Go zur Wall-of-Death vor. Nach ein bisschen Rumgeplänke geht’s mit dem Titelstück gleich zur Sache. «Helvetios» ist für mich eine Zusammenfassung des bisherigen Schaffens von Eluveitie in kompakter Form. Der Song beinhaltet alles was Eluveitie ausmacht: Death, Folk, cleane Frauenstimme im Hintergrund und abrupte Wechsel. Das wird auch textmässig mit «‘cause we are fire, ´cause we are wave, ´cause we are rock, we are one – we are Helvetios» zelebriert.

Mit «Luxtos» folgt anschliessend eine kleine Pogo-Verschnaufpause mit einem «Gruppen-Arme-Einhängen-und-im-Kreise-Tanzen-Stück». Fast schon gemein, dass der eingängige Refrain auf Gälisch gesungen wird. D.h. also, den Text phonetisch auswendig lernen, um live mitsingen zu können.
Mit «Home» ist dann wieder fertig lustig mit Hexentanz. Eine gnadenlose Neckbrecher-Nummer. Ohne Gnade ausser ein paar eingestreuten langsameren Passagen à la Eluveitie.

Bei «Santonian Shores» gibt’s viel gedudle und ein bisschen weniger Tempo. Guter Song, welcher sicher auch der nicht ganz harten Death-Fraktion gefällt. Anschliessend hat mit «Scorched Earth» wohl der Schamane seinen grossen Auftritt. Sehr sphärisches, berührendes Stück wo Drum, Bass und Gitarre sich eine Auszeit gönnen und die Folgen des Kriegs beklagt werden.
Die Rache für die brennenden Felder und Dörfer folgt jedoch unmittelbar mit «Meet the Enemy». Death-Metal ohne Gnade. «Neverland» hält das Tempo hoch, jedoch mit einem sehr eingängigen Refrain wo Chrigel schon fast Clean singt und auch durch cleane Stimmen ergänzt wird.
Mit «Rose for Epona» darf Anna Murphy aus dem vollen schöpfen. Ein bisschen weniger Tempo und die brachiale Härte wird durch die wunderschön-sphärische Stimme von Anna gebrochen.

«Havoc» steigert das Tempo dann wieder. Was die Gitarren betrifft der wohl untypischste Elu-Song auf dem Album. Für einmal wird nicht mit dem Zweihänder gekämpft, sondern mit einem Maschinengewehr-Old-School-Thrash-Metal-Riff. Hammer.

«The Uprising» steigert das Tempo nochmals. Einer der härteren Songs auf Helvetios. Da ist es nichts als fair, dass mit «The Hope» ein Akustik-Instrumental-Song folgt, um kurz den Nacken zu lockern. Doch die Erholung bleibt nur kurz, mit «The Siege» folgt der nächste Dampfhammer. Chrigel liefert sich hier mit gollummässiger Stimme ein Duell unter seinesgleichen. Gfürchig. Death übernimmt und das ist auch gut so, denn die nächste Erholung folgt bereits mit «Alesia» wo Anna wieder ran darf, dieses Mal überlässt Chrigel ihr das Feld jedoch nicht ganz alleine. Der gemeinsam gesungene Refrain wird live sicher einer der Mitsing-Hymnen.


«Tullianum» und «Uxellodunon» runden das Meisterwerk ab. Definitiv abgeschlossen wird mit dem «Epilogue».

Fanzit: Hammerscheibe mit 9 von 10 Punkten. Einziger Minuspunkt ist für mich, die Länge der Songs. Ein paar davon dürften gerne noch ein bisschen länger sein, um das epische Potential noch mehr auszuschöpfen. Wer Metal mag, mehr Death mag, wer Folk mag, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei. Kaufen.

Tipp: Die kaum teurere limited Edition zu kaufen lohnt sich, da dort nebst der DVD mit Videos und Infos zu den gälischen Texten auch noch eine schöne Akustik-Version von «A Rose for Epona» drauf ist. Jetzt bestellen auf Cede.ch.


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 9/10



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10.02.2012
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