AVANTASIA – The Mystery Of Time

Power Metal, Symphonic Metal
21.04.2013

Anderthalb Jahre ist es her, seit Tobias Sammet auf dem Wacken Festival das Ende von Avantasia verkündet hat. Und zum damaligen Zeitpunkt hat er das sicher auch so geglaubt. Nun – die Zeiten ändern sich und plötzlich war die Lust auf eine Fortsetzung wieder da. Und somit kommt die Metal Welt in den Genuss einer sechsten Avantasia Scheibe!

„The Mystery of time“ heisst das Album, bei dem Tobi wiederum massenhaft namhafte Gastmusiker für sein Projekt gewinnen konnte: neben Dauerbrennern wie Michi Kiske oder Bob Catley (leider aber ohne Jorn Lande) sind dieses Mal unter anderen auch Biff Byford (Saxon), Ronnie Attkins (Pretty Maids), Eric Martin (Mr Big) oder ex-Rainbow und ex-Deep Purple Sänger Joe Lynn Turner dabei. Allerbeste Voraussetzungen also für eine grossartige Scheibe. Daneben ist ein richtiges Orchester im Einsatz und da Tobi zudem ja ein begnadeter Songschreiber ist, war die Erwartungshaltung an dieses Album natürlich gigantisch.

Im Gegensatz zu den eingängigen Vorgängern „Angels of Babylon“ und „The wicked Symphony“ liefert uns hier Meister Sammet allerdings teilweise sehr schwere Kost ab! Die wenigsten Songs offenbaren ihren Glanz gleich beim ersten Durchgang und dieses Album sollte man auch als Gesamtwerk ansehen. Aber dann hat man ohne Zweifel seine helle Freude daran!

Das gut einstündige Werk wird eröffnet mit „Spectres“, bei dem gleich das Orchester zum ersten Mal zum Zug kommt und dem Song dadurch gewaltig Bombast verleiht. Neben Tobi ist hier auch Joe Lynn Turner zu hören – ein starker Beginn!

Es geht weiter mit  „Watchmakers Dream“, ein recht schneller Song mit Ferdy Doernberg an der Hammond Orgel und Arjen Lucassen an der Gitarre – und hier braucht es wirklich Zeit. Der Song wächst – am Anfang fand ich ihn recht belanglos. Mittlerweile sehe ich das allerdings anders… „Black Orchid“ ist dann das erste ganz grosse Highlight: nicht nur das Duett Tobi / Biff Byford ist bärenstark, auch die Parts mit dem Orchester überzeugen hier auf ganzer Linie. Ganz allgemein kann man sagen, dass Tobi’s Entscheidung mit einem Orchester zu arbeiten, absolut richtig war! Dies verleiht dem Album einen herrlichen Touch, den man sonst kaum hingekriegt hätte.

Michi Kiske ist dann bei „Where clock hands freeze“ ein erstes Mal zu hören, und mit „Sleepwalking“ (mit Cloudy Yang als Gastsängerin) folgt dann ein „Radio-Song“ –  eine Ballade, die allerdings schon etwas von früheren Grosstaten entfernt ist. Die zweite Ballade ist da wieder ein anderes Kaliber, „What’s left of me“ wird vor allem durch Eric Martin’s Stimme veredelt. Ebenfalls als äusserst gelungen darf man Ronnie Attkins‘ Leistung beim Nackenbrecher „Invoke the machine“ bezeichnen.

Grosses Kino liefert uns Tobi seit jeher mit seinen Epen. Von der Sorte gibt’s grad zwei Stück: „Saviour in the clockwork“ glänzt mit Joe Lynn Turner, Biff Byford und Michi Kiske. Der andere nennt sich „The great mystery“ und ist ein genialer Abschluss des Albums mit Byford, Turner und Bob Catley, der alle Trademarks des Albums nochmals auf über 10 Minuten vereint. Bombast und Dramatik pur, besser geht’s kaum noch!

Fanzit: Nachdem ich die Scheibe das erste Mal gehört hatte, war ich schon etwas enttäuscht – es hat mich überhaupt nicht gepackt und es ist kaum was hängengeblieben. Aber da ich – ich geb’s gerne zu – ein Tobi-Fanboy bin, konnte ich das natürlich nicht einfach so zur Seite legen und nach über 20 Durchläufen bin ich wirklich begeistert! Zugegeben: die ganz grossen, alles überstrahlenden Songs (wie z.B. ein „The seven angels“ auf der Metal Opera II), sind Mangelware, dafür hat’s andererseits auch kaum Titel, die man als „Füller“ bezeichnen müsste – das Ding ist wirklich eine Einheit! Tobias Sammet hat tatsächlich wieder alles richtig gemacht und ein Kandidat für das „Album des Jahres“ rausgehauen! Aber einmal nur reinhören ist hier definitiv die falsche Entscheidung…. 8.5 von 10 Punkten.

 

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Trackliste:

01. Spectres (6:20) – Tobias Sammet & Joe Lynn Turner
02. The Watchmakers‘ Dream (4:20) – Joe Lynn Turner & Tobias Sammet
03. Black Orchid (6:55) – Tobias Sammet & Biff Byford
04. Where Clock Hands Freeze (4:35) – Michael Kiske & Tobias Sammet
05. Sleepwalking (3:45) – Cloudy Young & Tobias Sammet
06. Savior In The Clockwork (10:40) – Joe Lynn Turner, Tobias Sammet, Biff Byford & Michael Kiske
07. Invoke The Machine (5:30) – Ronnie Atkins & Tobias Sammet
08. What´s Left Of Me (5:05) – Eric Martin & Tobias Sammet
09. Dweller In A Dream (4:45) – Tobias Sammet & Michael Kiske
10. The Great Mystery (10:05) – Tobias Sammet, Bob Catley, Joe Lynn Turner & Biff Byford


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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21.04.2013
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