TED NUGENT – Ultralive Ballisticrock

Hardrock, Rock
01.12.2013

TED NUGENT, Held meiner Jugend, Gitarrengott und Lieferant des Logos für unsere Wanderdisco – copyright? what’s that?. Nie vergessen sein Konzert in Friedrichshafen, so laut, dass man dachte, es blase uns ohne Fähre zurück in die Schweiz.

TED NUGENT war DAS Gitarren-Urgestein schlecht hin.

Gitarre spielen kann er nach wie vor, für sein Alter sogar ausgesprochen gut, wirklich hervorragend. Vom Helden ist aber nicht mehr viel geblieben. Vielmehr steht da ein ziemlich reaktionärer auf der Bühne, dem die Jagd ebenso geläufig ist wie der Fremdenhass. TED NUGENT ist der schwerbewaffnete hässliche AMI schlechthin, der seine Heimat stilisiert und romantisiert wie kaum ein Zweiter und der Franz Josef Strauss’ Aussage „Rechts von mir ist nur die Wand“ erschreckend nahekommt.

Aber – und darum geht es hier – er legt ein Doppelalbum mit einer DVD vor, die ihresgleichen sucht. Denn, wie gesagt, er kann es nach wie vor und er hat nun einmal eine Geschichte vorzuweisen, die so viele Hits enthält, dass er es sich leisten kann, auf Nummern aus so grossen Alben wie „Weekend Warrior“ oder „State Of Shock“ zu verzichten.

Klar, dass „Stranglehold“ und „Cat Scratch Fever“ auf dem Album sind ebenso wie „Wango Tango“, „Dog Eat Dog“ oder einen episch lange Version von „Fred Bear“. Dazu sei vermerkt; ich bin Bogenschütze und bewundere diesen grossen Jäger und Bogenbauer. Ich habe auch kein Problem mit der Jagd – Fleischfresser müssen jagen…

Dass Nugent diesen Fred Bear als Blutsbruder bezeichnet, shit happens!

Zurück zur Setlist. Wer aus dem Vollen schöpfen kann, darf Titel wie „Weekend Warriors“ oder „Smokescreen“ weglassen, auch wenn ich das bedaure.

Und zu den Aufnahmen sei folgendes gesagt; was hier abgeht, ist eine geile, fantastisch kompakte und musikalisch hochstehende Live-Show von beinahe zwei Stunden. Und der Dreiundsechzigjährige zeigt manchem jungen Gitarrenhero noch immer, wo der Hardrock-Hammer hängt.

Zudem muss man dem „Motorcity Mad Man“ lassen, dass er nach seiner Rückkehr zur Solokarriere – 1989 bis 1993 spielte er bei den DAMN YANKEES – weitere gute Alben wie etwa „Spirit Of The Wild“ oder das geniale „Hammersmith“ Live Album auf den Markt gebracht hat. Und noch heute spielt er an die hundert Shows pro Jahr, wenn auch vorwiegend in den USA.

So bleibt, was bleibt; er mag unsympathisch sein und sein Gitarrenspiel eine „Inselbegabung“ (Andreas Schiffmann von musikreviews.de), mag er spezielle Ansichten zum Waffenbesitz und zur Jagd, zum amerikanischen Präsidenten und Ausländern haben – Hardrock kann er einfach nach wie vor. Und wenn es unsterbliche Rockmusiker gibt, er wird dazu gehören.

Und ja, wenn er in der Schweiz oder im nahen Umland spielen sollte, werde ich da sein.

Vielleicht auch, um ein Stück Jugend endgültig abzuschliessen…

Meine Wertung von 9 Punkten gebe ich für die Qualität dieser Doppelscheibe, die mehr ist als ein Zeitzeugnis. Und weil „Stranglehold“ wirklich das „Guitarlick Number One In The World“ ist, zumindest in der Hardrock-Welt.

 

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Trackliste

  1. Free For All
  2. Stormtroopin‘
  3. Wango Tango
  4. Just What the Doctor Ordered
  5. Wang Dang Sweet Poontang
  6. Need You Bad
  7. Turn It Up
  8. Raw Dogs & War Hogs
  9. Dog Eat Dog
  10. Hey Baby
  11. Fred Bear
  12. I Still Believe
  13. Motorcity Madhouse
  14. Cat Scratch Fever

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 9/10



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01.12.2013
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