VENGEANCE – Piece Of Cake

Hardrock
09.12.2013

Es ist ein guter Spätherbst für Fans des melodiösen Hardrock. Neben China oder Mad Max veröffentlichen auch weitere Bands aus den guten, alten Achtzigern neue Alben. Die Niederländer Vengeance zum Beispiel…

Vengeance – das war die Band um Sänger Leon Goewie und Gitarrenvirtuose Arjen Lucassen. Die Musik versprühte gute Laune pur, die Alben „Take it or leave it“ (1987) und „Arabia“ (1989) gehören in jede gut bestückte Hardrock Sammlung.

Aber wie bei vielen andere Bands zu dieser Zeit kamen auch für Vengeance schwere Zeiten, die schliesslich zum Split führten. Arjen Lucassen starte danach sein Projekt „Ayreon“, mit dem er die Prog-Metal Fans auch heute noch verzückt.

Als gute Musik plötzlich wieder gefragt war, war es auch bei Vengeance nicht anderes als bei vielen anderen Bands: es folgte eine Reunion. Und wie bei all den anderen Bands fragte sich der alte Fan: „Ist das nötig? Können sie’s noch? Und wie soll eine Reunion ohne dieses oder jenes Originalmitglied funktionieren?“ Vengeance waren eigentlich immer Leon und Arjen. Aber da Lucassen zu beschäftigt mit Ayreon, war sein Interesse an der Reformierung nicht allzu gross. Leon zog das Projekt trotzdem durch und veröffentlichte 2006 das saustarke Comeback Album „Back in the Ring“. Dass Arjen nicht generell gegen die Reunion war, zeigte er mit seiner Mitarbeit an dieser Scheibe. Aber auch weitere prominente Gäste sind zu hören: Wolf Hoffmann von Accept, Michael Voss von Mad Max und auch Mat Sinner haben hier alle etwas zu diesem Comeback beigetragen. Auch Live Auftritte im Vorprogramm von Axel Rudi Pell und auf dem Bang your Head Festival folgten.

Ich muss zugeben, dass Vengeance nach dieser furiosen Rückkehr bei mir wieder etwas unter dem Radar verschwanden. Die zwei nachfolgenden Scheiben „Soul Collector“ (2009) und „Crystal Eye“ (2012) sind völlig an mir vorbei. Ganz anders sieht das jetzt aber aus mit der brandneuen CD „Piece of Cake“!

„Piece of Cake“ rockt! Das ist das Fanzit nach Durchgang Nummer eins. „Piece of Cake“ hat seine schwächeren Momente! Das ist das Fanzit nach Durchgang Nummer fünf oder so…

Vengeance sind am Besten, wenn sie sich auf ihre Party Mucke besinnen. Denn in Sachen „Gute-Laune-Rocker“ kann ihnen auch im Jahr 2013 kaum eine Band das Wasser reichen! Zum Glück gibt’s auch einiges davon zu hören hier – „Headquake“, der Opener „World Arena“, das speedige „Raintime“ oder der Titeltrack sind als Beispiele genannt. Vor allem „Headquake“ hat’s mir angetan – simpel, eingängig und einfach gut!

Nicht so sexy finde ich den Ausflug in den Blues. „Back to Square One“ ist eine langsame Blues Nummer, mit der ich einfach nicht viel anfangen kann. Auch wenn Leon hier äusserst hingebungsvoll singt… aber mir hat das damals schon nicht gepasst, als Gary Moore den Blues dem Hardrock vorzog…. Geschmacksache. Und bei Vengeance ist es „wenigstens“ nur ein Song…

Ebenfalls ein etwas anderer Stil ist die Schlussnummer „Goodbye Mother Sky“. Auch eher untypisch für Vengeance, der Song erinnert mich stellenweise an Led Zeppelin. Und auch hier zeigt sich Leon in absoluter Höchstform. Wobei: eigentlich gilt das für das ganze Album!

Fanzit: Insgesamt bietet das Album viel Licht, aber auch etwas Schatten. „Piece of Cake“ mag (natürlich möchte man sagen…) nicht an die Klassiker Bandhistorie ran. Aber da mehrheitlich wirklich gute Unterhaltung geboten wird, die einem ein Grinsen ins Gesicht zaubert, sind 7.5 Punkte durchaus angebracht. Back with a Vengeance? Gerne doch!

 

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Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



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09.12.2013
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