ELVENKING – Pagan Manifesto

Folk Metal, Power Metal
07.07.2014

Pagan Manifesto ist der achte Langspieler der italienischen Folk Metaller und dürfte wohl ihr Durchbruch werden. Auch dass sie Support von Rhapsody of Fire und Gamma Ray auf deren Empire of the Undead Tour waren, sollte den Italienern zu einem breiteren Publikum verholfen haben. Und das verdientermassen, denn Pagan Manifesto ist ein wirklich gutes Album geworden. Mit 11 Songs + Intro und einer Laufzeit von ca. 64 Minuten ist es relativ lang, und doch würde man am Ende gerne noch mehr hören. Aber alles der Reihe nach.

Das 1 ½ Minuten lange Intro legt gleich mal fest, was den Hörer im Folgenden erwartet: Bester fröhlicher Folk Metal. Mit 12 Minuten folgt gleich im Anschluss King of the Elves, ein – für seine Länge angemessen – sehr vielfältiger Song. Mit Keyboards, Chören und den für Power Metal typischen Vocals ist King of the Elves ein sehr melodischer, fröhlicher, aufstellender Song. Durch die immer wieder auftretenden Gitarrensoli und den abrupten Stilwechsel in der Mitte (der mir sehr gut gefällt), kommt auch nie Langeweile auf und man denkt sich nie „Oh Mann, wann ist der Song endlich fertig?“. Auch der Gastauftritt von Amanda Sommerville im letzten Viertel passt sehr gut und verleiht dem Song (der sehr gut mehrere Songs sein könnte) nochmals eine spezielle Note.

Elvenlegions ist auch ein super Track, im Vergleich zum nachfolgenden The Druid Ritual of Oak aber schon fast Durchschnitt. Wobei „Durchschnitt“ bei Pagan Manifesto immer noch „wirklich gut“ bedeutet. Bei Druid Ritual of Oak überzeugen vor allem das Intro und das Gitarrensolo, aber auch das Hauptriff ist nicht von schlechten Eltern. Moonbeam Stone Circle hat einen absoluten Ohrwurm-Refrain, The Solitair dagegen, mit einer schwer herauszuhörenden Melodie, fällt eher ab, Towards the Shores dagegen erinnert sehr an Rhapsody of Fire – im guten Sinne. Sehr ruhig, mit Akustikgitarren, Flöten und dem ganzen Brimborium, das halt einen typischen alten (!) Rhapsody of Fire Song so speziell macht, kann sich diese Ballade durchaus Freunde machen.

Mit Pagan Revolution geht’s wieder in schnelle, metallische Gefilde; sicher einer der besseren Songs auf der Scheibe, sehr hohes Ohrwurm Potential, so schnell kriegt man den nicht mehr aus dem Kopf. Grandier’s Funeral Pyre klingt wie schon mal gehört… überhaupt fällt das auf, wenn man sich Pagan Manifesto aufmerksam anhört: Die Songs sind zwar alle gut bis sehr gut, alle sehr melodisch und eingängig, aber zu 80% klingen sie sehr, sehr ähnlich. Twilight of Magic hat zwar dieses Problem nicht, dafür fehlt ihm aber der Wiedererkennungswert. Black Roses for the Wicked One ist eher wieder ruhig, sehr abwechslungsreich… aber leider wieder mit dieser für Pagan Manifesto typischen Melodie im Refrain, die man bis anhin schon ein paar Mal zu häufig gehört hat. Das ist wirklich schade.

Der Rausschmeisser Witches Gather hingegen fängt sehr, sehr vielversprechend an, sogar mit lateinischem Chorus. Und genau so geht’s auch weiter. Der Rest des Songs kann das Niveau des Beginns klar halten. So geht das, da könnte sich die eine oder andere Band noch was für ihren Rausschmeisser abgucken.
Fanzit: Mehr als nur anständiger Folk Power Metal. Sogar ohne den – durchaus charmanten – italischen Akzent, der die Kollegen von Rhapsody of Fire noch immer begleitet. Leider zeichnet sich die Mehrheit der eingängigen Songs dadurch aus, dass sie offenbar nach ein und derselben Schablone konzipiert wurden, und so verschmilzt das Album ein wenig zu einer homogenen Masse. Davon abgesehen funktionieren die Songs als Einzeleinheiten jedoch sehr gut und die Scheibe weist doch das eine oder andere Highlight auf. Wenn sie das Niveau halten und die Diversität ihrer Songs noch ausbauen können, legen Elvenking mit Pagan Manifesto den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere – gönnen würde ich es ihnen nach 14 Jahren Bestehen durchaus.

 

›› Reinhören und Digipak bestellen

 

Trackliste

  1. The Manifesto
  2. King of the Elves
  3. Elvenlegions
  4. The Druid Ritual of Oak
  5. Moonbeam Stone Circle
  6. The Solitaire
  7. Towards the Shores
  8. Pagan Revolution
  9. Grandier’s Funeral Pyre
  10. Twilight of Magic
  11. Black Roses for the Wicked One
  12. Witches Gather
  13. Amethyst (Bonustrack)*
  14. Cyfarwydd (Bonustrack)*

*Digipak Version


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



Wie bewertet ihr dieses Album?

07.07.2014
Weitere Einträge von

 
Do–Sa, 20.–22. Juni 2024, Beim Flugplatz (Grenchen, CH)

Metalinside präsentiert: Summerside Festival 2024 – Corey Taylor, Bruce Dickinson, Megadeth, Deep Purple u.v.m.

Alternative Metal, Bluesrock, Classic Rock, Country, Dark Rock, ...
 
Sa, 20. April 2024, Met-Bar (Lenzburg, CH)

Metalinside präsentiert: Shredhead, Mabon

Thrash Metal
  • Pressetext 27.03.2024
 
Fr, 12. April 2024, Z7 (Pratteln, CH)

Warkings

Heavy Metal, Power Metal
  • Pressetext 25.03.2024
 
Fr, 5. April 2024, X-Tra (Zürich, CH)

Impericon Festival 2024 – As I Lay Dying, Terror u.v.m.

Deathcore, Hardcore, Metalcore
 
Sa, 16. März 2024, Komplex 457 (Zürich, CH)

Amaranthe, DragonForce, Infected Rain

 
Mi, 6. März 2024, Schüür (Luzern, CH)

Therion, Satra

 
 
Sa, 20. April 2024, Kofmehl (Solothurn, CH)

Metalinside präsentiert: Swiss & Die Andern

Punkrock
  • Pressetext 23.03.2024