JUDAS PRIEST – Redeemer of Souls

Heavy Metal
11.08.2014

Lange hab ich mich mit diesem Review abgekämpft. Judas Priest sind schliesslich eine lebende Legende und daran sollte man doch nicht kratzen. Aber was ist, wenn diese lebende Legende ein neues Album raus bringt, welches an alte Klassiker anknüpfen soll – und es nicht tut? Oder ist nach dem Flop „Nostradamus“ alles sowieso wieder gut, weil schlechter geht’s gar nicht?

„Redeemer of Souls“ hab ich im letzten Monat im Durchschnitt sicher einmal täglich gehört. Und ich weiss bis jetzt nicht, was ich davon halten soll.

Rob Halford? Der bringt eine fantastische Leistung, stimmlich war er letztmals bei „Painkiller“ so stark.

Die Gitarrenhelden? Ebenso fantastisch. Glenn Tipton und Jungspund (im Vergleich zum Rest der Band…) Richie Faulkner brillieren und präsentieren einige wirklich geile Riffs. Priest funktionieren also auch in diesem Bereich ohne K.K. Downing.

Die Rhythmusfraktion? Solide wie man sie kennt.

Wo ist dann also das Problem? Einfach – es sind die Songs. Dreizehn Nummern bekommt der geneigte Hörer geliefert, eine volle Stunde Hörgenuss. Oder so.

Auch wenn das Material stilistisch deutlich zurück in die Richtung des Klassikers „Painkiller“ geht, es ist schlussendlich zu viel Durchschnitt dabei, der mich einfach nicht zu packen vermag. Und es tut mir verdammt weh, so was zu schreiben…

Der Opener „Dragonhaut“ ist sicher einer der besseren Songs. Angenehmes Tempo, geile Riffs und Rob zeigt das erste Mal sein können. Die erste Single „Reedemer of Souls“ ist anschliessend nicht übel, aber auch alles andere als überragend. Wirklich stark präsentieren sich die Priester dann mit „Halls of Valhalla“. SO, genau SO will ich Priest hören! Das erinnert jetzt wirklich an alte Klassiker – endlich…. Der Song hat wirklich alle Trademarks in sich vereint!

Aber irgendwie ist das wohl nur ein Strohfeuer. „Sword of Damocles“ tönt wie bei sich selbst geklaut, das schleppende „March of the Damned“ vermag ebenso wenig zu überzeugen. Erst „Down in Flames“ macht dann wieder Laune. Das zweite richtige Highlight der Scheibe! Auch „Hell & Back“ gefällt mir recht gut, vor allem die Gitarren im Mittelteil sägen herrlichst. Nochmals ein Lichtblick…

Leider folgt danach wieder viel Durchschnitt. „Metalizer“ zum Beispiel – tönt wie ein missratener Versuch, „Painkiller 2 “ zu schreiben. „Crossfire“ ist wieder eine äusserst langweilige Angelegenheit. Da versuchen die Herren, irgendwelche andere musikalische Pfade zu beschreiten, aber es bleibt beim Versuch…
Immerhin ein Heuler kommt noch: „Secrets of the Dead“! Warum können nicht alle Songs so sein wie der? Das ist wieder Priest at it’s best! Da kommen Erinnerungen an „Beyond the Realms of Death“ hoch. Na gut – ganz dieses Level ist’s dann doch nicht. Aber mittlerweile bin ich ab solchen Nummern bereits zufrieden…

Zum Abschluss noch eine Ballade – „Beginning of the End“. Ob das jetzt ein Omen ist…? Denn auch dieser Song ist einfach nur langweilig.

Es tut mir im Herzen weh, hier fast einen Verriss über eine meiner absoluten Lieblingsbands schreiben zu müssen. Aber „Redeemer of Souls“ hat, von einigen wenigen wirklich starken Nummern abgesehen, viel zu wenig zu bieten. Auch wenn das Drumherum höchstes Niveau hat – die Songs sind das, was am Ende zählt. Und wenn gut die Hälfte des Albums irgendwie lahm ist, dann klammert man sich an jeden Strohhalm. Positiv zu vermerken: „Redeemer of Souls“ ist auf jeden Fall besser als „Nostradamus“! Aber „Nostradamus“ hätte von mir nicht mal diese 6.5 Punkte bekommen, die ich hier verteilen muss….

 

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Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 6.5/10



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11.08.2014
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