HOLY MOSES – Redefined Mayhem

Thrash Metal
16.09.2014

Holy Moses sind wieder da! Nachdem die Combo 2008 mit dem Album Agony of Death ihr letztes musikalisches Meisterwerk auf den Markt warf, war es höchste Zeit wieder mal ein Lebenszeichen an die Anhängerschaft der Band um Sabina Classen zu geben. In den letzten Jahren machte sich die Band auch in Sachen Konzerte und Festivals rar. Ob die neue Scheibe an die vergangenen Erfolge anknüpfen kann, lest ihr auf den nächsten Zeilen.

Bevor wir uns der Musik widmen: Holy Moses ist wohl eine der Bands, welche in Sachen Besetzungskarussell in ihrer mittlerweilen 34jährigen Band-Geschichte so einiges erleben durften. Sollte man die Geschichte der Band also nicht verfolgt haben, ist es leicht möglich, dass man die Übersicht verloren hat. Deshalb hier für Euch mal die aktuelle Besetzung der Combo:

Vocals – Sabina Classen
Guitar – Peter « Pete » Geltat
Bass – Thomas Neitsch
Drums – Gerd Lücking

Der Opener des Albums nennt sich Hellhound, kein schlechter Name für diesen Song. Nach ein paar mystischen Eingangsklängen bricht die Thrashhölle über die Welt herein. Sabina Classen bellt wie ein wildgewordener Höllenhund und auch der neue Gitarrist scheint sich gut in das Bandgefüge eingepflanzt zu haben, Holy Shit….gefolgt wird der Opener von Triggered, es geht im gleichen Stil weiter, wie der Silberling begonnen hat. Dieser Song scheint jedoch melodischer sein, der Refrain scheint mir sehr gelungen und bleibt in den Gehörgängen stecken. Auch zeigt Pete (Gitarrist), wieso er wohl zur Band gestossen ist, ein schönes Gitarren-Solo zeichnet diesen Song ebenfalls aus. Es thrasht weiter mit Undead Dogs, man hat beim Lesen dieses Songtitels fast das Gefühl, die Band meint sich selbst damit. Schöne Blast-Beats, tolle Riffs, Sabina in Hochform, was will das Holy Moses Herz mehr? Contra-Punkt: Erinnert ein klein wenig an die Kollegin und die Kollegen von Arch Enemy.

Into the Dark nennt sich der nächste Song, Tempo wird zu Anfang rausgenommen, langsame Riffs eher doomig gehalten, dann kreischt in leicht erhöhtem Tempo Sabina los. Nicht der Übersong aus meiner Sicht, aber guter Durchschnitt, obwohl die Gitarrenarbeit keine Wünsche offen lässt. Sacred Sorrows, prescht gleich mit voller Kanone los, wieder ein melodischer Mitteilteil des Songs. Dies ist übrigens einer der Punkte, welche an dieser Scheibe überzeugen, so melodisch habe ich die Aachener noch nie erlebt. Als nächstes ziehen wir uns Process of Projection rein, wiederum thrashiger Beginn, rasante Riffs, Sabina heult wieder wie ein räudige Hündin. Auch dieser Teil enthält im Refrain-Teil wieder die melodischen Riffs, welche mir sehr gefallen und die teilweisen komplexen Strukturen der Songs brechen. Weiter geht’s mit Fading Realities. Irgendwie erinnert mich der Beginn an Cyanide von Metallica, anyway, aus meiner Sicht einer der am wenigsten zündenden Songs auf der Scheibe. Im Vergleich zu den vorangegangenen Tracks eher langweilig, obwohl der Chorus und das Gitarrensolo doch irgendwie schmeicheln. Wow, was ist denn das? Liars, der nächste Song, hat für mich sogar punkige Anleihen inmitten des Thrash-Gemetzels. Ansonsten Durchschnitt. An dieser Stelle sei bemerkt, dass bei „Gelegenheits-Hörern“ wohl nun Ende Gelände herrscht, da sich aus ungeschärftem Ohr für Holy Moses schnell der Eindruck breit macht, dass sich die Songs nun kaum voneinander unterscheiden.

So, ab ins letzte Drittel mit Redemption Of The Shattered, wiederum ein typischer Thrash-Brecher, geil! Whet the Knife, hier sind sie wieder die Chorus-Lines, welche wir schon bei Fading Realities gehört haben. Ein süffiger Song, gute Wechsel zwischen Sabina und dem männlichen Chorus im Refrain-Part, schrilles Gitarrensolo für Luftgitarrenfanatiker, tiptop. Was Sabina gegen Ende des Songs aus Ihrer Stimme rausholt…..passt zum Songtitel, hat sie Schmerzen? Aus den letzten drei Songs; Delusion, One Step Ahead of Death und This Dirt ist der zweitgenannte herauszuheben, der wieder im schön groovend-doomigen Midtempo beginnt, bis dann wieder Thrash vom feinsten gezockt wird. This Dirt, ist zudem gut gewählt als „Rausschmeisser, mit 1:16 ein kurzer, kräftiger und kompakter Gruss zum Abschied.

Für alle die nach dem Musikgenuss noch nicht genug haben sei gesagt, dass Holy Moses am 28. November im Gaswerk Winterthur gastieren. Aus meiner Sicht lohnt sich ein Besuch allein schon, um die Combo nach so langer Zeit wieder mal live in der Schweiz zu sehen.

 

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Trackliste

  1. Hellhound
  2. Triggered
  3. Undead Dogs
  4. Into the Dark
  5. Sacred Sorrows
  6. Process of Projection
  7. Fading Realities
  8. Liars
  9. Redemption oft he Shattered
  10. Whet the Knife
  11. Delusion
  12. One step ahead of Death
  13. This Dirt

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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Autor
16.09.2014
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