Gloryhammer

Power Metal
06.12.2014

Während „The Sirens“ auf der Bühne des Z7 stehen, hat Kaufi die Gelegenheit sich backstage ein paar Minuten mit dem Schweizer Frontmann von Gloryhammer, Thomas Winkler alias Angus Mc Fife, zu unterhalten. Hier seine Statements zu ein paar aktuellen und vergangenen Themen…

Metalinside (Kaufi): Gratulation zu einer saugeilen Show! Wie war’s, das erste Mal in den heiligen Hallen des Z7?

Thomas Winkler: Also für mich war’s schon das zweite Mal. Ich war mit Emerald schon hier, aber das war so als „kleine“ Vorband und ist auch schon zwei Jahre her. Jetzt mehr oder weniger als Headliner, es waren ja sechs Bands an diesem Abend. „The Sirens“ ist zwar die letzte Band, aber viele Leute scheinen wegen Gloryhammer da gewesen zu sein, das freut uns natürlich ungemein. So viele T-Shirts von uns zu sehen, Einhörner im Publikum – es isch huere geil!

MI: Im Januar auf der Cruise, im Mai Australien Tour – was ist seit da so passiert? Immerhin schon wieder ein halbes Jahr durch…

TW: Einiges ist seither passiert. Tourmässig, lass mich rasch überlegen… wir hatten natürlich ein paar Festivals, Rock Harz, Masters of Rock… Und dann sind wir auch am Songs schreiben. Etwa sechs sind bereits fertig, weitere vier oder fünf sollten noch folgen. Im April gehen wir dann ins Studio zu Lasse Lammert und wir hoffen, dass wir die neue Scheibe so etwa im September veröffentlichen können.

MI: Gibt’s schon irgendwas Spruchreifes zum Album? Details, Konzept?

TW: Das Konzept ist schon ziemlich klar. Wir haben’s ja auch schon angetönt: wir gehen 1‘000 Jahre in die Zukunft. In den Weltraum, im Jahr 1992. Zargothrax heisst nicht mehr Zargothrax, sondern Zargoth RX und ich bin nicht Angus McFife, sondern Angus MECH Fife. Alles ist etwas auf „Space“ ausgerichtet. Die Story ist: der Bösewicht taucht wieder auf, aus dem flüssigen Eis, in das er geworfen wurde und die Chaos Wizards befreien ihn da raus. Ich muss meine alten Kollegen zusammensuchen, mit denen ich schon vor tausend Jahren zusammen gekämpft habe. Jetzt muss ich ins Weltall rauf und versuchen, das Böse noch einmal zu besiegen. Endgültig!

MI: Wie wollt ihr das denn live umsetzen, wenn ihr sowohl neue Songs wie auch Nummern von der „Tales…“ spielt? Du kannst ja nicht spacemässig mit Deiner Ritterrüstung rumrennen?

TW: Also Kostümwechsel werden kaum möglich sein. Aber wir werden neue Kostüme haben, die auf die Zukunft ausgerichtet sein werden. Ich hab auf Facebook schon mal einen „sneak peek“ veröffentlicht… Ist etwas „Iron Man“ mässig, diese Rüstung, und ich will dann noch ein „Jetpack“, damit ich noch etwas rumfliegen kann. Das wäre dann das Ziel! (lacht)

MI: So Spacemässig – da ist Euch jetzt aber Tobi (Tobias Sammet von Edguy) einen Schritt voraus!

TW: Ja, aber ich muss sagen – ich hab fast das Gefühl, der hat diese Idee von uns aufgeschnappt! Wir haben’s ja schon mehrmals angetönt, und plötzlich kommt er mit „Space Police“, dä Cheib! (grosses Gelächter)

MI: Wenn Edguy auf die Kreuzfahrt kommen, frag ich ihn! (Gelächter). Du führst ja eigentlich ein Doppelleben…

TW: Ja, kann man so sagen…

MI: … einerseits der grosse Rockstar, der grosse Macker, andererseits der – ich sag’s jetzt ganz böse – bünzlige Job, den Du hier hast. Wie funktioniert das? Deine anderen Kumpels sind ja zum Teil heftige Party Animals, wenn ich da grad an Chris und James denke… und Du bist ja eigentlich ein Lieber!

TW: Ich bin ein sehr Lieber! Meistens jedenfalls (lacht)

MI: Vorher auf der Bühne warst Du nicht lieb! Ich hab Deine Reaktion zum Plakat „Will you Winkler me“ gesehen! (lautes Gelächter)

TW: Für das Plakat kann ich nix dafür! Und die Reaktion? Kann ich mich schon nicht mehr dran erinnern… (lautes Gelächter)

MI: Also doch nicht ganz so lieb….

TW: Naja… es ist schon so, wie Du sagst: ein Doppelleben. Einerseits muss ich ja Geld verdienen, und das geht in der Schweiz halt besser mit einem „richtigen“ Job. Das Rockstarleben fägt natürlich, ist ein Ausgleich und Abwechslung – ohne das wäre das Leben wohl zu langweilig. Aber ich mach also beides sehr gerne!

MI: Aber eben: es gibt keine Probleme mit den Festbrüdern?

TW: Ich bin der Sänger – als Sänger darf man nix saufen, man darf nicht zu spät ins Bett, weil sonst die Stimme am Arsch ist. (Lacht) Dann nehm ich noch Laptop mit, damit ich auch geschäftliche Dinge erledigen kann, denn das Büro muss trotzdem funktionieren. Ich hab zwar Angestellte, die den Laden etwas am Laufen halten, aber wenn mal was ist, kann ich auch unterwegs mal arbeiten.

MI: Nochmals kurz zurück zu Australien: war sicher ein spezielles Erlebnis, diese Tour!

TW: Sehr! Waren auch coole Supportbands dabei. DAS waren dann wirklich krasse Party Animals! Da sind wir Schulknaben dagegen, ohne Scheiss! Die haben jeden Tag, wirklich JEDEN Tag gesoffen wie die Löcher! Einer hatte an einem Abend etwa 35 Cocktails – jeden normalen Menschen hätte es „butzt“. Der steht immer noch und spielt noch eine Show… ganz krass!

MI: Letzte Frage: nicht nur ich, auch andere haben sich daran gestört, dass Du hier drinnen nur englische Ansagen gemacht hast! Warum kannst Du nicht wenigstens einmal was auf schweizerdeutsch sagen?

TW: Ich muss jetzt ehrlich zugeben: ich hab’s vergessen. (lacht) Grundsätzlich versuche ich in meiner Rolle als Angus McFife zu bleiben. Aber Du hast schon recht – das haben mir auch andere Leute das letzte Mal gesagt, dass es noch cool wäre, wenn ich ein paar Wörter auf schweizerdeutsch sagen würde. Ich hab aber immer etwas das Gefühl, dass andere Leute, die das nicht wissen, anschliessend enttäuscht sein könnten – das ist so meine „Angst“.

Ich hab’s mir also auch schon ein paar Mal überlegt, wollte es eigentlich auch machen und hab’s aber dann wieder vergessen. Macht der Gewohnheit…. Man denkt immer an einige Sachen gleichzeitig, wenn man da draussen steht: man muss mit dem Publikum Kontakt halten, wie geht der Text  – wobei DIES sollte man mittlerweile können… – dann ist es recht anstrengend, es ist heiss und dann vergisst man manchmal genau solche Dinge, die man machen will.

MI: Thomas, merci vielmals, dass Du Dir noch die Zeit für dieses kurze Gespräch genommen hast! Und ich freu mich wie nur was auf Euer nächstes Werk…

Autor
06.12.2014
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