AGENT FRESCO – Destrier

Avantgarde Metal
13.09.2015

Alles macht im Leben Sinn, sei es auch das schrecklichste Erlebnis, dass man erfahren durfte. Es klingt verstörend, wenn ich behaupte, dass ich den Tätern, die Frontmann Arnór Dan Arnarson eine gebrochene Augenhöhle, ein Schnitt in die Augenbraue und eine Gehirnerschütterung verpassten sehr dankbar bin. Das aktuelle Album „Destrier“ wäre jedoch sonst in dieser Form nicht zustande gekommen, denn all der Zorn und die Angst aufgrund der erlebten Gewalt, wurden im gesamten Kompositionsprozess aufrechterhalten und verarbeitet. Arnór verlor ständig seine Stimme, hatte Schlafprobleme, erlitt Panikattacken und konnte sich gegen Ende der Aufnahmen kaum noch auf die Arbeit konzentrieren, wie er in einem Interview erzählte.

Bereits mit dem ersten Album „A Long Time Listening“ griff Arnór Dan Arnarson  musikalisch wie auch textlich seine Gemütsbewegungen auf, um ein bleibendes Andenken an seinen verstorbenen Vater zu schaffen. Schon dieses Album hinterliess bei mir einen weit geöffneten Mund und endloses Staunen.

Das Gefühlskarussell und die abstrakten Emotionen aus dem oben beschriebenen Übergriff, hinterliessen auf „Destrier“ eine gehaltvolle Mischung aus Art Rock, Jazz, Ambient, Metal und klassischer Musik, wie man es schon lange nicht mehr gehört hat. Wenn man Vergleiche ziehen möchte, dann würde ich sagen, die Isländer spazieren durch einen Park in dem sie auf Björk, Muse, Leprous und Sigur Rós treffen. Einfach magisch, spannend und voller Überraschungen.

Oft wird Agent Fresco als überdurchschnittlich intensive Liveband beschrieben, was der Frontmann bestätigt: „Auf der Bühne geht es darum, sein eigenes Werk zu interpretieren – als würde man mit sich selbst tanzen.“

 

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Trackliste

  1. Let Them See Us
  2. Dark Water
  3. Pyre
  4. Destrier
  5. Wait For Me
  6. Howls
  7. The Autumn Red
  8. Citadel
  9. See Hell
  10. Let Fall The Curtain
  11. Bemoan
  12. Angst
  13. Death Rattle
  14. Mono No Aware

 

 


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 10/10



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13.09.2015
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Sa, 8. Oktober 2016, Dynamo (Zürich, CH)

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