Sa, 2. Januar 2016

Eluveitie & Friends V – ELUVEITIE, EPICA, FAUN, KRAMPUS

Eishalle (Wetzikon, CH)
/ 04.01.2016

Den Abschluss ihrer anderthalbjährigen Welttournee feierten Eluveitie gleich zu Beginn des neuen Jahres. Selbstverständlich in der Schweiz und zum bereits fünften Mal in Folge mit ihren auserwählten Friends.

Obwohl im Vergleich zu der letztjährigen Eluveitie & Friends Geschichte insgesamt eher weniger Fans anwesend waren, schien es, als ob sich die Eishalle Wetzikon bei der diesjährigen Ausgabe ungewöhnlich früh gut gefüllt hatte. Im Gegensatz zum letzten Jahr wurde zudem die Tribüne hinten abgesperrt, so dass sich die Menge viel schneller vorne versammelte.

Krampus

Gelohnt hat sich ein frühes Erscheinen allemal. Die italienische Folk Metal Band Krampus legte einen dynamischen Start hin. Der Sound erinnerte stark an Eluveitie und überzeugte mit seiner melodischen, progressiven, modernen Art. Auch wenn mir die Band musikalisch gefallen hat, appelliere ich für ein paar mehr Hingucker – ausgenommen der Flöte, versteht sich. Der jungen achtköpfigen Band fehlt es noch völlig an Kreativität, zumindest was den Look und die Bühnenshow angeht. Krampus hat nun aber immerhin ein Jahr Zeit, um sich Gedanken darüber zu machen. Leadsänger, Filippo Gianotti meinte nämlich zum Schluss ihres Auftritts, dass es das nun gewesen sei von Krampus – für diesen Abend und dieses Jahr. Hmm, da hat wohl jemand den Silvester nicht mitgekriegt oder einfach noch nicht ganz verdaut? Es wäre musikalisch gesehen schade, solange auf die Truppe warten zu müssen. Immerhin musste man nicht lange auf Matteo Sisti warten. Der stand nämlich später als Ersatz von Päde Kistler, der im 2014 Eluveitie verlassen hat, nochmals auf der Bühne. Ein Flötenspieler mit einem wortwörtlich langen Atem.

Faun

Als nächstes waren Faun am Start. Für einige Metal Fans war es ein Rätsel, wieso diese Naturgeister eingeladen wurden. Schaut man aber über den Tellerrand, passten sie doch sehr gut ins Line-up. Faun war zwar um einiges sanfter und fröhlicher unterwegs, aber wenn man die melodiösen Aspekte aller anwesenden Bands betrachtete, passte der Pagan-Folk bestens in die Reihe. Die mystischen Klänge hätten einem direkt ins Mittelalter versetzt, wenn nicht die echt absolut schrecklichen Strobo-Blitzgewitter die Atmosphäre zerstört hätten. Falls Hexen an diesem Abend anwesend gewesen waren, hätten diese bestimmt schon vor dem Song Walpurgisnacht völlig geflahst den Besen gepackt und wären davon geflogen.

Epica

Passend zum vorherigen Blitzgewitter kamen hinterher die Donnerschläge von Epica. Die Niederländer ballerten den Zuschauern den Bass um die Ohren und schwangen dazu schwung- und energievoll ihre Haarpracht. Mit Epica kam langsam ein Teil des verhaltenen Publikums etwas in Fahrt und der eine oder andere Crowdsurfer wanderte in Richtung Bühne. Als Gegenstück dazu näherte sich auch die Band den Fans etwas an und so spielte der Keyboarder direkt vor der ersten Reihe auf der Absperrung.

Für eine Symphonic Metal Band schien mir Epica live etwas zu Monoton und die Sängerin Simone Simons verursachte bei mir mit einigen höheren Stimmlagen zwischendurch Ohrenschmerzen. Ob ich das angekündigte siebte Album von ihnen nochmals live hören will, ist fraglich. Insgesamt fand ich den Auftritt enttäuschend.

Eluveitie

Von Eluveitie erwartete ich wenig Neues und wurde somit auch nicht enttäuscht. Die Helvetier spielten ihren ausgeklügelten Sound auf gewohnt hohem Niveau und nahmen das Publikum mit in ihre Welt der Mythen und Geheimnisse. Mal wunderschön melodiös, mal voller Energie zeigten sie, dass sie nach wie vor die Speerspitzen im Folk Metal sind. Es ging das ganze Konzert über gut zur Sache und Chrigel Glanzmann animierte die Meute – wie immer – zur weltgrössten Wall of Death.

Auch der akustische Part, bei dem die Band für einmal aussergewöhnlich ruhig auf den Stühlen sitzend zu sehen war, machte Eindruck und war eine willkommene Abwechslung zu ihren letzten doch sehr ähnlichen Auftritten und Sets, welche ich gesehen habe. Das war ein guter Vorgeschmack und Teaser auf ihre Das Zelt Tour und tat an diesem Abend rein gar nichts der guten Stimmung ab. Der Einstieg in wildes Pogotanzen wurde auch nach den sanften Tönen schnell wieder gefunden. Um aber nicht völlig mit alten Traditionen zu brechen, schlossen Eluveitie den Abend natürlich mit Inis Mona. Wer hätte das gedacht?

Fotos von Friedemann


Wie fandet ihr das Konzert?

/ 04.01.2016
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