Metalinside.ch - n - Krisiun - Meh Suff! 2016 - Foto Röschu
Do–Sa, 8.–10. September 2016

Meh Suff! Metal Festival 2016 – Coroner, Turisas, Samael u.v.m.

Hüttikerberg (Hüttikon, CH)
/ 30.09.2016

Meh Suff 2016 – 10 Years Anniversary!

Es scheint als wäre es erst kürzlich gewesen, als man das Bier noch für 1 Stutz erhielt, sich mit wenig Kohle ordentlich die Lampe füllen konnte und dazu die harten Töne diverser Schweizer Bands geniessen durfte.

Nun, unterdessen sind 10 Jahre vergangen, der Name des Festivals ist immer noch Programm, das Bier ein paar Stutz teurer, die Besucherzahlt hat sich weit über 150 Metalheads gesteigert und das Meh Suff Festival hat einen festen Platz in der Szene über die Landesgrenze eingenommen. Natürlich muss dieser Anlass gebührend gefeiert werden. Dazu sind namhafte Bands aus In- und Ausland eingeladen. Schauplatz ist wie die Jahre zuvor, die idyllisch gelegene Waldlichtung auf dem Hüttikerberg vor den Toren Zürichs.

Donnerstag, 8. September 2017

Coldcell, Contorsion

Der Donnerstag fängt für mich mit düstern Töne von COLDCELL an, die mir bei gleisendem Sonnenlicht und gefühlten 30° im Schatten entgegendonnern. Der doomlastige Sound der Basler mit viel Samples, vermag die Leute aber noch nicht aus dem Schattenbereich zu locken. CONTORSION die danach die Bühne entern, ziehen da deutlich mehr Publikum vor die Bühne. Frischfröhlich wird drauf los «gethrasht», das Liebhaber von Exodus und Co. ihre wahre Freude daran haben. Mit dem Exodus Cover «War Is My Sheperd» und dem fast schon legendären «Thrashmetal Domination» wir der Abzug von der Bühne eingeläutet.

Excruciation, Schammasch,

EXCRUCIATION gehören zu der «alten» Metal- Generation der Schweizer Szene und wirken auf mich im Gegensatz zu Contorsion eher lasch. Trotzdem ist die Performance sehr professionell und der Auftritt macht der Band sichtlich Spass! Da bleibt keiner regungslos auf der Bühne stehen! Es ist richtig was los «on stage» und vor allem die Posen von D.D. Lowinger (Bass) sorgen immer wieder für ein Schmunzeln in den Gesichtern des Publikums. Bei SCHAMMASCH geht’s noch eine Stufe professioneller und einstudierter her, was Performance betrifft. Dies reicht über die bestickten Gewänder der Bandmitglieder bis hin zu der Bühnendeko. SCHAMMASCH zelebrieren ihren spirituell angehauchten Black Metal richtiggehend. Besonders Gitarrist und Sänger Chris S.R. weiss mit seiner ins Gesicht gezogenen Kapuze und dem schwarz angemalten Antlitz das Publikum zu fesseln. Leider kommt die ganze Show im Licht der Abendsonne nicht so richtig mystisch rüber und wirkt etwas befremdet.

Bölzer, Contorsion, Carnal Decay

Was bei den Basler zu hell ist, ist bei BÖLZER zu dunkel. Die Bühnenlichter werden auf ein Minimum runtergefahren und dazu wird reichlich Nebel auf die Bühne gepustet. Das Duo knüppelt drauflos, das mir glatt das Bier aus der Hand fällt. Diese Mischung aus Death / Black trifft den Nerv des Publikums, das gewaltig abgeht zu dem brachialen Sound. Die Fähigkeit, nur mit Gitarre und Schlagzeug eine solche Wand aufzufahren, verdient höchste Anerkennung!

CORONER wirken im Anschluss an diese Wucht ziemlich «brav». Trumpfen aber mit glasklarem und tightem Sound, einer Bühnenbeleuchtung die das Herz des Fotografens höherschlagen lässt und Tommy Vetterlis Gitarrenarbeit, die so manchem Gitarristen die Freudentränen in die Augen treibt. Alles in allem ein absolut geiler Auftritt der Herren!

Zu später Stunden kommen Fans von Brutal Death und Slam Attacken bei CARNAL DECAY auf ihre Kosten. Statt vieler Worte folgen Taten. Gnadenlos wird eine Abrissbirne nach der anderen ins Publikum gepfeffert und die Nackenmuskeln der Festivalbesucher werden nochmals aufs äusserste beanspruch. Nach dieser Darbietung endet der zweite Festivaltag und die Besucher werden in den gesegneten Schlaf der Gerechten entlassen oder wohin auch immer….

Freitag, 9. September 2017

Unfathomable Ruination aus England und Solitudo Solemnis werden elegant verpasst. Und da unser Röschu sich am Tag zu vor wie auch am Tag vor diesem Tag mal wieder ordentlich abgeschossen hat, gibt es schlichtweg nichts zu berichten.

Tribes of Cain, Katalepsy

Bei TRIBES OF CAIN steht dann immerhin der «vernünftige» Teil des Metalinside-Teams im Fotograben. Die Mischung aus Black- und Death Metal der Zürcher zünden sofort und gleich vom ersten Ton an spürt man, dass sowohl Band wie Publikum ganz bei der Sache ist. Woj (V) lümmelt cool mit verspiegelter Sonnenbrille am Mikständer rum, während die Saitenfraktion fast durchgehend am Headbangen ist. Mein persönliches Highlight des Festivals entpuppte sich als Band namens KATALEPSY. Die Moskauer rotzen brachial durchs Set, beindrucken mit Luftsprüngen und Igor (V) im Hockey-Shirt und tief ins Gesicht gezogenen Stirnband bleibt keine Sekunde stillstehen und hechtet wie ein Irrer über die Bühne. Diese Energie überträgt sich sofort aufs Publikum, das voll abdreht.

Taake, Legion of the Damned, Demolition Hammer

In den Höllenschlund blickt man im Anschluss bei TAAKE. Das rabiate Geknatter der norwegischen Black Metaller, dass mit «rockigen» und melodiösen Parts für Auflockerung sorgt, trifft den Nagel auf den Kopf. Hoest (V) erzeugt mit seiner Präsenz schon alleine Ehrfurcht und zertrümmert kurzerhand ein Mikrofonständer der im Wege steht. Dicht gedrängt steht das Publikum vor der Bühne, denn dieses Inferno will so gut wie keiner verpassen. LEGION OF THE DAMNED führt danach aus dem Höllenschlund und legt mit dem gleichnamigen Song los. Die Band präsentiert sich als eingespieltes Team und kommt wie gewohnt gut an. Besser kann moderner Thrash Metal wohl kaum klingen! Die holländische Knüppel-Truppe dürfte aber für meinen Geschmack etwas mehr Abwechslung in die Songs bringen. Zum ersten Mal in der Schweiz darf am Meh Suff! DEMOLITION HAMMER begrüsst werden. Nachdem man sich vorübergehend mal aufgelöst hatte, sind die Herren von älterem Semester nun wieder aktiv. Was da aus der Bronx NY kommt, ist einfach Hammer! Geiler Thrash Metal der in ‘ner 1A Qualität ins Publikum gejagt wird.

Entombed A.D.

Mehr schlecht als Recht, torkelt zu später Stunde LG Petrov (V) von ENTOMBED A.D. auf die Bühne. Während seine Mannen einen tollen Job auf die Bretter legen, tut sich LG schwer, die Lyrics einigermassen verständlich über die Lippen zu kriegen. Noch schwerer tut er sich allerdings damit, seinen Mageninhalt bei sich zu behalten. Im Fotopit schliesst man unterdessen Wetten ab, wie lange man auf den ersten Strahl warten muss und bringt sich vorsichtshalber schon mal in Sicherheit. Und glaubt uns: LG hat den Titel «MR. Mehr Suff!» mehr als verdient…

Fotos Meh Suff! Metal Festival 2016 (Röschu)


Wie fandet ihr das Festival?

/ 30.09.2016
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