Sa, 15. Oktober 2016

STATUS QUO, LACED IN LUST

Hallenstadion (Zürich, CH)
17.10.2016

Die legendären britischen Rocker rund um Aushängeschild Francis Rossi ziehen den Stecker. Im Rahmen der «The Last Night Of The Electrics»-Tour statteten die fünf Herrschaften auch dem Hallenstadion in Zürich nochmals einen Besuch ab. Somit war dies also die allerletzte Chance, die legendäre Band nochmals live erleben zu dürfen. Diese Gelegenheit musste ich einfach wahrnehmen.

Kurz vor acht – und deshalb für meine Verhältnisse besonders spät – kam ich vor dem Hallenstadion an. Subito an der Abendkasse noch das hinterlegte Presseticket abgeholt und dann ging es ab in die Halle und ins Getümmel. «Sektor H1; Medien» war auf meinem Ticket zu lesen. Moment! Sitzplatz? Ich im Hallenstadion? Ja das hatte es auch schon länger nicht mehr gegeben. Nach einer kurzen Orientierungs-Phase fand ich mich dann schliesslich vor dem korrekten Eingang wieder. Es war nicht zu überhören, dass die Vorgruppe bereits mit ihrem Auftritt begonnen hatte.

LACED IN LUST

Wie bereits erwähnt hatten die Australier von Laced In Lust bereits mit ihrer Show losgelegt. Da ich keine Lust verspürte, im Dunkeln zu meinem Sitzplatz zu stolpern und irgendwelche Leute zu stören, hörte ich mir die Band vom Korridor aus an. Selbstverständlich durfte dazu eine «eisgekühlte Blondine» nicht fehlen.

Eine solide Dosis Hard Rock bahnte sich ihren Weg in meine Gehörgänge. Zwischendurch hatte ich mich auch rasch in die Halle begeben, um die Jungs mit eigenen Augen in Aktion zu sehen. Prädikat: Nicht schlecht. Ein Hauch von Airbourne lag in der Luft. Ich würde mir die Band definitiv wieder anhören. Das wird dann bei der nächstbesten Gelegenheit nachgeholt.

Die Aussies überzeugten aber nicht alles Besucher. Für gewisse ältere Semester im Raum war es schlicht und einfach nur «en huere Lärme». Uns Jungspunden wusste dieser «Krach» hingegen zu gefallen. Tja, die Geschmäcker sind nun einmal verschieden.

STATUS QUO

Nach dem Ende der Laced In Lust-Show begab ich mich dann auf die Suche nach meinem Sitzplatz. Dank Mithilfe eines freundlichen Platzanweisers stellte dies allerdings keine allzu grosse Herausforderung dar. Und schon sass ich auf meinem «Medien-Platz». Kamera, Bier und iPhone auf einem kleinen Tischen vor mir platziert. War das jetzt der Musikjournalisten-Olymp? Ich war durchaus mit Stolz erfüllt. Zudem hatte man eine geniale Sicht auf die Bühne.

Punkt 21 Uhr war es dann soweit und bis unters Dach gefülltes Hallenstadion kam in den Genuss einer Weltklasse Rock-Show. Francis Rossi und Co. spielten sich souverän und ohne Fehl und Tadel durch den Abend. Das mehrheitlich ergraute Publikum durchlebte dabei eine umfassende Verjüngungskur. Plötzlich war ich nur noch von 20-jährigen Lebemenschen umringt, die tanzten, feierten, hüpften und ihren Helden ununterbrochen zujubelten. Da wird wohl nach dem Konzert das eine oder andere Sauerstoffzelt nötig gewesen sein.

Hit-technisch war selbstverständlich alles dabei, was so eine Abschieds-Setlist beinzuhalten hat. «In The Army Now», «The Wanderer», «Whatever You Want» und natürlich die Über-Hymne «Rockin’ All Over The World» versetzten das Publikum regelrecht in Ekstase. Und währen der Pausen bestach Mister Rossi mit seinem typisch, britischen Humor. «We wrote this song when we were younger – a lot younger.».

Gegen 22.45 Uhr ging die ganze Geschichte dann leider – ja, ich muss effektiv «leider» sagen – zu Ende. Das waren 105 Minuten Rockmusik vom Feinsten. Danke Status Quo!

Fanzit

Status Quo haben es nochmals allen gezeigt. Ich ziehe meinen Hut vor Francis und Co. Das war ein würdiges Finale einer über 50-jährigen Musikkarriere. Ich habe mich während des ganzen Auftritts bestens unterhalten gefühlt. Diesen Abend werde ich immer in guter Erinnerung behalten. Und genau deshalb sollten die Herrschaften jetzt auch definitiv aufhören und nicht in Scorpions-Manier gefühlte 300 Comebacks ankündigen. Das wurde der ganzen Sache nur die Wirkung nehmen.


Wie fandet ihr das Konzert?

17.10.2016
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