Fr, 11. November 2016

FREEDOM CALL – Master Of Light

Power Metal
04.12.2016

Intro

Die deutsche Power Metal-Band Freedom Call existiert bereits seit 1998. Ich persönlich bin aber erst vor Kurzem auf die Truppe aufmerksam geworden. Im Mai des letzten Jahres habe ich den Sound der Band im Z7 erstmals kennengelernt. Freedom Call durften damals als Support-Act von Sonata Arctica dem anwesenden Publikum ordentlich Dampf unter dem Allerwertesten machen. Die Herrschaften haben jeweils sehr eingängige Power Metal-Hymnen im Gepäck. Seit ein paar Tagen ist der neuste Freedom Call-Silberling «Master Of Light» in den Läden erhältlich. Ich durfte das neue Werk für Metalinside unter die Lupe nehmen. Gerne liefere ich euch hier und heute meinen Senf zu dieser Platte.

Das Album «Master Of Light»

Oha, da geht es mit dem Opener «Metal Is For Everyone» aber gleich gut los. Die Nummer wird sicherlich auch Live ein Highlight. Aus tausenden Kehlen werden dann folgende Zeilen erklingen: «Metal is for everyone. The sound is made from steel.». Das Ganze mag zwar allenfalls wegen dieser Ausdrücke ein wenig klischeehaft wirken, aber exakt so hat eine ordentliche, mitreissende Power Metal-Hymne zu klingen. Einflüsse von Gamma Ray und Helloween sind klar hörbar. Gute Sache! Ich will mehr.

Die für Freedom Call überaus typischen Keyboard-Parts läuten den nächsten Song «Hammer Of Gods» ein. Ebenfalls ein Track mit grossem «Mitsing-Potenzial». Mit etwas mehr als drei Minuten Spielzeit bricht die Nummer dann aber leider wenig zu abrupt ab. Hätte meiner Meinung nach gerne etwas länger sein dürfen. Insgesamt ist die erste Singleauskopplung des Albums aber eine sehr gelungene Nummer. Bei «A World Beyond» harmonieren Frontmann Chris Bay und die «Hintergrund-Vocalisten» – sprich seine Bandkollegen – hervorragend zusammen. Auch hier möchte man direkt wieder mitsingen und mitmachen. Wenn das so weitergeht, müssen die Herren bei ihren Konzerten einfach das ganze Album durchspielen. Die Zuhörerschaft wird es ihnen danken.

Der Drang zur «Mitsingerei» bleibt auch bei den Tracks «Masters Of Light» und «Kings Rise And Fall» bestehen. Beim letztgenannten dominieren zudem wieder temporeiche Keyboard-Passagen und Gitarren-Soli. Generell sind in der Musik von Freedom Call zwischendurch Parallelen zu Hammerfall und Twilight Force hörbar. Das bisher doch eher hohe Tempo der Platte wird mit «Cradle Of Angels» erstmals gedrosselt. Genau, es ist Balladen-Zeit. Akustische Gitarrenklänge und Chris’ angenehme Stimme führen uns durch diese Nummer. Die kleine, «tempotechnische» Verschnaufpause stellt eine willkommene Abwechslung dar. Kann man mal machen. Bei Konzerten werden hier wohl die Feuerzeuge ausgepackt.

«Emerald Skies» besticht mit epischem Intro. Darauf folgt eine solide Power Metal-Hymne – mehr aber auch nicht. Da packt mich der nächste Track «Hail The Legend» schon ein wenig mehr. Da ist wieder ordentlich Kraft und Tempo drin. So darf es gerne bis zum Ende des Albums weitergehen. Die Band bezeichnet ihren Stil auf ihrer eigenen Facebook-Seite als «Happy Metal». Und genau das kommt beim nächsten Track «Ghost Ballet» zum Ausdruck. Die Melodie lädt den Zuhörer auf einen Trip durch ein fernes Abenteuerland ein. Ein Ritt auf einem Regenbogen. Fehlen nur noch die «Glücksbäärlis». Mit diesem Nümmerchen werde ich aber irgendwie gar nicht warm. Zu viele «kitschig-wirkende» Elemente sind mir hier enthalten. Auch der Folgetrack Rock The Nation» bewegt sich teilweise in dieselbe Richtung.

Song 11 – «Riders In The Sky» besticht dann schliesslich mit einem Hauch DragonForce. Hübsches «Sirenengesangs-Intro» und danach eine temporeiche, grundsolide Power Metal-Hymne. Da kommt nochmals Stimmung auf. Für das Finale ist der Song «High Up» zuständig. Leider für mich erneut zu viel von diesem «Happy Metal»-Zeugs. Etwas einfallslose Lyrics und langweilige Melodien bilden einen eher schwachen Albumabschluss.

Fanzit

Eine Platte, die durch gelungenen Power Metal und einige geniale «Live-Must-Play»-Kandidaten besticht, aber in der zweiten Albumhälfte leider stärketechnisch ein wenig abflacht. Die Songs bis und mit «Cradle Of Angels» gehören für mich unbedingt in die Setlist der kommenden Konzerte von Freedom Call. Damit wird die Band das Publikum sofort auf ihrer Seite haben. Diese Nummern animieren direkt zum Mitsingen und Mitmachen.

In der zweiten Albumhälfte finden sich dann aber auch 2 – 3 Streichkandidaten, die der bis dahin starken Platte ein wenig den Wind aus den Segeln nehmen. Insbesondere diese «Happy Metal»-Nummern sind für mich ein echter Störfaktor. Damit kann ich mich überhaupt nicht anfreunden. Zudem stellt sich die Frage, ob das Album nach mehreren Durchläufen nicht teilweise ein wenig langweilig und eintönig wird. Bei den ersten paar Hör-Sessions meinerseits war dies zumindest noch nicht der Fall. Live kann man Freedom Call in unseren Gefilden im Februar des nächsten Jahres bestaunen. Am 11.02.2017 (Samstag) gastiert die Band im Z7 in Pratteln. Mit einer gelungen und publikumsfreundlichen Show darf durchaus gerechnet werden.

Reinhören und portofrei bestellen

Trackliste FREEDOM CALL – Master Of Light

  1. Metal Is For Everyone
  2. Hammer Of The Gods
  3. A World Beyond
  4. Masters Of Light
  5. Kings Rise And Fall
  6. Cradle Of Angels
  7. Emerald Skies
  8. Hail The Legend
  9. Ghost Ballet
  10. Rock The Nation
  11. Riders In The Sky
  12. High Up

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



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Autor
04.12.2016
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