POWERWOLF – Blessed & Possessed (Tour Edition)
Fr, 6. Januar 2017

POWERWOLF – Blessed & Possessed (Tour Edition)

Power Metal
25.12.2016
POWERWOLF – Blessed & Possessed (Tour Edition)

Das Wolfsrudel geht wieder auf eine neue Jagd

Die deutschen Power Metal-Überflieger Powerwolf muss man eigentlich niemandem mehr vorstellen. In den letzten Jahren reiten die Wölfe auf einer gigantischen Erfolgswelle. Gelungene Chartplatzierungen ihrer Platten und mitreissende Live-Shows sind bei Powerwolf offenbar garantiert.

INTRO

Anfang 2017 geht das Wolfsrudel auf eine neue Jagd. Zusammen mit den beiden Symphonic Metal Bands Epica und Beyond The Black folgt eine Tour durch Europa. Anlässlich dieses Events bringen die Wölfe ihr im letzten Jahr erschienenes Album «Blessed & Possessed» als spezielle Tour-Edition nochmals auf den Markt. Lohnt sich das wirklich und was ist überhaupt alles neu oder anders an dieser Tour-Edition? Neben einem brandneuen Coverartwork, das wieder einmal überaus gelungen daherkommt, liegt dem Album auch eine Bonus-Live-CD vom Headliner-Auftritt der Truppe am Summer Breeze-Festival 2015 bei.

Wir haben zu «Blessed & Possessed» übrigens bereits ein Albumreview auf unsere Seite aufgeschaltet. Mister Kaufi hat sich die ursprüngliche Version der Platte bereits Anfang August 2015 zur Brust genommen. Die Lektüre seiner Kritik kann ich euch mit gutem Gewissen empfehlen. Für die jetzt folgende Albumkritik müsst ihr allerdings mit meinem «Senf» vorliebnehmen.

DAS ALBUM –  «Blessed & Possessed» (Tour Edition)

Der Titel-Track eröffnet die Scheibe und beinhalt sogleich alles, was einen gelungenen Powerwolf-Song ausmacht: Tempo, Falk Maria Schlegels «georgle», ansteckende Mitsing-Parts und Alpha-Wolf Attila Dorns markantes Stimmorgan. Yes, bei «Blessed & Possessed» – und mit ziemlicher Sicherheit auch auf dem restlichen Album – wird wieder einmal die altbekannte «Metal-Messe» abgehalten. Dieser Song gehört definitiv in alle kommenden Konzert-Setlists des Rudels. (Kleine Anmerkung am Rande: Dieser Aufforderung meinerseits sind die Wölfe auf bisherigen Konzerten, an denen ich sie erleben durfte, bereits nachgekommen).

«Dead Until Dark» lädt ebenfalls sofort zum «mitheulen» ein. Die Eigenschaft der Eingängigkeit haben Powerwolf-Songs allerdings eigentlich beinahe jedes Mal vorzuweisen. Ich habe selten eine Band angetroffen, bei der man die Songs so rasch mitgrölen kann. Das soll jetzt allerdings überhaupt kein Negativaspekt sein, denn genau diese Eigenschaft macht die Wölfe zu einer solch absolut genialen Live-Band. Attilas Jünger im Publikum geben eigentlich jeweils von der ersten Sekunde an Vollgas. Habe ich jetzt genug Werbung für ein Powerwolf-Konzert gemacht? Egal, hingehen und selbst davon überzeugen.

Aber nun zurück zum Album. «Army Of The Night» hat ebenfalls enormes Potenzial, zu einer sackstarken Powerwolf-Hymne zu werden. Einige behaupten ja inzwischen, dass dies bereits der Fall sei. Durchaus zurecht wie ich finde. Epische Kirchenorgel-Klänge und Mister Attilas unverkennbare Stimme; die 100%-Garantie für einen gelungenen Powerwolf-Song.

Das Intro von «Armata Strigoi» ist meiner Meinung nach an «Epicness» kaum mehr zu überbieten. Da können die Wölfe problemlos mit Genre-Kollegen, wie beispielsweise Sabaton, mithalten. Das Wolfsgeheul und mitreissende Gitarren-Solo im letzten Song-Drittel wissen ebenfalls zu überzeugen. «Armata Strigoi» wäre nochmals so ein gesetzter Setlist-Kandidat. Die positiven Punkte, die ich bereits bei den oben genannten Nummern erwähnt habe, gelten auch für «We Are The Wild», «Higher Than Heaven» und «Christ & Combat». Was soll ich denn sonst grossartig erzählen? Ich würde mich nur wiederholen. Mitsingen und fleissig «Halleluja» rufen ist hier angesagt. Insbesondere «Christ & Combat» besticht dabei durch abartig hohes Tempo. Das sehe ich genauso wie unser El Kaufi.

Bei «Sanctus Dominus» lullt uns Chef-Prediger Attila erneut zünftig ein. Der Powerwolf-Kirche würde wohl noch so mancher Metalkopf unter uns beitreten. Dieser Track zählt definitiv zu meinem persönlichen Favoritenkreis auf der Platte. «Sacramental Sister», «All You Can Bleed» und «Let There Be Night” kommen ebenfalls in typsicher Powerwolf-Manier daher und gehen aufgrund dessen runter wie Öl. «Let There Be Night» drängt sich aufgrund seines epischen Endes dabei ein wenig in den Vordergrund. Gewitter, prasselnder Regen, heulender Wind, Kirchenglocken; so kann man ein Album schon einmal beenden. Coole Sache!

Aber wir sind noch nicht ganz am Ende. Dieser speziellen «Tour-Edition» liegt ja noch eine Bonus-Live-CD bei. Diese beinhaltet die komplette Powerwolf-Headliner-Show am Summer Breeze-Festival 2015. Solche Live-CD’s sind selbstverständlich immer Geschmackssache. Mir gefällt so etwas jeweils sehr gut. Ich kann mir die Festival-Atmosphäre richtiggehend vorstellen. In diesem Fall stimmt zudem auch die Qualität der Aufnahmen. Die Setlist beinhaltet ein paar ganz geile Hymnen. Reinhören und geniessen. Applaus für Powerwolf!

FAZIT

Die Tour-Edition von «Blessed & Possessed» eignet sich insbesondere für Powerwolf-Einsteiger und Hardcore-Fans, die sowieso alle Platten ihrer Helden in ihre Sammlung bringen möchten. Materialtechnisch bietet der Silberling alles, was man von den Wölfen erwarten kann und enttäuscht überhaupt nicht. Zudem gewährt einem die Live-CD einen angenehmen Einblick in die Konzert-Qualität der Band. Alle anderen sind mit der «normalen» Version von «Blessed & Possessed» allerdings bestens bedient und müssen hier nicht unbedingt nochmals zugreifen.

Wie bereits eingangs dieser Kritik erwähnt, werden die Wölfe Anfang 2017 auf Tour gehen. Dabei führt sie ihr Weg auch in die Schweiz. Attila und Co. verwandeln am 16. Januar das Thônex Live in Genf und am Folgetag das Zürcher Volkshaus in ihren ganz privaten Metal-Tempel. Wer sich zuvor noch von den Show-Qualitäten überzeugen möchte, ja dem kann ich die aktuelle DVD «The Metal Mass – Live» wärmstens ans Herz legen.

Wo bleibt die Kritik? Da habe ich trotzdem noch etwas zu ergänzen. Powerwolf darf schlichtweg eines niemals passieren. Sie dürfen keinesfalls langweilig werden. Und bei all diesen eingängigen Songs und den sich mit der Zeit wiederholenden Show-Elementen ist das stets ein akuter Gefahrenherd. Grössen wie Alice Cooper haben allerdings gezeigt, dass man auch damit Erfolg haben kann. Bei Alice weiss jeder, dass irgendwann die Guillotine kommt oder die Zwangsjacke montiert wird. Nichtsdestotrotz sind Cooper-Shows nach wie vor genial. Und genau das wünsche ich mir für Powerwolf. Ich würde es ihnen absolut gönnen.

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Trackliste POWERWOLF – Blessed & Possessed (Album)

  1. Blessed & Possessed
  2. Dead Until Dark
  3. Army Of The Night
  4. Armata Strigoi
  5. We Are The Wild
  6. Higher Than Heaven
  7. Christ & Combat
  8. Sanctus Dominus
  9. Sacramental Sister
  10. All You Can Bleed
  11. Let There Be Night

Trackliste POWERWOLF – Blessed & Possessed (Bonus-Live-CD)

  1. Intro
  2. Sanctified with Dynamite
  3. Coleus Sanctus
  4. Army of the Night
  5. Amen & Attack
  6. Resurrection by Errection
  7. Armata Strigoi
  8. Kreuzfeuer
  9. Werewolves of Armenia
  10. In the Name of God
  11. Blessed and Possessed
  12. All We Need Is Blood
  13. Dead Boys Don’t Cry
  14. We Drink Your Blood
  15. Lupus Dei

Line-up Powerwolf

  • Attila Dorn – Gesang
  • Matthew Greywolf – Gitarre
  • Charles Greywolf – Gitarre
  • Falk Maria Schlegel – Keyboards/Orgel
  • Roel van Helden – Drums

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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Autor
25.12.2016
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