Alter Bridge – The Last Hero

Im Normalfall alle drei Jahre vorgezogene Weihnachten

Die Nachfolgecombo von Creed veröffentlicht mit „The Last Hero“ den logischen Nachfolger des letzten Longplayers „Fortress“.  Für Fans von Alter Bridge ist im Normalfall alle drei Jahre vorgezogene Weihnachten. Die Band veröffentlichte bis jetzt wirklich wie ein Uhrwerk ihre Alben. Wem die Frage auf der Zunge liegt, wieso es jeweils so lange dauert bis die Band wieder die Muse hat ein neues Album einzubrettern sollte bedenken, dass mindestens zwei der Musiker (Mark Tremonti und Myles Kennedy) auch Zeit für ihre Nebenprojekte brauchen. Myles, welcher in den Zwischenzeiten mit Slash um die Häuser zieht und Mark Tremonti, welcher seine Solokarriere in den letzten drei Jahren mit zwei Alben (in zwei Jahren) so richtig lancierte

Schon der erste Song auf der Scheibe „Show me a Leader“ zeigt wo die Fahrt dieses Mal hingeht.  Zusammengefasst kommt die neue Scheibe etwas härter, zielgerichteter und variabler rüber, als dass beim Vorgänger der Fall gewesen war. Nebst ein paar progressiven Anleihen findet man auch die richtigen dunklen Riffs, welche Lust auf mehr machen. Und trotzdem….bleiben sich Alter Bridge auch auf dieser Scheibe treu, denn durch die Mischung von schnellen und langsameren Tracks, vergehen die 69 (!!) Minuten Spieldauer wie im Fluge. Die lange Spielzeit fällt also gar nicht ins Gewicht.

Vielleicht muss ich meine Bemerkung mit den «progressiven Anleihen» noch ein wenig näher ausführen. Hört mal in den Song «The Other Side» rein. In diesem Song wie auch noch in anderen (z.B. Craldle To The Grave, This Side Of Fate) ist für mich etwas neues, interessantes passiert; Alter Bridge versuchen wirklich gewisse progressive Elemente in ihre Musik zu verbauen. Es gelingt übrigens ganz gut, so hört man genau bei diesen Songs nach jedem weiteren Durchlauf Details, welche einem vorher noch verborgen geblieben waren.  Dies gibt diesem Werk eine ungeahnte Leichtigkeit, welche bis zum letzten Ton nicht verfliegt.

Balladen dürfen natürlich auch nicht fehlen, wer Alter Bridge kennt, weiss dass es gerade diese Art von Songs sind, welche diese Band so stark gemacht haben. So können Balladen-Liebhaber zum Beispiel «You Will Be Remembered» antesten.

Der einzige minime «Kritikpunkt» welchen ich anführen kann; Es gibt auf der CD keinen «Übersong». Auf das Gesamtwerk gesehen, macht dieser Kritikpunkt aber der Gesamtwertung keinen Abbruch. Die Leistung, sowohl die musikalische wie auch gesangliche, ist auf hohem Level, die Songs spannend, ereignisreich, mal aggressiv, mal ruhig.

Alter Bridge scheint sich die Essenz aus allen Vorgängerscheiben zusammengemixt, noch ein paar weitere Zaubertrankzutaten dazu gemischt und alles mal ganz kräftig im Schüttelbecher gequirlt zu haben. Weitere Anspieltipps auf der CD sind aus meiner Sicht «Island of Fools» und auch der Titelsong «The Last Hero» ist nicht ohne.

Was zum Schluss auffällt ist, dass die ganz seichten Töne, welche auf den früheren Veröffentlichungen noch hörbar waren, wirklich verschwunden sind und härteren, aber immer noch sehr melodiösen Gitarrenläufen gewichen sind.

Übrigens ist auch Mark Tremonti wieder gesanglich aktiv, was teilweise eine willkommene Abwechslung bringt. Die Stimme von Mark Tremonti ist natürlich nicht auf dem Level des Gesangsorgans von Myles Kennedy, hat aber durch die eigene Tour und die lancierte Solokarriere an Performance gewonnen.

Fanzit

Oft wird von den Bands im Zuge eines Berichtes einer Neuveröffentlichung mitgeteilt, dass sie mit dem Release wohl das beste Album bis jetzt produziert hätten. Ich glaube Alter Bridge hat dies mit „The Last Hero“ definitiv geschafft. Nicht, weil die vergangenen Alben schlecht wären oder auf diesem Album nun Überhits enthalten sind, von welchen man noch in 20 Jahren reden wird. Sondern ganz einfach, weil die Band auf dieser CD alles richtig macht. Zudem liegt dem Album eine solide und gute Produktion zu Grunde. Nicht gleich ein Album des Jahres, aber nahe daran vorbeigeschrammt.

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Trackliste Alter Bridge – The Last Hero

1. Show Me a Leader
2. The Writing on the Wall
3. The Other Side
4. My Champion
5. Poison in Your Veins
6. Cradle to the Grave
7. Losing Patience
8. This Side of Fate
9. You Will Be Remembered
10. Crows on a Wire
11. Twilight
12. Island of Fools
13. The Last Hero

Album Review Bewertung

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