Final Void - Sounds of Absence (CD Cover Artwork)
Do, 25. Mai 2017

FINAL VOID – SOUNDS OF ABSENCE

Hardrock, Melodic Metal
25.04.2017
Final Void - Sounds of Absence (CD Cover Artwork)

Finnland ist ein regelrechter Quell für gute Metal-Bands

Ich beschäftige mich stets mit grosser Passion mit Musik aus dem «Land der tausend Seen». Somit zögerte ich auch nicht lange, als das Promo-Material für die Debüt-Scheibe der jungen finnischen Band Final Void bei uns hereingeflattert ist. «Sounds Of Absence» soll am 25. Mai erscheinen. Das musikalische Schaffen der Truppe sei gemäss eigenen Angaben dem Melodic Metal und dem Melodic Rock zuzuordnen. Soundtechnisch können Spuren von Sentenced, Metallica oder Children Of Bodom in den einzelnen Songs erkannt werden. Ob ich das genau so sehe, werdet ihr in der nun folgenden Albumrezension erfahren.

DAS ALBUM – «Sounds Of Absence»

Ein heulender Wind nimmt uns mit auf die Reise durch den ersten Track – «One Certain Son». Danach übernehmen Drums und Gitarren das Zepter. Wenig später ist dann auch Tuomas Kotajärvis Stimme zu hören. Er setzt auf klaren Gesang. Das Ganze wirkt jedoch offenbar noch nicht ganz sattelfest und klingt teilweise etwas schief. Der Song an sich besticht allerdings durch seine munteren Tempi-Wechsel. Die instrumentalen Parts hören sich dagegen sehr gelungen an.

Das darauffolgende «Dianthus» beginnt ziemlich ruhig. Nach circa 55 Sekunden erfährt der Track allerdings eine rapide Tempozunahme und erstmals bohren sich dem Hörer Basser Janne Puranens Growls in die Gehörgänge. Sehr gelungen! Fortan haben wir ein Duett zwischen ihm und Tuomas. Jannes kraftvolles Kehl-Gegrunze wirkt jedoch – zu meiner Freude – äusserst dominant. Gegen Ende des Songs geht Tuomas’ Gesang dann beinahe komplett unter. Das scheint jedoch an einer nicht optimalen Abmischung bei der Plattenproduktion zu liegen.

Wellenrauschen begrüsst uns zu Beginn der Nummer «Thoreau». Hier löst die instrumentale Fraktion bei mir erstmals das Verlangen nach Nackenmuskulatur-Aktivitäten aus. Melodie und Jannes Growls stimmen. Und auch mit Tuomas’ klarem Gesang bekunde ich erstmals keine Probleme. Bis jetzt eindeutig der beste Track des Albums. Anspieltipp? Absolut! Für mich persönlich würde ich nach diesem Track eher Vergleiche zu Amorphis, Before The Dawn oder Swallow The Sun ins Rennen schicken. Etwas mehr Tempo würde Final Void trotzdem durchaus guttun. Aber sie haben ja noch ein paar Nümmerchen im Köcher.

Und offenbar wird mein Wunsch direkt beim folgenden «For You» erfüllt. Es ist zwar noch kein Hochgeschwindigkeitszug, aber trotzdem reisst einen der Song direkt mit. Verantwortlich dafür sind die fetzigen Riffs. Janne packt seine aggressivsten Growls aus und zeigt keine Gnade. Meinetwegen hätte er den Gesangspart auch gerne alleine übernehmen. Mit Tuomas’ Geträllere habe ich hier nämlich abermals meine liebe Mühe. Nichtsdestotrotz zählt auch «For You» zu den besseren Songs des Albums.

Bei «Desperation Rises» geht’s wieder ein Spürchen ruhiger zu und her. Janne wagt sich erstmalig ein wenig aus den «Growl-Untiefen» hervor und versucht sich am heiseren Gesang. Die ganze Geschichte klingt jedoch noch etwas gewöhnungsbedürftig. Lob kann ich hingegen abermals der Gitarren-Fraktion rund um Toni Hangasmäki und Eino Roihuvuo zusprechen. Solide Sache. Tuomas’ Gesang ist leider abermals nicht so ganz mein Fall.

Mit einer Spielzeit von 03:22 Minuten sind wir nun beim kürzesten Song des Albums angelangt. Aber – in der Kürze liegt nun einmal manchmal die Würze. So verhält es sich auch bei «The Journey». Eine schnelle und einprägsame Nummer, mit dem zuvor schon oftmals erwähnten Zusammenspiel der beiden Gesangs-Welten und ansprechenden Gitarren-Soli. So etwas schimpft sich zurecht Melodic Metal respektive Melodic Rock. Hier kann wieder mal gut mit der Stimme von Tuomas leben. Ohne Zweifel ein weiterer Anspieltipp von «Sounds Of Absence».

Akustische Gitarren-Klänge leiten das nun folgende «Her Song» ein und verleihen der Nummer kurzzeitig ein leichtes Latino-Flair. Es handelt sich unverkennbar um die Ballade des Albums. Eine solide Geschichte, bei der man allerdings auch nicht wirklich viel falsch machen. Tuomas’ Stimme scheint mit Songs dieser Gattung besser klarzukommen.

«Bad Memory» beginnt ebenfalls gemächlich und zieht den Hörer aber trotzdem gleich in seinen Bann. Eine weitere Ballade mit dem einen oder anderen Kraft-Element. Gefällt mir nochmals ein wenig besser als zuvor «Her Song». Final Void haben sogar den einen oder anderen Headbanger-Part in den Song integriert. Definitiv zurecht ein weiterer Anspieltipp.

Mit «The Day You Sold Your Heart» sind wir schliesslich beim letzten Song des Albums angelangt. Wuchtig und schwungvoll geht die ganze Sache los. Diese Intensität hätte ich mir gerne für das gesamte Album gewünscht. Aber auch ruhigere Passagen werden wieder eingebaut. Dieser Song muss zweifelsohne Bestandteil von künftigen Konzert-Setlisten der Truppe werden. Final Void zeigen nochmals eindrücklich, welches Potential in ihnen schlummert. Bei diesem finalen Song hätte ich allerdings gerne nochmals ein paar von Jannes Growls gehört. Damit wären die schnelleren Passagen noch besser zur Geltung gekommen.

FAZIT

Final Void verfügen zweifelsohne über Talent und Potenzial. Mit «Sounds Of Absence» legen sie einen mehrheitlich brauchbaren Grundstein für ihre Karriere. Luft nach oben ist jedoch ganz klar noch vorhanden. Die instrumentalen Parts und Jannes Growls wissen bereits sehr gut zu gefallen. Leadsänger Tuomas’ Gesang ist allerdings noch ausbaufähig und weist Steigerungspotenzial auf. Zudem handelt es sich bei Melodic Metal um eine eher schnellere Spielart unserer Lieblingsmusik. Somit dürften künftige Songs ruhig noch mit etwas mehr Tempo daherkommen. Lange Zeit wollte ich der Scheibe sieben Punkte geben. Weshalb fiel meine Entscheidung am Ende trotzdem um ein halbes Pünktchen höher aus? Zum einen haben Final Void auf der zweiten Albumhälfte das Ruder nochmals herumgerissen und das Schiff aus dem drohenden Strudel gerettet. Und auf der anderen Seite traue ich der Truppe live einiges zu und bin zuversichtlich, dass ihr Material dann noch etwas besser zur Geltung kommen wird. Ausserdem ist die Band noch jung und wird sicherlich noch den einen oder anderen Trick dazulernen.


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



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25.04.2017