Clawfinger - Z7 Pratteln 2017 (Flyer)
Fr, 19. Mai 2017

Clawfinger, Treekillaz

Z7 (Pratteln, CH)
25.05.2017
Clawfinger - Z7 Pratteln 2017 (Flyer)

Rapmetal since 1993 – auch heute noch absolut partyfähig!

Clawfinger gibt es offiziell eigentlich nicht mehr. Trotzdem spielen sie noch vereinzelte Festivalauftritte. Normale Clubkonzerte sind eher selten. Doch letzten Freitag fand im Pratteler Z7 eine gewaltige Rapmetal-Party statt, von der ihr im folgenden Bericht lesen könnt.

Für Fans der Neuen Deutschen Härte und ähnlichen Subgenres ist der 19. Mai 2017 ein wichtiger Tag. An diesem Tag veröffentlichte nämlich Rammstein ihren Konzertfilm „Rammstein – Paris“. Am Abend spielten Clawfinger im Z7. Ziemlich kurzfristig habe ich mich entschlossen, diese Band nicht nur in Wacken zu feiern, sondern auch in unserer heiligen Konzertfabrik.

Ich begebe mich also auf die Pilgerreise nach Pratteln, und schon beim Parkplatz komme ich mit Leuten ins Gespräch, die nach eigenen Angaben vier oder gar über zehn Jahre nicht mehr im Z7 waren und extra für Clawfinger wieder einmal nach Pratteln zurückfinden. Auch beim Eingang sowie im Outdoor-Bereich fällt mir dann auf, dass es sich beim Publikum nicht um das gewohnte Z7-Metal-Publikum handelt, welches auf harte Musik und Moshpits steht. Ganz im Gegenteil, es waren auch viele nicht metalspezifisch gekleidete Personen und sogar einige wenige Hip-Hopper anwesend.

In der Halle sieht alles aus wie immer. Man kennt sich ja aus im Z7. Prominent hängt über der Bühne bereits das Clawfinger-Backdrop: „Clawfinger – Rapmetal since 1993“. Ein genauerer Blick auf die Bühne verrät, dass bereits beide Drumsets aufgebaut sind. Das Tiefere der Vorband Treekillaz steht eher vorne, während das Erhöhte von Clawfinger leicht links steht – so, dass in der Umbauphase noch das Keyboard daneben gestellt werden kann.

Treekillaz

Ich bleibe hinten, in der Nähe des Mischpults, und geniesse den Einzug von Treekillaz auf die Bühne. Casually-elegant gekleidet stehen nun Jessi (Gitarre), Martin (Gesang) und Resus (Bass) am vorderen Bühnenrand. Hinter dem Schlagzeug sitzt Drummer Heinz. Ich habe kurz vor dem Konzert nachgelesen, dass die Jungs Schweizer sind, Rock’n’Roll spielen, bereits seit fast 20 Jahren als Band unterwegs sind und schon mehrere Konzerte im Vorprogramm von Clawfinger gespielt haben. Diesen Rock’n’Roll, der auch Spuren von Metal und Punk zeigt, präsentieren sie dem Publikum dann in einem sehr gut gespielten, zehn Songs starken Set. Nebst ihrer Musik begeistern sie auch mit ihrem sympathischen Auftreten:  „Hallo zäme! Treekillaz vu Bieu (Biel)!“ sind die Begrüssungsworte von Sänger Martin, sogar mit der spanischen Sprache versucht er sich zwischen den Songs und am Ende bietet er eine erstklassige (hust! hust!) Twerk-Show. Insgesamt bleibt zu sagen, dass die Bieler das Publikum begeistert haben und auch ich sicher wieder in ihre Musik reinhören werde.

Clawfinger

Nach einer kurzen Umbaupause treten Zak Tell (Gesang), Jocke Skog (Keyboard, Gitarre, Gesang), Bård Torstensen (Rhythmusgitarre), Henka Johansson (Schlagzeug) und André Skaug (Bass) auf die Bühne. Statt einem pompösen Song hört man aber nur Zaks Stimme aus den Lautsprechern. Er entschuldigt sich für die technischen Probleme bei Jockes Keyboard. Nach einigen Sekunden beginnen die Skandinavier mit Schweizer Management dann aber doch mit „Prisoners“. Bereits beim zweiten Song „Nothing Going On“ tobt das Publikum vor Begeisterung, und Zak ist stolz darauf hervorzuheben, dass die Band schon ein Jahr vor der Erfindung des Internets gegründet wurde. Schon bald folgen „Nigger“ und viele weitere Clawfinger-Hits bestehend aus schneidenden Riffs, simplen, aber harten Drumbeats, straffen Keys und dem typischen Clawfinger-Sprechgesang.

Das Z7 erinnert an eine riesige Metaldisco! Mit einem repetitiven „You can’t catch me! Try to catch me if you can!“ fordert Zak die vorderen Reihen dann auf, seinen Stagedive abzufangen. Lange bleibt er aber nicht im Publikum; er kehrt schnell zurück auf die Bühne. Auch Jocke versucht sich später im Stagediven. Dieser springt (ein Shirt mit Schweizerkreuz tragend, welches er kurz vorher angezogen hatte) aber gleich vom Lautsprecherturm runter in die Menge. Nach einer kurzen Pause hinter der Bühne spielen die Rapmetaller dann noch drei Songs als Zugabe. Als in der Halle bereits das Licht brennt und einige Leute am Gehen sind, entscheidet sich die Band sogar, „Pin Me Down“ als Zu-Zugabe zu spielen. Dieser letzte Song war wahrscheinlich nicht einmal geplant, denn er steht nicht auf der Setlist… aber bildet einen genialen Abschluss des Konzertabends!

Fanzit

Nach dem Konzert begebe ich mich wieder auf den Heimweg und lasse das Konzert Revue passieren. Die Stimmung war bombastisch und beide Bands überzeugten mit einer sympathischen und abwechslungsreichen Show. Ich bin froh, mich für dieses Konzert entschieden zu haben, vor allem in Anbetracht dessen, dass Clawfinger für dieses Jahr nur drei Shows (Z7, Irreversible Festival, Wacken) angekündigt haben. Auch Treekillaz habe ich bestimmt nicht das letzte Mal gesehen. Clawfinger ist schon gefixt: diese Metalparty werde ich mir auf dem Wacken Open Air nicht entgehen lassen!

Setliste Treekillaz

  1. Out Of Town
  2. Ride Again
  3. Enabler
  4. Take It Slow
  5. Disco
  6. Do It Again
  7. U R
  8. My Mind
  9. Addicted
  10. On The Run

Setliste Clawfinger

  1. Prisoners
  2. Nothing Going On
  3. Money Power Glory
  4. Rosegrove
  5. Nigger
  6. None The Wiser
  7. Are You Man Enough
  8. Zeros And Heroes
  9. Catch Me
  10. Warfair
  11. Two Sides
  12. Recipe For Hate
  13. Biggest And The Best
  14. The Price We Pay*
  15. The Truth*
  16. Do What I Say*
  17. Pin Me Down*

*Zugaben


Wie fandet ihr das Konzert?

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