Fr, 23. Juni 2017

Insatia – Phoenix Aflame

Power Metal, Symphonic Metal
27.06.2017

Insatia sind eine US-amerikanische/kanadische Metal-Band rund um Frontmädel Zoë Federoff. Am 23. Juni wird ihr zweiter Silberling in den Plattenläden eures Vertrauens erhältlich sein. Die Scheibe hört auf den fantasievollen Namen «Phoenix Aflame» und verspricht der Zuhörerschaft eine Mischung aus Power und Symphonic Metal.

Auch das Cover kann sich absolut sehen lassen. Mit im Produktions-Boot sitzt unter anderem der Serenity-Bassist Fabio D’Amore. Zudem haben auf der Scheibe nachfolgende Persönlichkeiten Gastauftritte: Apollo Papathanasio (ex-Firewind, Spiritual Beggars), Chris Amott (ex-Arch Enemy, Armageddon), Christian Hermsdörfer (ex-Visions Of Atlantis, Serenity) und Erica James (The Erica James Band). Momentan stehen Insatia beim zypriotischen Label Pitch Black Records unter Vertrag. Doch nun genug des Vorwortes, hören wir mal rein, was uns die Truppe für musikalische Leckerbissen servieren wird.

DAS ALBUM – «Phoenix Aflame»

Eröffnet wird der Silberling durch den Intro-Track «Land Of The Living». In nicht ganz anderthalb Minuten trällert Zoë ein erstes Mal ins Mikro. Noch ist alles äusserst ruhig. Nach rund 30 Sekunden folgt dann eine Tempozunahme. Plötzlich sind Pianotöne und Bombast-Passagen zu hören. Zudem erhält die Frontdame männliche Gesangs-Unterstützung. Am Ende begrüsst uns eine Stimme mit den Worten «Welcome back, to the land of the living». Ein interessanter Auftakt.

Ziemlich schwungvoll kommt der darauffolgende Track «Act Of Mercy» um die Ecke. Unter der Führung von Zoë’s zartem Stimmchen tauchen wir ein in die Welt des Symphonic Metal. Vergleiche zu Within Temptation oder Xandria sind an dieser Stelle absolut gerechtfertigt. Daniel Millan sorgt mit seinem Getrommle für den passenden Rhythmus. Mit einer Spielzeit von etwas mehr als drei Minuten ist dieser Song für Symphonic Metal-Verhältnisse allerdings etwas kurz geraten. Nichtsdestotrotz setzten Insatia auf markante Hooklines.

Heulende Gitarren übernehmen den Einstieg in die nächste Nummer «Memory Of A Sapphire». Auch dieser Song ist definitiv ziemlich «catchy». Der Gesang erinnert mich hier sehr stark an die ehemalige Sirenia-Röhre Ailyn. Ich bin grosser Anhänger dieser Spielart des Metal. Trotzdem fehlen mir für das ultimative Hörerlebnis bisher noch ein paar Growls oder Screams. Zoë verfügt zwar zweifelsohne über eine hammermässige Stimme, aber mit der Zeit könnte die ganze Sache wohl leider trotzdem etwas langweilig werden oder eintönig wirken.

Schwermütig und dramatisch startet dann schliesslich das Liedchen «Sacred». Da sind zwischendurch auch gewisse Streichinstrumente zu hören. Dadurch geben Insatia ihrem Sound eine Prise Folk hinzu. Mit diesem Geschmacksverstärker kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Gedanklich driftet man da schon gerne mal in irische Landschaften ab. Sehr gelungen. Gerne mehr davon.

«We Are The Grey» wird uns einmal mehr wunderschön durch Madame Federoff präsentiert. Der märchenhafte Gesang lullt die Zuhörerschaft ohne zu zögern ein. Lauscher aufsperren und geniessen. Zwischendurch sind gar orientalisch-beeinflusste Keyboard-Melodien zu hören. Für ein mitreissendes Gitarren-Solo bleibt ebenfalls noch Platz. Trotzdem haut mich die Nummer nicht vollends vom Hocker.

Das sieht beim darauffolgenden Titel-Track schon wieder etwas anders aus. Das Label der Band hat zu «Phoenix Aflame» vor ein paar Tagen ein Lyric-Video auf Youtube gepostet. Die Nummer setzt auf Geschwindigkeit und ansteckende Gitarren-Riffs. Ab und an sind zudem markante Keyboard-Klänge zu vernehmen. Selbstverständlich zeigt sich auch Zoë stimmlich abermals von ihrer besten Seite. Die Nackenmuskulatur wird hier so richtig angeregt. Ich freue mich schon darauf, diesen Song während einer Live-Darbietung erleben zu dürfen. Bis jetzt ganz klar eine der Top-Hörempfehlungen dieser Insatia-Scheibe.

Taschentuch-Alarm beim nächsten Song. «Not My God» entpuppt sich als emotionale, unter die Haut gehende Ballade. Zoë zelebriert ein Duett mit einem unbekannten Gesangspartner. Die beiden Stimmen ergänzen sich hervorragend. Im Hintergrund übernimmt die Gitarren- und Klimper-Fraktion den Rest. Ohne Zweifel ein nächster Höhepunkt dieses Silberlings. Zudem ist der Song mit einer Spielzeit von 04:44 Minuten das längste Stück der Platte.

Soliden, gemächlichen Sound bekommt der Zuhörer beim darauffolgenden Track «Captor And Captive» zu hören – viel mehr allerdings auch nicht. Da scheint der Truppe wohl etwas die Puste ausgegangen zu sein. Mal schauen, ob sie mit den beiden letzten Nummern das Ruder nochmals herumreissen können. Für «Captor And Captive» reicht’s leider bloss zum «Füll-Titel».

Auf der samtenen Strasse schreiten wir so langsam der Zielflagge entgegen. Abermals haben wir etwas mit gemächlicheren Klängen zu tun. Die weiche, elfenartige Stimme von Zoë wird erneut hervorragend ins Rampenlicht gerückt. Trotzdem dürfte die Truppe dann für das Finale ruhig nochmals mit einer etwas bombastischeren Nummer aufwarten.

Und meine Gebete werden erhört. Bei «Healer Of Hatred» geht’s ordentlich zur Sache. Wunderprächtiger Gesang, rasante Drums, fetzige Riffs und einige Headbanger-Momente. Exakt so hat lupenreiner Symphonic Metal zu klingen. Da werden die Gehörgänge zum Abschluss nochmals richtig verwöhnt. Insatia kratzen dadurch die Kurve.

FAZIT

Auf dem zweiten Silberling der US-amerikanischen Band Insatia dominieren die Symphonic Metal-Klänge. Die Power Metal-Elemente tauchen nicht allzu häufig auf. Der Sound der Truppe ist definitiv inspiriert durch die Grössen des Genres. Die Folk-Elemente dürften sie meinetwegen gerne noch etwas häufiger in ihre Songs einbauen. Zoë Federoff verfügt über eine sanfte und angenehme Stimme. Trotzdem muss die Truppe aufpassen, dass sie am Ende nicht bloss mit dem Prädikat «durchschnittlich» abgestempelt werden. Nach mehreren Durchläufen wirkt der Gesang an gewissen Stellen etwas eintönig und die notwenigen Überraschungen in den Songstrukturen bleiben aus. Wenn die Band für Album Nummer drei an diesen Punkten arbeitet, bin ich bezüglich deren weiterer Karriere sehr optimistisch. Talent und Potenzial ist in den Insatia-Reihen zweifelsohne vorhanden.

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Trackliste Insatia – Phoenix Aflame

  1. Land Of The Living (Intro)
  2. Act Of Mercy
  3. Memory Of A Sapphire
  4. Sacred
  5. We Are The Grey
  6. Phoenix Aflame
  7. Not My God
  8. Captor And Captive
  9. Velvet Road
  10. Healer Of Hatred

Line Up – Insatia

  • Zoë Federoff – Vocals
  • Kaelen Serakinis – Guitars
  • Dave Ablaze – Bass & Backing Vocals
  • Daniel Millan – Drums

Lyric Video Insatia – Phoenix Aflame


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7/10



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27.06.2017