Rekoma – Eadem Errata (CD Cover Artwork)
Fr, 6. Oktober 2017

Rekoma – Eadem Errata

Gothic Metal, Heavy Metal
15.09.2017
Rekoma – Eadem Errata (CD Cover Artwork)

Instrumentalfraktion top – Klargesang Flop

Und wieder einmal befinden wir uns im Land der tausend Seen. Die Truppe Rekoma wagt den nächsten Schritt und wird Anfang Oktober dieses Jahres ihre Debütscheibe «Eadem Errata» über das Label Inverse Records veröffentlichen.

Die Finnen spielen einen Mix aus Melodic Gothic und Heavy Metal. Alles Weitere erfahrt ihr in der nachfolgenden Albumkritik.

 

DAS ALBUM – «Eadem Errata»

Begonnen wird mit dem etwas mehr als zwei Minuten dauernden Intro. Die Jungs versuchen es mit einem epischen Auftakt mit Filmsoundtrack-Ambitionen. Damit kann man die Hörerschaft natürlich oftmals schnell für sich gewinnen. Am Ende erreicht das Spannungsbarometer seinen Höhepunkt und man ist definitiv bereit für die kommenden acht Tracks.

«Dust Becomes My Name» kommt mit einem herrlichen Rhythmus daher. Kopf in den Nacken legen und los geht die wilde Fahrt. Allerdings ist das Ganze alles andere als sinnloses Tempogeknüpple. Sänger Jani Redkin punktet mit stimmlicher Variation. Klarer Gesang und Growls/Screams wechseln sich ab. Allerdings haut mich erstgenannte Geschichte nicht wirklich aus den Socken. Da steckt mir zu wenig Wucht dahinter. Dafür leistet die Instrumentalfraktion gute und solide Arbeit.

Bei «Trial» bleibt der Fuss auf dem Gaspedal. Dieses Mal hört sich das ins Mikro geschriene schon viel eher nach Melodic Death Metal an. Gefällt mir gut. Erneut wird munter zwischen den verschiedenen Stimmlagen hin- und hergewechselt. In der zweiten Songhälfte haben schliesslich die Gitarren ihren grossen Auftritt. Resultat ist ein gelungenes Solo.

Zu den rhythmischen Bomben zählt ebenfalls «Revolution». Unglücklicherweise wirkt der Gesang hier stellenweise wieder eher deplatziert und nicht sonderlich überzeugend. Zur Rettung eilt abermals die Instrumentalfraktion. Kollege Jani macht das Ganze ja nicht wirklich schlecht. Trotzdem wage ich zu behaupten, dass Rekoma mit einem etwas begabteren Sänger deutlich mehr aus sich herausholen könnten.

Jep, ich bleibe dabei. Sobald Growls oder Screams gefordert sind, hört sich alles sehr solide an. Erst beim Einsatz der «clean vocals» werden allfällige Begeisterungsstürme jäh unterbrochen. Headbang-Momente sind ausreichend vorhanden. Jedoch bin ich sehr gespannt, wie Rekoma live rüberkommen. Momentan glaube ich nämlich nicht, dass die Finnen eine breite Zuhörerschaft restlos umhauen könnten.

Kreischende Gitarren und treibende Drums eröffnen den Track «Rise And Fall». Ohja, jetzt ist definitiv Mähne schütteln angesagt. Zumindest innerhalb der ersten Minute. Danach bauen die Jungs regelmässig Tempodrosselungen ein. Janis Gesangsleistung erlebt – wenig überraschend – bei dieser Nummer ebenfalls Licht- und Schattenmomente. Nichtsdestotrotz hören wir hier gerade definitiv einen der bessern Songs dieser Scheibe.

Zu «Same Old Mistakes», «Wasteland» und dem 07:40 Minuten dauernden «Sleepwalker» kann ich schliesslich nicht viel Neues berichten. Instrumental sind die Nummern top, aber gesanglich mag mich die ganze Geschichte nur teilweise zu überzeugen. Besonders reich an Facettenreichtum ist das Liedchen «Sleepwalker», welches schon beinahe als gefühlvolle, melodiöse Ballade durchgehen könnte. Eine kleine Überraschung zum Schluss und somit ein passender «Rausschmeisser» für diese Scheibe.

FAZIT

Seit langem treffe ich mit Rekoma wieder einmal auf eine finnische Truppe, die mich nicht restlos überzeugen kann. Hauptverantwortlicher – ja beinahe Alleinschuldiger – ist der Herr hinter dem Mikrofon. Jani Redkin mag sich in den tiefen Tonlagen zwar wohlfühlen, aber seine Gehversuche in der Welt des klaren Gesangs weisen doch einige Schwächen auf. Glücklicherweise hat er eine sehr talentierte Instrumentalfraktion um sich geschart, womit der totale Sinkflug von «Eadem Errata» nochmals vermieden werden kann. Die oder andere Nummer auf dem Silberling ist nämlich trotzdem absolut hörenswert. Für die kommende Scheibe empfehle ich somit eine Ausbildungssequenz für den klaren Gesang oder das Hinzuziehen eines weiteren Sängers, der diese Parts künftig übernimmt.

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Trackliste Rekoma – Eadem Errata

  1. Intro
  2. Dust Becomes My Name
  3. Trial
  4. Revolution
  5. Misguided
  6. Rise And Fall
  7. Same Old Mistakes
  8. Wasteland
  9. Sleepwalker

Line Up – Rekoma 

  • Jani Redkin – vocals
  • Samuli Maunula – solo guitar
  • Arttu Korpela – rhythm guitar
  • Antti Maunula – bass
  • Juha Ilola – drums

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 6/10



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15.09.2017