Phil Campbell And The Bastard Sons - The Age Of Absurdity (CD Cover Artwork)
Fr, 26. Januar 2018

Phil Campbell And The Bastard Sons – The Age Of Absurdity

Hardrock, Rock
11.02.2018
Phil Campbell And The Bastard Sons - The Age Of Absurdity (CD Cover Artwork)

Meet the Campbells

Phil Campbell ist ein passionierter Musiker. 32 Jahre lang war er für die harten Gitarren-Riffs der legendären englischen Truppe Motörhead verantwortlich.

2015 verstarb deren Frontmann und Aushängeschild Lemmy Kilmister. Das Ende der «Snaggletooth»-Saga. Doch trotz dieses tragischen Ereignisses wollte der Waliser seine Klampfe keinesfalls an den Nagel hängen. Zusammen mit seinen Söhnen Todd, Dane und Tyla gründete er die Band Phil Campbell And The Bastard Sons (PCATBS). Als Verstärkung wurde noch Kumpel und Sänger Neil Starr ins Boot geholt.

Erstes Hörmaterial veröffentlichten die Herrschaften schliesslich im November 2016 in Form einer EP. Die starken fünf Tracks dieser Mini-Scheibe zeigen, dass im Sound sicherlich noch leichte Spuren von Motörhead enthalten sind (Review dazu findet ihr übrigens ebenfalls auf dieser Homepage). Nichtsdestotrotz sind PCATBS eine eigenständige Angelegenheit. Lemmys Erbe wird nicht geschändet oder dergleichen. Seit Ende Januar sind die Hard Rocker nun mit ihrem ersten «full-length» Silberling am Start. Dann nehmen wir «The Age Of Absurdity» doch einmal genauer unter die Lupe.

DAS ALBUM – «The Age Of Absurdity»

Geiler Auftakt mit dem Stück «Ringleader». Solide Riffs, knallende Drums von Dave Campbell und dazu noch die rockige Stimme von Neil. Das macht direkt Laune. Papa Phil darf dann etwa in der Hälfte des Songs zu einem fulminanten Solo ansetzen. Souverän und leidenschaftlich hantiert er an seiner Saitenkönigin herum. Gewisse Passagen erinnern tatsächlich an Motörhead.

Auf hohem Niveau geht’s im Anschluss mit der «Freak Show» weiter. Kopfschütteln und mitfeiern ist angesagt. Äusserst professionelle Kost, welche uns die Herrschaften da servieren. «Skin And Bones» kommt vergleichsweise ein bisschen härter um die Ecke. Da bewegen sich die Riffs schon eher im metallischen Sektor. Definitiv eine Hörempfehlung. Bis hierhin geht das Material von PCATBS runter wie Öl. Ehrlich gesagt bin ich guter Dinge, dass dies genau so weitergehen wird.

Uh, bei «Gypsy Kiss» rechnet der geneigte Zuhörer eigentlich jeden Augenblick, dass plötzlich die markante Whiskey-Stimme von Lemmy erklingen wird. Durch die Adern dieses Stücks fliesst von A bis Z Motörhead. Doch wir müssen gezwungenermassen mit Neil vorliebnehmen. Allerdings macht dieser einen soliden Job. Bleibt zu hoffen, dass er sich nicht permanent mit Vergleichen zum verstorbenen Rock-Gott herumschlagen muss. Auch die Geschichte mit der verhältnismässig kurzen Spielzeit (2:23 Minuten) ist für den bekennenden Motorenkopf-Anhänger kein Neuland.

«Welcome To Hell» trumpft ebenfalls mit starken Riffs auf. Zu diesem Song möchte man nur zu gerne mit Satan höchstpersönlich ein Bierchen schlürfen und dazu die Mähne schwingen. Neils Stimme wirkt hier zumindest teilweise etwas verzerrt. Kontrastprogramm liefert im Anschluss «Dark Days». Eine Mundharmonika kommt zum Einsatz. Kombiniert mit gemächlichem Tempo könnte die Nummer durchaus als eine Art Wild West-Soundtrack durchgehen. Ein Ritt durch die weite Prärie. Phil und seine Mitstreiter beweisen an dieser Stelle Facettenreichtum. Passt! Verdientermassen eine weitere Hörempfehlung dieser genialen Platte.

Bei «Dropping The Needle» ist in Sachen Hörgenuss Eile geboten. Der Track dauert nämlich nicht einmal zwei Minuten. Trotzdem bauen PCATBS einige fetzige Riffs und peitschende Drums ein. Abgerundet wird die ganze Sache durch den wuchtigen Gesang von Herrn Starr. Etwas länger hätte das Ding meines Erachtens ruhig sein dürfen. Atempause? Fehlanzeige! Der Fuss bleibt auch bei «Step Into The Fire» auf dem Gaspedal. Im letzten Songdrittel ballert uns der Meister erneut ein wildes Gitarren-Solo um die Lauscher.

Mit «Get On Your Knees» begeben wir uns langsam aber sicher in die Schlussphase des Albums. Abermals eine solide und rockige Sache. Basser Tyla ist schliesslich zu Beginn von «High Rule» erstmals deutlich zu hören. Ansonsten ist das Stück ein Fall für die Nackenmuskulatur. Die Melodie bleibt problemlos in den Gehörgängen kleben. Über sechseinhalb Minuten dauert schliesslich das finale Lied der Scheibe. «Into The Dark» setzt auf gefühlvolle Gitarren-Passagen. Stellenweise könnte man gar von Blues-Elementen sprechen. Der Mann am Mikro macht zum x-ten Mal einen bärenstarken Job. Ein absolut würdevoller Abschluss.

Das Fanzit

Neil Starr, Phil Campbell und seine Söhne wecken mit ihrem Debütalbum «The Age Of Absurdity» den Rocker in euch! Packende Songs, mitreissende Riffs und ein überragender Mann an der Gesangsfront. Spuren von Motörhead sind unüberhörbar vorhanden, aber die Truppe versucht trotzdem einen eigenen Stil zu erschaffen. Anschuldigungen wie «billiger Abklatsch» oder «Klon» können direkt im Keim erstickt werden. Ich freue mich jedenfalls schon auf die Live-Darbietungen dieser coolen Songs. Irgendwo an einer himmlischen Bar sitzt derweil ein gewisser Lemmy Kilmister mit breitem Grinsen im Gesicht und nickt seinen irdischen Kollegen anerkennend zu. Daumen hoch für dieses hammermässige Werk von PCATBS.

Reinhören und portofrei bestellen

Trackliste Phil Campbell And The Bastard Sons – The Age Of Absurdity

  1. Ringleader
  2. Freak Show
  3. Skin And Bones
  4. Gypsy Kiss
  5. Welcome To Hell
  6. Dark Days
  7. Dropping The Needle
  8. Step Into The Fire
  9. Get On Your Knees
  10. High Rule
  11. Into The Dark

Line Up – Phil Campbell And The Bastard Sons 

  • Phil Campbell (Guitar)
  • Neil Starr (Vocals)
  • Todd Campbell (Guitar)
  • Dane Campbell (Drums)
  • Tyla Campbell (Bass)

Video PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS – Welcome To Hell 


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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11.02.2018
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