SpiteFuel - Dreamworld Collapse (CD Cover Artwork)
Sa, 14. April 2018

SpiteFuel – Interview

Heavy Metal
06.05.2018
SpiteFuel - Dreamworld Collapse (CD Cover Artwork)

Werbung in eigener Sache – SpiteFuel unterwegs auf Promo-Tour

Im Rahmen des ersten Delta Metal Meetings in Mannheim sind auch die Senkrechtstarter SpiteFuel vor Ort. Zwar nicht „livehaftig“ auf der Bühne, jedoch haben sie einen schönen Marktstand, wo sie unter anderem ihr neues Meisterwerk „Dreamworld Collapse“ bereits zwei Wochen vor dem Release zum Kauf anbieten.

Ich wollte gerne mal noch mit Sänger Stefan Zörner etwas über das neue Album plaudern – doch wie schon beim Ice Rock taucht grad die ganze Truppe zum Interview auf! Eigentlich schon bemerkenswert: Hier sind keine Einzelkämpfer am Werk, dies ist eine richtige Einheit – und das zeigen sie auch so! Gut – etwas geänderte Vorzeichen für mich, aber das macht nichts, denn so wird das garantiert wieder doppelt lustig! Und so stehen wir nun draussen bei ein paar alten Ölfässern und geniessen gleichzeitig grad etwas den angenehmen Frühlingsabend…

Metalinside (Kaufi): Vielen Dank erstmal fürs Erscheinen! Einmal mehr die ganze Truppe zusammen… Das Album „Dreamworld Collapse“. Wie kommt man überhaupt auf die Idee, ein Konzeptalbum zu machen? In diesem Zeiten?

Tobias Eurich (TE): Wieso nicht?

Björn Hessenmüller (BH): Wer wagt gewinnt!

Stefan Zörner (SZ): Ja… Also letztendlich war das ja so ein gewisser Running Gag, am Anfang. Der Markus (Rösner, Manager – Kf) kam zu uns: „Also, Album ist draussen, jetzt haben wir zwei Monate dazwischen – wollt ihr wieder ins Studio?“ Und wir dachten wirklich, es sei ein Witz. Am Anfang. Dann haben wir bemerkt: Er lacht nicht. Dann haben wir gesagt: Ok, dann machen wir grad ein Konzeptalbum. Er hat immer noch nicht gelacht… Und so waren wir in der Bredouille!

BH: Er hat nicht gelacht, also haben wir’s gemacht!

SZ: Also mussten wir das Konzeptalbum machen! (Gelächter)

MI: Du hast irgendwo mal gesagt, dass ihr das Studio gebucht habt, bevor ihr überhaupt mit dem Songwriting angefangen habt?

BH: (lacht) Es WURDE gebucht!

SZ: (grinst) Es WURDE gebucht, und wir wussten: Jetzt einfach Vollgas!

MI: Aber da entsteht schon ein gewisser Druck…?

SZ: Ja klar. Aber bei allem, was die Band macht, ist ein gewisser Druck vorhanden!

Timo Pflüger (TP): Wären wir nicht so behämmert, hätte uns das auch wirklich belastet! (schallendes Gelächter)

SZ: Gut auf den Punkt gebracht!

MI: Stefan hat auch mal erwähnt, was ihr wirklich (auch finanziell) in dieses Album gesteckt habt. Das Risiko ist schon enorm!

SZ: So ein Album kannst du aber auch nur machen, wenn du absoluter Überzeugungstäter bist. Wir glauben an uns, wir glauben an die Band, wir glauben an das Album. Deswegen kann uns keiner was, egal was passiert! Natürlich wollen wir ein paar Einheiten verkaufen, klar. (lacht) Letztendlich haben wir das gemacht, was wir machen wollten und wir durften es auch machen vom Label aus, auch in dem Umfang, in dem wir es wollten.

MI: Beim Ice Rock habt ihr bezüglich „Ziele“ gesagt, dass ihr nehmt, was kommt. Es ist wohl noch etwas zu früh – der Release ist ja erst in zwei Wochen. Aber man merkt: Jetzt ist Marketing dahinter! Merkt man schon etwas, dass es vorwärts geht, oder ist das noch zu früh?

SZ: Es läuft viel im Hintergrund derzeit. Halt schon die Tatsache, dass wir erstmals mit einer Promoagentur zusammenarbeiten. Aber wir merken es schon. Alleine heute das Delta Metal Meeting. Wir spielen nicht, aber wir sind da und verkaufen Shirts und CD’s. Die Wahrnehmung ist da, da kommen Leute vorbei und begrüssen uns, Menschen die du noch nie gesehen hast. Da merkst du es schon, tatsächlich.

MI: Zur Story von „Dreamworld Collapse“. Stefan, Du hast ja auch schon ein Buch geschrieben und bist schon der, der bei der Geschichte federführend ist?

SZ: Bei der Geschichte: Ja.

MI: Woher sind die Ideen? Pure Fantasie oder siehst Du Parallelen mit der Realität?

(Bevor Stefan antworten kann, macht Björn eine eindeutige Geste – Spritze in die Vene – die für einen allgemeinen Lachanfall sorgt. Stefan grinst, lässt sich aber ansonsten nicht aus der Ruhe bringen.)

SZ: Im Grunde ist es Science Fiction, einfach auch aus dem Grund, weil ich bekennender Sci-Fi Fan bin. Immer schon, von Kind auf bis heute! Es ist sowohl als Leser wie auch als Filme Gucker immer noch mein Lieblingsgenre. Aber klar sind realistische Bezüge drin. Deutschland 2018: Setzt das mit dieser Kuppel gleich. Es sind ganz realistische Züge drin. Traumwelt – Realität, wer bin ich, was geb ich, wo seh ich mich? Bin ich Lemming, bin ich „Führer“? Bin ich Leader oder Follower, so könnte man es auch ausdrücken. Natürlich ist ganz viel drin, denn alles andere wäre mir zu langweilig zum Schreiben. Nur Raumschiffchen, Roboter und Laser – das ist schön, aber…

MI: Das wäre Star Wars!

SZ: Genau!

TE: Wobei Star Wars geil ist! (allgemeines Gelächter und Zustimmung)

SZ: Aber eben: Mir wäre das zu einfach, so gesehen ist natürlich immer ein Bezug zur Realität drin. In allem. Auch in der Musik, denke ich.

MI: Und die Band hat „sich zu fügen“ in diesem Punkt?

SZ: Ja gut – ich bin ja nur Texter! Die Musik kommt von den Anderen. Insofern bin ich eher der Devote der sagt „Macht die Musik, ich schreibe euch die Texte dazu“! Eigentlich ist es sogar andersum…

Matthias Lüönd (ML): Es ist tatsächlich so. Wir gehen auch nicht hin und haben einen, der sämtliche Musik ganz auskomponiert und dann die Noten rumreicht und sagt „Hier, das spielen wir jetzt“. (Tobias und Timo grinsen bereits…)

MI: (zeigt auf Timo) Der Rockstar macht das vielleicht! (schallendes Gelächter)

ML: Es macht halt jeder das, was er im Dienste der Band auch kann. Und so hat schon jeder bei dem was er spielt seine Freiheiten. Natürlich aber auch immer in dem Rahmen, in dem es akzeptiert wird und man sagen kann, dass es passt.

TP: Aber man muss schon sagen, dass der Hauptkomponist der Tobi ist. (allgemeine Zustimmung) Ehre wem Ehre gebührt! Von mir sind zwei Songs, der Rest ist von Tobi. Und er schickt schon Noten rum! (schallendes Gelächter)

BH: Natürlich, das brauchsch ja auch als Schlagzeuger!

SZ: Und irgendwann lernen wir auch Noten zu lesen! (schallendes Gelächter)

TE: Und dann spielen sie vielleicht das was ich will! (schallendes Gelächter)

MI: Die ersten Kritiken zu „Dreamworld Collapse“ müssten euch ziemlich zufrieden stellen. Sogar das „Deaf Forever“, welches nicht dafür bekannt ist, dieses Genre sehr zu lieben, scheint begeistert?

SZ: (überlegt) Es ist tatsächlich so… Wir fühlen uns geschmeichelt. Es bestätigt uns in dem was wir getan haben.

TE: Schön, wenn jemand das zu schätzen weiss und sagt „Hey, das ist gut!“

SZ: Wobei die „Collapse“… also wir gehen davon aus, dass die viel mehr polarisieren wird wie beispielsweise der Vorgänger.

TE: Weil viele sagen halt „Konzeptalbum“? Ich bin raus!

SZ: Lange Songs, Piano…

MI: Also sooo viele lange Songs sind’s jetzt auch nicht! Einer überschreitet die 10 Minuten Marke…

SZ: Zwei, wenn du „Dreamworld Collapse“ dazu rechnest…

TE: „Dreamworld Collapse“ geht insgesamt 18 Minuten!

MI: Das ganze Album geht 52 Minuten, kannsch ja auch so rechnen! (Gelächter)

SZ: Nochmal: Das Schöne – es war uns völlig egal! Als wir das gemacht haben, hat’s uns nicht gejuckt! Wir haben auf gar nichts geachtet ausser darauf, dass wir das Konzept würdig umsetzen!

TE: Das hört man auch, denke ich. Und jemand, der sich damit auseinandersetzt, hört das ebenfalls. Das freut uns natürlich sehr, aber klar wird es Stimmen geben, die sagen „Kann ich nix anfangen damit“.

SZ: Vor allem auch in dieser kurzlebigen Zeit. „Dreamworld Collapse“ ist ein Album, das muss man sich erschliessen.

TE: Mehrfach anhören und aufmerksam anhören.

SZ: Das war bei all den grossen Konzeptalben schon immer so.

TE: Das war uns aber auch von vorhinein bewusst, dazu stehen wir auch!

SZ: Definitiv, ja!

MI: Wie seid ihr eigentlich an diese Marketing Agentur gekommen, die euch jetzt hier promotet? Wir haben schon mal davon gesprochen: Diese Jungs (Anm. der Red.: Und Mädels) machen auch die 70‘000 Tons of Metal!

SZ: Wolfgang Rott, genau.

MI: Ich will euch auf der „Independence“ sehen nächstes Jahr…

SZ: Ich mich auch! (lacht)

BH: Ich seh mich dabei nur über der Reeling hängen und kotzen! (schallendes Gelächter)

MI: Dann trink weniger! Der Alkohol ist eh teuer… (Gelächter)

SZ: Also: Wir haben einfach angefragt. Die Agentur ist dafür bekannt, dass sie sehr selektiv ist, vor allem beim sogenannt „grossen Deal“. Die haben sich das Zeug angehört und gesagt „Ja, machen wir!“.

TE: Nicht selbstverständlich!

SZ: Nein, und da sind wir jetzt auch ganz glücklich darüber, ganz einfach.

MI: Das zeigt aber wieder, dass irgendwas an der Musik auch stimmen muss.

SZ: Irgendwas. Wir wissen zwar nicht was… (schallendes Gelächter)

BH: Aber solange es klappt, machen wir weiter!

MI: Einmal mehr vielen Dank für Eure Zeit – und weiterhin viel Erfolg!

Den Teaser (Link) zum Review zur „Dreamworld Collapse“ findet ihr nachfolgend.

Autor
06.05.2018
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