need2destroy – Show (CD Cover Artwork)
Fr, 25. Januar 2019

need2destroy – Show

Crossover
25.01.2019
need2destroy – Show (CD Cover Artwork)

Wenn Metal mit Latino gekreuzt wird…

Ungewöhnliche Genres oder Genrekombinationen gab es schon immer, und zwar in reichlicher Fülle. Trotzdem verschwendet der eine oder andere manchmal einen Gedanken an eine ganz konkrete Kombination, und neben schweizerdeutschem Jodel Metal wünsche ich mir hin und wieder so etwas wie Reggaeton Metal. Mit ihrem Latino Crossover sind need2destroy gar nicht so weit von dieser Wunschvorstellung weg, auch wenn da natürlich nicht wirklich Reggaeton reinfliesst.

Am 25. Januar erscheint, wie schon ihre Debut-EP «Genoma», ihr Debut-Album «Show» via Fastball Music.

Für mich war also sofort klar: reinhören, das wird dir bestimmt gefallen! Tatsächlich fand ich die Mischung anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, doch schon ab dem zweiten oder dritten Durchgang war ich richtig begeistert!

Beim Beginn des Introtracks «Show» muss ich unweigerlich an Soulflys «Bloodbath And Beyond» denken; denn dieser ist ähnlich rhytmisch thrashig. Diese Ähnlichkeit hält allerdings nicht lange, schon bald driften n2d in ihren ganz eigenen Stil ab und kreieren bereits den ersten Ohrwurm.

Generell fällt auf, wie gut alle Instrumente (und der Gesang) rhythmisch zusammenspielen. Besonders stark merkt man dies zum Beispiel beim zweiten Track «Schokolade Mit Senf». Hä, deutsch? Richtig, die Band wurde in Ulm gegründet, nichtsdestotrotz kommen die Mitglieder aus verschiedenen Ländern, unter anderem vom südamerikanischen Halbkontinent.

«La Cholera» weist dann eine leichte Variation im Stil auf, mit der repetitiven Wiederholung des eher hoch gesungenen und sehr rhythmischen Gesangs. Trotz dieser Variation könnte ich mir vorstellen, dass sich dieser Track zu einem sehr charakteristischen Stück für die Band entwickeln könnte.

Wie ordnet man denn diese Platte nun musikalisch ein? Nun, wie immer ist eine Umschreibung nicht ganz einfach; den besten Eindruck hat man sowieso, wenn man einfach reinhört. Tatsächlich gibt es keinen Zusammenhang zur Latin Music, die einzige Gemeinsamkeit ist die Sprache. Gesangstechnisch wird teilweise ein an Heroes Del Silencio erinnernder Gesang voller Emotionen eingesetzt, welcher sich aber auch mit harschen Shouts und Growls und dem ganzen Spektrum dazwischen abwechseln kann. Instrumental fällt, wie bereits erwähnt, das rhythmische Zusammenspiel auf, welches durch den Verzicht auf sehr simple (und oft gebrauchte) Beats verstärkt wird. Am ehesten könnte man den Sound mit System Of A Down vergleichen. Aber wie gesagt, am besten hört ihr einfach rein, macht euch Gedanken, und hört noch vor dem Ablehnen ein zweites Mal rein (nicht, dass ihr da etwas gutes verpasst…).

Anspieltipps zu finden ist nicht ganz einfach, da viele Songs auf ihre ganz eigene Art brillieren. Neben den oben erwähnten «Show» und «La Cholera» lohnen sich wohl vor allem «Contaminación» und «Kiss My Ass» (dieses dürfte dem einen oder anderen Metalhead mit breitem Horizont sogar etwas sagen… «Uno dos tres, kiss my ass!!!»).

Nachdem von «Enfermo» neben der normalen Version auch eine Akustik-Version mitgeliefert wird, finden need2destroy mit «El Arrogante», dem letzten Track, einen ebenfalls angenehm ruhigen Abschluss ihres Debütalbums. Gut platziert!

Das Fanzit zu need2destroy – Show

Auf jeden Fall wird dieses Album jenen Hörern nicht gefallen, die nicht offen für Neues sind. Wer allerdings auch nur ein bisschen experimentierfreudig ist, könnte bald Gefallen an need2destroys Musik finden! Die groovigen Tracks im Stil von System Of A Down, welche charismatischen Latino-Gesang beinhalten, haben starkes Potenzial. Jetzt fehlt nur noch die Europa-Tour mit Besuch in der Schweiz!

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Tracklist need2destroy – Show

  1. Show
  2. Schokolade Mit Senf
  3. La Cholera
  4. Viva Los Vatos Loco
  5. Super Chango
  6. Legal / Illegal
  7. Enfermo
  8. Hijo De Puta
  9. Luda Ríbica
  10. Contaminación
  11. Enfermo (Akustik)
  12. Kiss My Ass
  13. El Arrogante

Line Up – need2destroy

  • Diego Carabajal (Vocals)
  • Milan Tajdic (Gitarre)
  • Wolle Van Hogh (Bass)
  • Simon Koesling (Drums)

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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25.01.2019