Devils Rage - Met-Bar Lenzburg 2019 (Flyer)
Sa, 19. Oktober 2019

Devils Rage, Inner Sanctum

Met-Bar (Lenzburg, CH)
08.12.2019
Devils Rage - Met-Bar Lenzburg 2019 (Flyer)

Die sympathischen Melodic Death Metaller aus Sursee 

Devils Rage und Inner Sanctum gaben am Samstagabend in der Met-Bar den Ton an. Insbesondere der Headliner räumte dabei richtig ab. Weshalb ein Sauerstoffzelt und 6/8-Takte zum Thema wurden, wird euch in den Zeilen des nachfolgenden Konzertberichts gerne erklärt werden. 

Jep Freunde, heute ist wieder einmal so ein Tag. An jeder Ecke unseres Landes finden irgendwelche Events statt. Wo soll man da bloss hin pilgern? Sich selbst aufzuteilen funktioniert ja leider nicht ohne Schmerzen und Blutvergiessen. Aufgrund dessen ist eine Entscheidung von Nöten – und diese fällt bei mir auf die Bar des Mets im «Rüebli»-Kanton Aargau. Beim dortigen, musikalischen Angebot kommen Befürworter des melodiösen Todesmetalls gleich in einen doppelten Hochgenuss.

Die «Hügagel»-Kapelle Devils Rage lohnt sich eigentlich immer. Zumindest kann ich mich an keinen schlechten Auftritt der Jungs aus «Sorsi» erinnern. Den Gast aus Deutschland kenne ich hingegen überhaupt nicht. Bei der Internetrecherche landet man mit dem Begriff «Inner Sanctum» jedes Mal bei einer indischen Band. Tja, dann muss ich mir eben in der realen Welt ein Bild der Musiker aus Freiburg im Breisgau machen.

Inner Sanctum

Um 21.15 Uhr legen die Baden-Württemberger mit «Cadence Of A New World» los. Sie agieren im Viererverbund – allerdings offenbar ohne einen Basser. Der kurzhaarige Gitarrist (dessen werter Name dummerweise nirgends auszumachen ist) verfügt über eine ganz spezielle Technik. Da weiss einer effektiv, wie er mit seiner Saitenkönigin umzugehen hat. Das Quartett hat sich zwar dem Melodic Death Metal verschrieben, aber irgendwie lassen viele Stücke die markanten Hochgeschwindigkeits-Abschnitte vermissen. Fürchten sich die Jungs etwa vor allfälligen Tempolimits in der Schweiz? Das wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Apropos Schweiz, das Publikum erfährt bald schon, dass Trommler Jay in Zürich wohnt. Die verhaltene Reaktion lässt Fronter Kolai schlussfolgern, dass sich die Limmatstadt hier in Lenzburg nicht gerader grosser Beliebtheit erfreut. Am Kollegen am Mikro ist sowieso ein kleiner Comedian verloren gegangen. So lernen wir beispielsweise etwas über einen ominösen 6/8-Takt. Wer die restlichen 2/8 findet, könne diese gerne behalten. Allerdings sind nicht alle seine Sprüche brauchbares Futter für die Lachmuskeln.

Immerhin fordert ein Fan als Zugabe lautstark «Death In Fire». Böse Zungen würden wahrscheinlich behaupten, dass ihn die Bandmitglieder für diese Aktion im Vorfeld mit Bier bestochen haben. Das Stück selbst ist dann ebenfalls kaum berauschend. Da bleibe ich lieber beim Original von Amon Amarth. Würden die Freiburger ein bisschen von ihren Mid-Tempo-Nummern wegkommen, wäre sicherlich Potenzial für mehr vorhanden. Kolai verfügt nämlich über ein bitterböses Stimmorgan. Zudem sind seine «Super-Saiyajin»-Posen während des Grunzens durchaus sehenswert.

Devils Rage

Der Headliner startet um 22.30 Uhr in sein Set und darf uns nun für eine knappe Stunde die Rüben wegballern. Herbst oder Winter scheinen die Akteure nicht zu kennen, denn sie stehen allesamt in Shorts auf der Bühne. Okay, den Allerwertesten hat man sich in der Met-Bar wirklich noch nie abgefroren. Die Truppe besteht aus den Cap-Trägern Booz (Drums) und Feschi (Gitarre), der Mähnen schwingenden Abteilung Keule (Bass) und Lalas (Gesang) und zu guter Letzt dem zweiten Axtmann Schumi. Seit 13 Jahren sorgen die wütenden Teufel in unserer Szene inzwischen für Furore.

Wie die Vorgruppe müssen sich auch die Innerschweizer kurzzeitig mit Mikrofon-Problemen herumschlagen. Ansonsten verläuft aber alles reibungslos. Die Nebelmaschinen erwecken die inneren Lausbuben von Schumi und Feschi. Regelmässig nehmen sie diese breitgrinsend in Betrieb. Lalas haut wie gewohnt fiese Growls raus. Im Verlaufe der Show betont er allerdings regelmässig, dass er sich sehr über ein Sauerstoffzelt freuen würde. Glücklicherweise übersteht der Frontmann den Gig ohne Atemnot. Der obligate Werbeblock für den Merch-Stand darf selbstverständlich keinesfalls fehlen.

Zur Freude der fünf Herrschaften macht die Zuhörerschaft brav und aktiv mit. Aufgrund dessen kommt die Met-Bar in den Genuss eines Circle Pits. Beim Zugabe-Track («Stupid») folgt als «Zückerli» sogar noch eine Todeswand. Zuvor sprinten Feschi und Schumi noch durch die Menge. Hui, da muss das Timing also stimmen; sonst könnte das Ganze einen schmerzhaften Ausgang nehmen. Anschliessend bedanken sich Devils Rage bei den Besuchern und betonen, dass sie alle Jahre wieder gerne hierher zurückkehren.

Das Fanzit

Aus Sicht des Headliners aus Sursee war das zweifelsohne ein gelungener Abend. Zudem verhielt sich das Quintett während der gesamten Performance äussert sympathisch. Macht einfach genau weiter so! Die Support-Kapelle Inner Sanctum aus Deutschland hinterliess dagegen kaum bleibende Eindrücke. Trotzdem haben auch sie mit viel Spielfreude agiert.

Setliste – Inner Sanctum

  1. Cadence Of A New World
  2. Selfmade Savior
  3. Machine Made God
  4. Storm
  5. Sons Of Perdition
  6. Devil May Care
  7. Until They Returned
  8. Ikarus
  9. Death in Fire (Amon Amarth-Cover)*

*Zugabe

Setliste – Devils Rage

  1. Full Speed
  2. Mirror’s Game
  3. Escape
  4. Lost In Prison
  5. Change
  6. Fuck This Shit
  7. Exit
  8. Nothing Left
  9. Stupid*

*Zugabe


Wie fandet ihr das Konzert?

08.12.2019
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