Fitness Center ist langweilig
Wer auch ohne Langhantel oder Crosstrainer gehörig ins Schwitzen geraten möchte, dem sei der Auftritt des schwedischen Sextetts AMARANTHE vom 3. Februar 2020 in Monthey (VS) wärmstens ans Herz gelegt – und langweilig wird es definitiv auch nicht, versprochen!
Aktuell sind AMARANTHE als Supporting Act von Sabaton auf den Bühnen Europas unterwegs – und bringen mit den drei unterschiedlichen Stimmen von Elize Ryd, Henrik Englund Wilhelmsson und Nils Molin sowie ihrem energiegeladenen Melodic-Death-Pop-Trance-Power-Metal Abend für Abend die Hallen zum Kochen.
Um die Day-Offs während der Great Tour sinnvoll zu nutzen, spielt die aus Göteborg stammende Band zwischendurch einige Headliner-Shows. Eine durchaus nachvollziehbare Idee, haben sie mit ihrem aktuellen Album „Helix“ – sowie vier weiteren abwechslungsreichen Scheiben – doch genügend tolles Songmaterial im Gepäck, um zünftig Gas zu geben! Und wer AMARANTHE Mitte Januar 2020 in Zürich gesehen hat weiss, wie actiongeladen ihre Performance ist.
Ob man den Gig nun wegen stampfender Rhythmen (à la „Drop Dead Cynical“, „Maximize“), brachialen Growls („GG6“, „Iconic“) oder himmlisch schönen Balladen („Amaranthine“, „Endlessly“) besucht, die Show der Schweden besticht stets durch enorme Spielfreude, choreografisches Headbangen (sic) sowie einer ständigen Interaktion mit dem Publikum – ein weiterer Vorteil, wenn man drei Vokalisten auf der Bühne stehen (naja, wohl eher: rumpowern) hat.
Als Vorgruppe ist die finnische Band Blind Channel mit am Start, welche mit ihrem als Violent Pop benannten Sound eine grosse Bandbreite an modernen Stilrichtungen abdeckt und einen guten Boden für den Hauptact legen dürfte. Nettes Detail am Rande: Auf ihrer Mitte letzten Jahres veröffentlichten Single „Snake“ steuert AMARANTHEs GG6 die kehligen Growls bei.
Gastbeitrag von Sandro Papenfuss