Revelation Steel - I (Cover Artwork)
So, 28. Oktober 2018

Revelation Steel – I

Heavy Metal
15.08.2020
Revelation Steel - I (Cover Artwork)

Revelation Steel – ein Erstling, der aufhorchen lässt

Es gibt in unserer Szene unglaublich viele Bands, die sich den Allerwertesten abrackern, aber kaum je in den Fokus der Fans rücken. Da ist man dann oft auch etwas auf Mund-zu-Mund Propaganda angewiesen. Und genau auf diese Art flattert mir ein Album von Revelation Steel ins Haus, welches durchaus Aufmerksamkeit verdient!

Dieses Werk ist schlicht mit „I“ betitelt, dahinter steckt die Band Revelation Steel. Die Truppe ist in Hessen ansässig und wurde bereits 2014 gegründet. Der Fünfer hat Ende Oktober 2018 nun den ersten Silberling produziert – und eben dieses Ding wird jetzt mal auf Herz und Nieren getestet.

„Motorpsycho“ beginnt mit einer Sendersuche im Radio (hat hier jemand „Detroit Rock City“ geschrien? So what…), doch dann wird dem geneigten Hörer ein herrlicher Stampfer um die Ohren gehauen. Heavy Metal in reinster Form! Sägende Klampfen (Judas Priest lassen schön grüssen!), treibende Drums, cooler Gesang und im Text darf „666“ auch nicht fehlen. Kurzer, knackiger Start, der sofort Lust auf mehr macht.

Einen Doktor braucht man zwar (noch) nicht, aber der „Metal Doctor“ ist dennoch willkommen. Auch hier ist klassischer, sauber gespielter Metal Trumpf. Ein Refrain mit Ohrwurmcharakter, Sirenengeheul und herrlichstes 80er Songwriting. Das gilt auch für „Rocket Train“. Ein Track, der sich sehr schnell zu einem absoluten Highlight mausert. Ihre Vorliebe zu den Priestern können die Saitenhexer John Steven und Daniel Schiffner schlichtweg nicht verbergen. Saustark!

Mit „Chariot Of The Gods“ geht’s weiter, hier werden die Jungs irgendwie eine Spur düsterer und zwischendurch schimmert sogar mal etwas Death Angel aus „Act III“-Zeiten im Gitarrensound durch. Doch keine Angst – von Thrash Metal ist hier ansonsten nichts zu spüren resp. hören! Insgesamt vermag mich diese Nummer dennoch nicht vollständig zu packen.

Mit „Prison In Me“ beginnt der zweite Teil des Albums. Hier ist wieder ganz der klassische 80er Metal angesagt, neben Joe Strubel’s markanter Stimme brillieren einmal mehr die Gitarren mit sehr schicken Solos. Direkt im Anschluss gibt’s mit „Destination Rock’n’Roll“ den vielleicht besten Track. Man nehme alte Priest, eine Dosis Saxon, eine Prise AC/DC, vielleicht noch eine Spur Dokken und rühre das kräftig um – dann kommt genau sowas raus! Ein Headbanger der feinsten Sorte, ein Mitgröl-Refrain, geile Melodien. Ganz stark, hier dreht man die Lautstärke automatisch auf!

Für Abwechslung sorgt der Beginn von „Man On The Dragon Hill“. Ungewohnte Gitarrenklänge, gefolgt von ein paar wiederum eher düsteren, schweren Tönen – dann übernehmen wieder die Gitarristen mit einem wahren Riffgewitter das Kommando, angetrieben von der Rhythmus-Fraktion um Drummer Jens Gellner und Tieftöner Ede Weil. Joe liefert derweil die wohl stärkste Gesangsleistung ab. Somit zählt auch der schnellste Song zu den Highlights von „I“.

Auch der letzte Track, „Desert Rider“, beginnt ungewohnt. Ich wage zu behaupten, dass die Fünf auch mal was von Cinderella gehört haben… Zwar gehen Revelation Steel insgesamt dann doch wieder einen Tick härter zu Werke, insgesamt ist es dennoch ein eher gemütlicher Ausklang. Irgendwie kann man sich da einen Abgang in den Sonnenuntergang durchaus gut vorstellen…

Das Fanzit

Es gibt sie noch: Bands, die unverfälschten Metal machen – inspiriert von den Grossen des Genres, aber ohne ein billiger Abklatsch zu sein. Revelation Steel haben sich das auf die Fahne geschrieben und die Umsetzung ist in der Tat sehr beeindruckend! Das Debüt Album ist ein ganz feines Stück Edelstahl, welches Anhänger von Bands wie den mehrfach erwähnten Judas Priest, Saxon oder auch Accept begeistern dürfte – nein: MÜSSTE! Anspieltipps sind zweifellos „Destination Rock’n’Roll“ und „Rocket Train“, aber auch „Metal Doctor“ ist ein prima Einstieg. Hierzu gibt’s übrigens auch einen YouTube Clip. Bestellen kann man das gute Ding direkt bei der Band in ihrem Facebook-Shop.

Es ist zu wünschen, dass die Hessen in der nächsten Zeit etwas Aufmerksamkeit erhalten – den Sound dazu haben sie. Fette 8.5 Punkte für einen wirklich geilen Erstling! Man sieht sich (hoffentlich) beim WGM Festival nächstes Jahr…

 

Video Revelation Steel – Metal Doctor


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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15.08.2020
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