King Zebra - Survivors (Cover Artwork)
Do, 23. September 2021

King Zebra – Survivors

Glam Metal, Hardrock
19.10.2021
King Zebra - Survivors (Cover Artwork)

Was lange währt…

Hardrock, Made in Switzerland: Da ist mehr dahinter als „nur“ Gotthard und Shakra…

Für Fans von heimatlichem Hardrock ist 2021 ein gutes Jahr! Smoke’n‘Flame haben früh im Jahr ein erstes Zeichen gesetzt, die Black Diamonds bald darauf sogar ein Ausrufezeichen. Fighter V haben zwar (noch) keine neue Musik, dafür ein neues starkes Line-up. Und nun kommen auch King Zebra mit dem lange erwarteten Debütalbum um die Ecke.

„Survivors“ heisst der erste vollständige Silberling der Zürcher und bietet 10 Songs, die allesamt die perfekte Radio Airplay Spielzeit haben. „Rush“ ist mit 4:18 der längste Track… Aber wer hört heutzutage überhaupt Radio? Ich jedenfalls nicht – weil genau diese Mucke eh nicht gespielt wird… Aufgenommen wurde das Werk allerdings bereits vor über einem Jahr in Schweden, produziert hat es Oscar Nilson. Was lange währt…

Der US Amerikaner Eric St. Michaels ist bekanntlich das Front-Zebra. Seine musikalische Vergangenheit kennt der geneigte Fan natürlich: Als Sänger von China hat er mit Claudio Matteo und Co einige Alben aufgenommen. Und ob man es nun will oder nicht: Beim Hören von „Survivors“ macht man automatisch Vergleiche zu den Chinesen. Nein, ist nicht ganz fair, aber irgendwie unvermeidlich.

Survivors

Die stilistischen Ähnlichkeiten von King Zebra und China sind natürlich ebenfalls vorhanden. Doch zu sagen, dass King Zebra nun „China 2“ oder „China light“ sind, wäre definitiv falsch! Denn die Huftiere haben mit „Under Destruction“ einen ersten grossen Trumpf, den sie ausspielen können. SO geht Hardrock! Treibend, eingängig, spitzenmässig sägende Gitarren, ein kurzer ruhiger Part, und ein Finale, das nochmals reinhaut.

Bereits seit Anfang Jahr bekannt ist die nächste Nummer „She Don’t Like My R’n’R“. Cooler 80er Sound, der einfach für beste Laune sorgt. „Desperate“ erinnert danach vom Riffing her ganz schwer an Dokken – was nun wahrlich nicht gerade schlecht ist. Doch abgesehen davon vermag mich der Song leider nicht komplett zu überzeugen.

Ebenfalls seit mehreren Monaten hörbar ist die zweite Single: „Wall Of Confusion“. Hierfür haben sich King Zebra mit Guernica Mancini von Thundermother zusammengetan. Mit einem Ergebnis, welches ohne Zweifel zu den Highlights von „Survivors“ gehört.

Wie variabel die Zebras sind, zeigt sich an den nächsten drei Songs. Während „On The Run“ eine weitere typische 80er Nummer ist (die allerdings im Gesamtkontext etwas blass bleibt), schlägt „Rush“ eine ganz andere Richtung ein und erinnert mit der treibenden Bass / Drums Dominanz und den meist nur punktuell eingesetzten Gitarren irgendwie sogar an Saxon’s „Dallas 1pm“. Und urplötzlich dreht der Fünfer zwischendrin massiv an der Geschwindigkeitsschraube… An selbiger wird dann bei „Hot Cop Lady“ (der dritten Single) ebenfalls geschraubt – und zwar nur in eine Richtung. Wohl mit ein Grund, dass dies auch der kürzeste Track ist. Eric will die Handschnellen schnell wieder loshaben…

„We’re The Survivors“ und „We Are One“ versprühen dann wieder schweres 80er Feeling und man fühlt sich halt doch wieder etwas an China erinnert. Tja, die Einflüsse lassen sich nicht wegleugnen. Und schon ist die Zielgerade in Sicht. „The Hunter“ bildet den Abschluss. Noch einmal galoppiert das Zebra fröhlich vorwärts, zum Schluss dürfen die Gitarren nochmals richtig sägen und sogar „ohohoh“-Chöre kommen nun noch zum Zug. Sehr gelungenes Finish!

Fanzit King Zebra – Survivors

Was lange währt, wird endlich gut! Das trifft auf „Survivors“ zu – somit eigentlich ein ganz simples Fa(n)zit. King Zebra bieten eine geballte Ladung feinster 80er Hardrock. Schnörkellos, direkt, eingängig, melodiös – und insgesamt vielleicht dann auch einen Tick härter als China. Damit wäre dieser Vergleich auch grad geklärt… Das Album ist übrigens erstaunlicherweise 100% balladenfrei! Das verdient Respekt und tröstet über die eher kurze Spielzeit hinweg. Die Schweizer Hardrock-Szene lebt! 8.5 von 10 Punkten

Reinhören und portofrei bestellen

Video King Zebra – Wall of Confusion (feat. Guernica Mancini)


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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19.10.2021
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