
Wenns doch bloss so einfach wäre
Es war an einem kalten Dezemberabend, als sich die Metalinside-Redaktion zu einem Feierabendgetränk traf. Ohne es geplant zu haben (aufgrund bisheriger Erfahrungen jedoch nicht gänzlich unerwartet), entwickelte sich rasch eine ausufernde Diskussion über die Big Four.
Ausgehend vom Thrash Metal kamen immer mehr Genres dazu und am Ende des Abends war die Liste derart lang, dass der Entscheid fiel, sie der Allgemeinheit inklusive unserer Überlegungen in Form eines Artikels zugänglich zu machen. Für eine Aufnahme in unsere Liste haben wir sowohl eine historische Komponente als auch musikalische Relevanz und grosse Präsenz in der heutigen Zeit vorausgesetzt. Zudem muss eine Band das entsprechende Genre vollumfänglich repräsentieren (aus diesem Grund sind zum Beispiel Motörhead nirgends zu finden – sie haben einfach ihren ureigenen Sound).
Wichtig: Dieser Artikel widerspiegelt nicht die Meinung der gesamten Metalinside-Redaktion. Er widerspiegelt auch nicht die Meinung aller an erwähntem Abend Anwesenden. Er widerspiegelt nicht einmal die Meinung des Autors dieses Artikels. Eigentlich widerspiegelt er gar keine Meinung. Und das macht ihn dann ja per Definition objektiv und allgemeingültig korrekt 😉 Viel Vergnügen beim Durchlesen und Nicht-einverstanden-Sein mit den Big Four des…
…Thrash Metal
Metallica, Slayer, Kreator und Anthrax
Im Gegensatz zur „historischen“ Aufzählung der Big Four vergeben wir einen der Plätze an Kreator statt Megadeth. Dies vor allem, weil Kreator das Genre sehr innovativ mitgestaltet haben und mit ihren heutigen Veröffentlichungen immer noch musikalisch relevant sind. Testament, Exodus, Overkill, Sodom oder Destruction auf der anderen Seite sind dann wieder etwas kleiner, was die allgemeine Wahrnehmung angeht.
…Heavy Metal
Black Sabbath, Iron Maiden, Manowar und Judas Priest
Wir fassen das Genre Heavy Metal grosszügig, so dass auch Manowar ihren Platz darin haben. Saxon und Accept waren natürlich ebenfalls im Gespräch, aber reichen von der Grösse her nicht ganz an die anderen heran.
…Power Metal
Helloween, Hammerfall, Blind Guardian und Stratovarius
Sabaton und Powerwolf sind zwar heutzutage unbestreitbar gross, aber ihnen fehlt die historische Komponente, welche die anderen Bands mitbringen.
…Symphonic Metal
Nightwish, Epica, Within Temptation und Therion
Therion klingen anders als die anderen drei, aber wir fassen Symphonic Metal für einmal ebenfalls weit und unterteilen nicht weiter in Classical Metal oder weitere Subgenres.
…Black Metal
Mayhem, Cradle of Filth, Satyricon und Marduk
Wir haben wie bereits geschrieben nicht ausschliesslich auf die historische Relevanz fokussiert, sondern ebenfalls den heutigen Impact der Band sowie die allgemeine Bekanntheit berücksichtigt. Aus diesem Grund sind einige Pioniere wie zum Beispiel Darkthrone oder Emperor nicht auf der Liste. Bathory hatten als Pioniere ebenfalls viel Einfluss, stellen aber eher eine der Protobands des Genres dar. Zwischen Cradle of Filth, Rotting Christ, Behemoth, Alcest und Immortal war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
…Folk Metal
Ensiferum, Finntroll, Orphaned Land und Eluveitie
Lange waren auch Korpiklaani in der Diskussion, sie sind aber zugunsten Finntrolls ausgeschieden. Die Pioniere des Genres wie Skyclad, Waylander oder Cruachan haben wir hingegen aufgrund des geringeren Bekanntheitsgrads aussen vor gelassen.
…Death Metal
Death, Cannibal Corpse, Carcass und Morbid Angel
Das Kandidatenfeld beim Death Metal war sehr gross. Knapp nicht geschafft haben es Obituary, Bolt Thrower, Grave und Entombed sowie in der erweiterten Betrachtung Benediction, Deicide und Possessed.
…Melodic Death Metal
Amon Amarth, Arch Enemy, In Flames und Children of Bodom
Dark Tranquillity und At the Gates kommen einem zusätzlich in den Sinn, sowie weitere Bands aus der Göteburger Strömung. Wir schätzen sie aber allesamt als kleiner ein als die obigen Vertreter.
…Groove Metal
Sepultura, Pantera, Prong und Lamb of God
Bei Groove Metal haben wir nur kurz diskutiert, ob Sepultura nicht doch unter Thrash Metal einsortiert werden sollten, und waren uns aber ansonsten schnell einig.
…Nu Metal
Linkin Park, Slipknot, Korn und System of a Down
Beim Nu Metal waren ganz kurz Disturbed noch im Gespräch.
…Crossover
Dog Eat Dog, Rage Against The Machine, Clawfinger und Body Count
Stuck Mojo wurden ebenfalls genannt, sind aber in der Diskussion hinter den anderen Bands zurückgeblieben.
…Glam Metal
Mötley Crüe, Twisted Sister, W.A.S.P. und Stryper
Stryper waren für die Big Four nicht ganz unumstritten, aber haben sich dann doch als diejenige Band herauskristallisiert, mit deren vierten Platz alle leben konnten.
…Hardrock
Led Zeppelin, AC/DC, KISS und Deep Purple
Weitere Kandidaten in einem knappen Rennen waren Guns N’ Roses und Scorpions, die aber beide weniger Alben verkauft haben.
…Progressive Metal
Dream Theater, Opeth, Queensrÿche und Meshuggah
Wie beim Symphonic Metal unterteilen wir für einmal nicht in weitere Subgenres, so dass Meshuggah ihren Platz erhalten, obwohl sie für eine andere Facette des progressiven Spektrums stehen.
…Punk
Sex Pistols, The Clash, The Exploited und Iggy Pop & The Stooges
Beim Punk waren wir uns – ganz langweilig – ohne Diskussion einig.
…Punkrock
The Ramones, Green Day, Dead Kennedys und Misfits
The Offspring hätten es knapp geschafft, mussten aber schliesslich den Dead Kennedys den Vortritt lassen.
…Metalcore
Killswitch Engage, Parkway Drive, Bring Me The Horizon und Bullet For My Valentine
Auch im Metalcore war die Auswahl schwierig. Heaven Shall Burn sind nur knapp nicht reingerutscht, vor allem aufgrund der Tatsache, dass sie einen sehr starken Anteil an Melodic Death Metal besitzen.
…Gothic Metal
Paradise Lost, Moonspell, Type O Negative und My Dying Bride
Beim Gothic Metal standen keine kontorversen Entscheidungen an.