Mi, 27. Januar 2016

MEGAHERZ, ERDLING, HELL-O-MATIC

Z7 (Pratteln, CH)
27.01.2016

Megaherz – Wirklich hart aber herzlich

Am vergangenen Mittwoch rockten Megaherz das Z7 in Pratteln und überzeugten mit einer abwechslungsreichen, echt sympathischen Show.

Hell-O-Matic

Den Auftakt zum Abend machten Hell-O-Matic. Bei ihnen ist der Name Programm. Hört man ihren Sound, befindet man sich automatisch in der musikalischen Hölle.

Erdling

Nach dieser haarsträubender Mucke hatte die zweit Vorband Erdling leichtes Spiel, Einiges besser zu machen. Das Publikum liess sich entsprechend einfach um den Finger wickeln und klatschte sogar zweitweise mit. Ich persönlich fand die Interaktionsversuche mit der Zeit etwas sehr penetrant. Vielleicht lag es aber auch daran, dass mich das Gesamtpaket nicht überzeugte. Die Darkrock Band scheint mit ihrer Musik im Entwicklungsstadium wirklich noch am Anfang zu stehen. Zum einen waren die Texte eher platt und zum anderen war der Gesang nur mittelmässig. Ihr Sänger besitzt zwar eine gute Stimme, aber es wirkte so, als ob ihm die Luft fehlen würde. Ich empfehle: Atemtechnik. Du muesch schnufe, schnufe, las la bambele..

Mit den beiden Vorbands konnte ich also nichts anfangen, dafür hat mich Megaherz aber mehr als überzeugt.

Megaherz

Megaherz dröhnte bislang nur ab und zu durch meine Boxen und ich dachte, die beste Zeit nach den unzähligen Besetzungswechseln sei sowieso vorbei. Im Grunde genommen ist ja bei der Neuen Deutschen Härte Band kein einziges Gründungsmitglied mehr vorhanden. Ich war vielmehr von Ex-Megaherz Sänger und Power-Entertainer Alexx Wesselsky und dessen Band Eisbrecher angetan. Der neue Alex von Megaherz, nämlich Alexander Wohnhaas, genannt Lex zeigte an diesem Abend, dass er auf eine andere Art, auf eine verdammt sympathische, das Publikum zum Mitmachen bringt. Während der Eisbrecher Frontmann mit Witz und enormen Charme punktet, hat Lex etwas – was ja zum Bandnamen passt – sehr Herzliches. Seine Authentizität und vielleicht auch die vielen Hühnerhaut erzeugenden Balladen, die er mit einer wunderbar kräftigen Stimme singt, haben mich sehr an den Grafen von Unheilig erinnert. Und das Alles trotz ihres Auftritts unter dem Titel ihres neusten Werkes Zombieland mit den schwarz-weiss geschminkten Gesichtern und Baseballschläger in der Hand. So ganz unter dem Motto: Harte Schalen aussen, weiche Kerne innen.

Die Mischung aus schnellen, treibenden Liedern kombiniert mit extremer Bühnenpräsenz durch wilde Grimassen, lässigen Posen und heroischen Bewegungen gepaart mit den sanften Balladen machte die Show extrem kurzweilig. Auch zückte Megaherz aus ihren neun bereits erschienenen Alben einen guten Mix; jedoch lag der Schwerpunkt auf dem neuen genialen Album. Erst jetzt nachdem ich die Lieder live gehört habe, fand ich echten Gefallen daran.

Lex bedankte sich schon während des Konzerts mehrmals fürs Kommen und zum Schluss meinte er schon fast erstaunt, dass es unglaublich und einfach geil sei, dass ihnen, obwohl sie seit zwei oder drei Jahren nicht mehr in der Gegend zu Gast waren, die anwesenden Fans die Treue gehalten haben. Also mich wundert es nach diesem Konzert nicht mehr. Und wenn die Zeit nicht schon sehr fortgeschritten gewesen wäre, hätte ich mich nach der Show bestimmt noch mit ihm für eine nette Plauderstunde an die Bar gesetzt.

 


Wie fandet ihr das Konzert?

27.01.2016
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