Metalinside.ch - Heavy Metal Bowling Rümikon 2022 - Foto Kaufi
Sa, 17. September 2022

1. Schweizer Metal Bowling

BeSeCo-Bowlinghalle (Elsau, CH)
/ 28.10.2022
Metalinside.ch - Heavy Metal Bowling Rümikon 2022 - Foto Kaufi

«Bowls To The Wall!», der Rückblick

Plausch-Bowlen und dazu fette Mucke hören? Genau das hat ein engagierter Metalhead ins Leben gerufen! Metalinside war bei der ersten Ausgabe Mitte September vor Ort und versorgt euch nun mit Eindrücken und Fotos vom 1. Schweizer Metal Bowling aus der BeSeCo-Bowlinghalle in Elsau!

Vor dem Spiel

Schon die vor dem Anlass verfügbaren Informationen sorgten für eine gewisse Vorfreude auf den heutigen Anlass. Bowlen mit Metal und im Anschluss Spaghetti-Plausch? Wir sind dabei!

Zu zweit kommen wir also pünktlich in Elsau an. Kurz mit Veranstalter Noldi quatschen (dem hat der Titel des Vorberichts so sehr gefallen, dass dieser nun gleich nochmals hinhalten muss…). Anmelden, Finanzielles regeln, Bowlingschuhe anziehen, an der Bar in der Halle ein Bier schnappen und ab auf die Bahn! Hier dürfen wir dann auch ein paar erste Kugeln in Richtung Pins werfen, quasi zum Aufwärmen.

Nach einigen administrativen Änderungen – es sind nicht alle Angemeldeten aufgetaucht und entsprechend werden die Anzahl Spieler pro Bahn angepasst – kann es losgehen. Veranstalter und heutiger Tätschmeister Noldi heisst uns im Plenum willkommen. Er erklärt, dass der Abend in verschiedene Runden unterteilt sein wird, zu welchen jeweils ein ganz bestimmter Spielmodus und ein Subgenre gehören.

Das Spiel

Na dann, los! Das erste Subgenre – oder musikalisches Thema, denn als Genre ist der Begriff wohl nicht wirklich sinnvoll – ist female-fronted Metal an der Reihe. Zu Songs wie «Planet Hell» (Nightwish), «Nemesis» (Arch Enemy) oder «Storm The Sorrow» (Epica) spielen wir «No-Tap 7». Eigentlich ist dies ganz normales Bowling, doch es gibt im ersten Wurf jedes Frames schon ab 7 umgeworfen Pins einen Strike. Dabei gibt es natürlich wahnsinnig schnell viele Punkte, da ja bei Strikes die Punkte der kommenden beiden Frames zusätzlich zählen. Trotzdem merke ich schon bald – kurz nach den erstaunlich guten Runden zu Beginn – dass ich schon lange nicht mehr auf einer Bowlingbahn stand. Kaufi, der heute nicht mitspielt, hält währenddessen mit seiner Kamera geschickt jeden auch noch so ungeschickten Moment fest. Ich bin echt gespannt auf die Fotos…

Zeit für Runde 2! Gespielt wird nun «Minimum», also ein Low-Game. Dabei geht es darum, möglichst wenige Pins zu treffen. Trifft man jedoch gar keinen (entweder weil die Kugel in die Rinne wegrollt oder weil sie hinten keine Pins trifft), gibt es einen Strike resp. einen Spare. Gewinner ist der Spieler mit der tiefsten Punktzahl. Im Optimalfall wirft also jede Kugel genau einen Pin um. Gar nicht so einfach, ey…! Musikalisch wird diese Runde von Death Metal untermalt: «Murmaider» (Dethklok), «Baba Yaga» (Slaughter To Prevail), «Hammer Smahsed Face» (Cannibal Corpse) «T.N.T.» (ACDC-Cover von Six Feet Under) und viele mehr.

Schwierig wird es auch bei Runde 3, und zwar sowohl bei der Benennung der Playlist als auch beim Spiel. «Alter Mann» (Knorkator), «Brunhild» (Saltatio Mortis), «Cpt. Metal» (Die Ärzte), «Blinding Lights» (The Weeknd-Cover von Glass Tides), «Ding» (Seeed-Cover von Feuerschwanz)… Bennent das Genre selber, aber vertreten sind Fun Metal, Metal-Covers und punkige Stücke. Und wir? Wir spielen ganz normales Bowling mit ganz normalen Regeln. Der Haken? Gespielt werden darf nur mit der ‘falschen’ Hand, in meinem Fall also nur mit links. Die ersten paar Durchgänge enden dabei katastrophal, doch das menschliche Gehirn ist schlau genug, um auch diesen Modus gegen Ende ziemlich gut zu meistern.

Da wir nur zu viert auf der Bahn sind und daher jeweils vor anderen Bahnen fertig sind, haben wir nach jedem Game eine kurze Wartezeit. Diese vertrödeln wir uns mit dem einen oder anderen Bier und mit Gesprächen unter uns, mit dem Metalinside-Fotografen Kaufi oder mit Organisator Noldi. Letzterer erzählt mir, dass er genau diese Games jeweils an Neujahr als ‘Plausch-Bowling’ spielt, und dies unbedingt auch mal im Metal-Umfeld ausprobieren wollte! Alle Hinweise deuten darauf hin, dass er mit dieser ‘Schnapsidee’ wie er sie nennt, alles andere als daneben lag. Immerhin haben wir sogar Besucher aus dem Nachbarland Liechtenstein anwesend…

Für Spielrunde 4 müssen wir dann die Computer an den Bahnen umprogrammieren. Gespielt wird jetzt in Zweierteams, wobei immer ein Spieler pro Team für den Anwurf und der andere für den zweiten Wurf zuständig ist. Runde 5 verläuft genau gleich, jedoch werden jetzt die Rollen getauscht. Playlists? Zuerst ‘Thrash Metal und Dosenbier’, unter anderem mit «South Of Heaven» (Slayer), «Pleasure To Kill» (Kreator), «Agent Orange» (Sodom) und «Beerbarians» (Tankard). Dann, für Runde 5, gibt es, ich zitiere ‘schwarz getränkti Waschlappe, a.k.a. Black Metal’. Da ich in diesem Subgenre weniger bewandert bin, kann ich hier leider nicht wirklich Songs aufzählen…

Das sechste und letzte Spiel steht nun auf dem Plan. Jetzt spielen wir wirklich ganz normales Bowling, sogar mit der ‘richtigen’ Hand. Dazu gibt es Schwarzlicht und, ich zitiere, ‘epische’ Musik. «Hootsforce» (Gloryhammer), «Laser Raptor 3D» (Grailknights), «Hammer High» (HammerFall), «Yggdrasil» (Brothers Of Metal), «Swedish Pagans» (Sabaton), «King For A Day» (Battle Beast). Kaufi ist in seinem Element und mötzlet lediglich bei «One Night In Tokyo» (Beast In Black) und «La Bomba» (Lord Of The Lost) ein wenig rum. Ich merke währenddessen, wie sehr ich meine Finger und Arme heute belastet habe. Gegen Ende rollen die Kugeln mal links weg, mal rechts weg.

Nach dem Spiel

Nach etwa viereinhalb Stunden Spiel ist der Spass zu Ende. Da die Bowlinghalle pumpenvoll und komplett ausgebucht ist, müssen wir ab 21 Uhr die Musik etwas runterdrehen. Trotzdem dürfen wir anfangs noch ein wenig unsere Mucke laufen lassen.

Während der Auswertung der Rangliste kommt es erneut zu ein bisschen Wartezeit, doch hat sich ein Metalhead unter vielen anderen Metalheads schon jemals gelangweilt? Mit richtigem Podest und von Noldis Frau Coco organisierten Medaillen geht dann die Siegerehrung über die Bühne. Noch schnell ein Gruppenfoto, und ab ans Buffet!

Für eine zusätzliche Zwanzigernote darf man nämlich noch an einem Spaghetti-Plausch teilnehmen. Spaghetti, eine Auswahl an verschiedenen Saucen, Käse, dazu Getränke von der Bar, und so kann man den Abend noch gemütlich ausklingen lassen.

Das Fanzit – 1. Schweizer Metal Bowling

Das Konzept war simpel: Wir bowlen und hören dazu Metal. Doch schlicht heisst nicht schlecht, weshalb das 1. Schweizer Metal Bowling gut besucht war. Die Variation in den Spielmodi sorgte für Abwechslung und mischte vorhandene Abstufungen in den Stärken der einzelnen Spieler auf. Die Playlists waren gut durchdacht und bedienten dabei grössere und kleinere Hits verschiedenster Genres.

An dieser Stelle möchte ich ein grosses Dankeschön an Noldi und seine Frau Coco aussprechen, welche aus einer Schnapsidee einen ausgewachsenen Anlass machten und dabei nicht nur viel Zeit in die Vorbereitung investierten, sondern auch währen dem Anlass alle Hände voll zu tun hatten. Zudem seien auch alle ‘versteckten’ Helfer erwähnt, z. B. die Mitarbeiter der BeSeCo-Bowlinghalle oder die für das Erstellen und Abspielen zuständigen Metalheads. Reife Leistung!

Ach ja, fast hab ich’s vergessen zu erwähnen. Auch 2023 könnte am Wochenende nach dem Meh Suff! ein Metal Bowling stattfinden. Jene, die dann nicht gerade mit der Full Metal Cruise in der Ost- und Nordsee rumdümpeln oder bereits sonstige Pläne haben, sollen sich den 16. September 2023 freihalten. Weitere Infos folgen…

Fotos 1. Schweizer Metal Bowling (Kaufi)


Wie fandet ihr den Event?

/ 28.10.2022
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