Helgrindur - Helgrindur (Cover Artwork)
Do, 2. November 2023

Helgrindur – Helgrindur

Pagan Metal
25.10.2023
Helgrindur - Helgrindur (Cover Artwork)

Heidnische Musikschöpfung

Die in der westdeutschen «Klingenstadt» Solingen beheimateten Helgrindur bringen am 2. November 2023 ihr zweites Studioalbum auf den Markt.

Die Platte trägt den identischen Namen wie die Band und möchte mit einer ordentlichen Ladung Pagan Metal punkten. In der zehn frische Nummern umfassenden Materie wurden diverse Erzählungen, Legenden und Mythen vertont.

Das Album – «Helgrindur»

Ehe man überhaupt einen Gedanken in Richtung der einzelnen Tracks verschwendet, sticht einem umgehend das bewundernswürdige Cover-Artwork ins Auge. Ein freudiger Anblick für sämtliche Sympathisanten der nordischen Mythologie. Auf dem Bild ist der Eingang in das Totenreich «Hel» zu sehen. Vor der Pforte steht der kleine Torwächter, dessen Aufgabe es ist, die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt hineinzugeleiten. Parallel dazu muss er ausserdem eine finstere Bestie in Schach halten. Dieses Motiv schreit förmlich danach, auf einem T-Shirt (oder ähnlichen Merchandise-Artikeln) verewigt zu werden.

Doch wenden wir uns nun der Musik zu. Zum Einstieg sind knarrendes Holz, Donnergrollen, unheimliche Klavierklänge und Schlachtenlärm hörbar. «An der Mühle» scheint es offensichtlich intensiv und blutig zur Sache zu gehen. Was Helgrindur hier soundtechnisch veranstalten, erinnert fraglos an ältere Werke des Wolfsrudels von Varg. Falls also sonst noch irgendjemand diesen Kompositionen nachtrauert, erhält er dank dem Quintett aus dem nordrhein-westfälischen Solingen eine Neuauflage dieser Pagan Metal-Spielweise. Songs wie «Fernweh» oder «Das Mädchen am Teich» überzeugen durch Tempo, eine gewisse Wildheit, packende Riffs und den Einsatz verschiedener Gesangsstimmen. Zwar keine Neuerfindung des Rades, aber nichtsdestotrotz grundsolides Handwerk.

Besondere Erwähnung gebührt der mächtigen Hymne «Golem». Die Hommage an die aus Lehm erschaffenen, oftmals riesigen Fabelwesen, welche zumeist gewalttätige Aufträge für ihre Schöpfer erledigen mussten, kommt mit einer gewissen Epik ums Eck. Headbangen und dazu lautstark den Liedtitel durch die Gegen brüllen dürften im Rahmen einer Live-Show an diesem Punkt der Setliste an der Tagesordnung stehen. Und sollten Helgrindur einmal allein zu wenig Durchschlagskraft erzeugen, dann holen sie sich mal eben vielversprechende Verstärkung mit ins Boot. Genau dies geschieht auf diesem Silberling bei den Stücken «Bergisches Land» und «Zur Ewigkeit». Da erweisen sich sowohl Obscurity (bei denen Gitarrist Gianni übrigens ebenfalls tätig ist) als auch Wolfchant als ideale Kollaborationspartner.

Das Fanzit Helgrindur – «Helgrindur»

Helgrindur pflanzen mit ihrer selbstbetitelten Scheibe ein stabiles Fundament auf die Erde, welches Hoffnung für kommende Projekte schürt. Wer gerne Erzeugnissen aus der älteren Pagan Metal-Ära lauscht, findet auf dem Album eindeutig Futter für seine Gehörgänge. Für mich persönlich hätten es ruhig noch ein oder zwei Nummern mehr sein dürfen, die sich mit irgendwelchen Besonderheiten von der breiten Masse abheben. Die Jungs beweisen ja mit Tracks à la «Golem», dass sie das draufhaben. Ungeachtet dessen wird ein kurzweiliges Hörvergnügen sichergestellt, welches einen gedanklich mit gezücktem Schwert durch den Wald sprinten lässt.

Empfehlenswerte Hörproben: «Das Mädchen am Teich», «Golem», «Zur Ewigkeit»

Ab Release reinhören und CD portofrei bestellen

Tracklist Helgrindur – «Helgrindur»

  1. An der Mühle
  2. Fernweh
  3. Erinnerung
  4. Das Mädchen am Teich
  5. Golem
  6. Herr des Waldes
  7. Helgrindur
  8. Bergisches Land (feat. Obscurity)
  9. Lebenslicht
  10. Zur Ewigkeit (feat. Wolfchant)

Line Up – Helgrindur

  • Beast – Gesang
  • Flemming – Gitarre
  • Gianni – Gitarre
  • Lars – Bass
  • Alex – Drums

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



Wie bewertet ihr dieses Album?

Autor
25.10.2023
Weitere Beiträge von

Helgrindur