Trébuchet SDG - Through the Dark Ages (Cover Artwork)
Fr, 16. Februar 2024

Trébuchet SDG – Through the Dark Ages

Atmospheric Black Metal, Melodic Black Metal
28.02.2024
Trébuchet SDG - Through the Dark Ages (Cover Artwork)

Läutet die Glocken

Streng genommen ist Through the Dark Ages von Trébuchet SDG bereits seit Ende letzten Novembers auf der bandeigenen Bandcampseite hörbar. Doch nun hat sich das Label The Charon Collective dazu entschieden, das Werk auch noch in physischer Form zu veröffentlichen. Grund genug für eine nähere Betrachtung in Form eines Reviews.

Wer sind nun Trébuchet SDG und wofür stehen die drei Buchstaben S, D und G? Bei Trébuchet SDG handelt es sich um ein Solo-Projekt des Multi-Instrumentalisten Josam. Beheimatet in Finnland hat der Herr mit Through the Dark Ages sein Debütalbum vorgelegt, auf dem er Black Metal der atmosphärischen und melodischen Ausprägung spielt. Wie einleitend erwähnt, erlebt dieses Werk nun eine Auferstehung. Mit der christlichen Analogie ist es dabei gar nicht weit her, lässt sich Josam in seinen Texten doch nicht nur vom Mittelalter und der Renaissance inspirieren, sondern auch von Erzählungen aus der „heiligen Schrift“, wie er es selbst formuliert. Das Akronym im Bandnamen liegt mit dieser Ausrichtung auf einer Linie, steht es nämlich für Soli Deo Gloria (was übersetzt „Gott allein die Ehre“ bedeutet).

Diese sakrale Stimmung präsentiert uns Josam dann auch in seinen Kompositionen. Er lässt beispielsweise „Sola Scriptura“ stellenweise gleichzeitig wie ein Choral und „Land of the Dead“ von Summoning klingen, was man erst mal schaffen muss. Gleich anschliessend erklingt zu Beginn von „Masquerade“ tatsächlich eine Orgel, was das kirchliche Element nochmals stärker herausstreicht, als es die Melodien auf Through the Dark Ages bereits tun. Zudem überrascht Trébuchet SDG uns in der Mitte des Stücks mit einer lieblichen Klaviermelodie, die auf der einen Seite wunderbar in den harschen Black Metal eingebettet ist und es auf der anderen Seite schafft, das Stück in einen vergangenheitsbezogenen Kontext zu setzen, der über die eigentliche instrumentale Passage hinausstrahlt. Damit wir uns richtig verstehen: Wir haben es auf der vorliegenden Veröffentlichung immer noch ganz klar mit Black Metal zu tun. Das Album tönt aufgrund der spannenden Zutaten, aus denen die Kompositionen bestehen, einfach immer wieder, als ob jemand das Kirchengesangsbuch in die Probe einer Black Metal-Band mitgebracht hat und deren neue Musik nun auf Basis der darin enthaltenen Noten das Licht der Welt erblickt hat.

Doch bei allem Lob bieten einige Punkte auch Anlass zur Kritik. Einerseits verbleiben „Paris Blood Wedding“ und „Gallows“ im Mittelmass. Die Songs sind nicht schlecht, aber auch nicht herausragend, was sie gegenüber den oben erwähnten Höhepunkten in die zweite Reihe rücken lässt. Andererseits ist die Albendauer mit knapp 55 Minuten üppig ausgefallen, hätte jedoch da und dort durchaus zugunsten des Gesamtprodukts noch ein wenig zurechtgestutzt werden können. Hinzu kommen eine etwas zu giftig klingende Produktion und der leicht künstliche Hauch, der die Chöre umweht, die immer mal wieder auftauchen.

Das Fanzit zu Trébuchet SDG – Through the Dark Ages

Trébuchet SDG veröffentlichen mit ihrem Debütalbum eine ganze Ladung an spannenden und interessant komponierten Melodien. Through the Dark Ages ist über alles hinweg gesehen nicht immer ganz rund, aber bleibt dafür stets abwechslungsreich. Die Verschmelzung von sakralen Aspekten mit der knisternden Energie von melodischem und atmosphärischem Black Metal klingt gelungen und verdient sich aufgrund der liebevoll komponierten Stücke hervorragende 8.5 Punkte.

Video Trébuchet SDG – Through the Dark Ages


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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28.02.2024
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