QUEENSRYCHE – Condition Hüman

Progressive Metal
18.10.2015

Die schmutzige Wäsche ist gewaschen, dass es jetzt zwei Versionen von Queensrÿche gibt, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Ex-Sänger Geoff Tate fungiert unter dem Namen „Operation: Mindcrime“, der Rest durfte den richtigen Namen behalten.

Dass Todd LaTorre als neuer Frontmann für die richtigen Queensrÿche ein Glücksgriff war, ist auch keine neue Weisheit mehr. Das „Comeback“-Album aus dem Jahr 2013 bot endlich wieder den Stoff, den man hier hören wollte. Gut zwei Jahre später ist jetzt „Condition Hüman“ erschienen – zufälligerweise (?) fast gleichzeitig mit Operation: Mindcrime’s Werk „The Key“. Einem direkten Vergleich steht somit eigentlich nichts mehr im Weg…

Nach dem sensationellen Auftritt in Balingen müsste jedem klar sein: die besten Zeiten von Queensrÿche waren von 1982 bis etwa 1990, also von der gleichnamigen EP bis zu „Empire“. Auch „Condition Hüman“ mag schlicht und einfach nicht gegen die alten Klassiker anstinken. Hätte das eigentlich irgendjemand auch erwartet? Kaum. Es ist dennoch erfreulich zu hören, wie sich die Band doch immer wieder mal am alten Material orientiert. „Hellfire“ sei als Beispiel genannt, fraglos eines der Highlights.  Auch „Guardian“ erinnert an alte Glanztaten, trotz des schrägen Endes. Ansonsten fahren die Amis eine teilweise heftige Prog-Schiene („Hourglass“ dient hier wohl als bestes Beispiel), einiges extremer als auf dem Vorgänger. Und hier liegt für mich der Knackpunkt: Viele Songs sind wirklich gute Nummern, aber mir fehlt schlussendlich etwas der „Ohrwurm-Faktor“. (Zu) Selten bleiben die Melodien hängen, die herrliche Halbballade „Bulletproof“ ist daher ein weiterer Lichtblick. Auch der abschliessende Titeltrack – nebenbei die längste Nummer – gefällt nach einigen Durchgängen immer besser. Hingegen plätschern Dinge wie „Eye 9“ einfach etwas dahin.

Nach einem Dutzend Durchgängen, was lernt man da?

  • „Condition Hüman“ ist ein zweischneidiges Schwert, richtige Prog Fans dürften allerdings (noch) mehr Freude daran haben als ich
  • „Condition Hüman“ mag nicht ganz an „Queensrÿche 13“ ran
  • Hingegen steckt „Condition Hüman“ „The Key“ von „Operation: Mindcrime“ locker in die Tasche. Und zwar wirklich locker!
  • Weil Goldkehlchen Todd LaTorre einfach ein grosser Pluspunkt ist, gibt’s schlussendlich 7 von 10 Punkten

 

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Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7/10



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18.10.2015
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