Mo, 24. Juni 2013

SAXON

Kofmehl (Solothurn, CH)
12.07.2013

Saxon live – immer eine Reise wert

Zwei Tage nachdem die beste Band der Welt im Hallenstadion zu Gast war, „mussten“ ihre Kollegen von Saxon in Solothurn wesentlich kleinere Brötchen backen. Und eigentlich ist es nicht fair, denn die Mannen um Biff Byford hätten es wahrlich verdient, vor ein paar Tausend statt nur vor ein paar Hundert Fans aufzutreten! Aber nichtsdestotrotz – Saxon spielen live praktisch jeden Konkurrenten an die Wand! Dies haben sie jetzt einmal mehr deutlich unter Beweis gestellt.

Geschätzte 500 Fans nahmen an diesem Montag Abend den Weg nach Solothurn auf sich, um die britische Metal Legende zu erleben. Es zeigte sich ein ähnliches Bild wie schon bei Iron Maiden: ein sehr durchmischtes Publikum, wobei der Anteil der Ü40 hier schon recht stark vertreten war.

Von der Support Band AC Angry hab ich nur die letzten zwei oder drei Songs gesehen, war aber nicht mal übel. Guter Rock mit einigen 80ern Einschüben, müsste man vielleicht mal noch mehr hören. Jedenfalls gab’s ordentlich Applaus.

Trotzdem, es ist doch irgendwie fast immer so: Newcomer Support Bands haben einen schweren Stand, wenn sie vor Saxon auf die Bühne müssen! Das soll nicht abwertend gemeint sein und ich bin sicher, dass die Briten den Nachwuchs auch anständig behandeln. Aber der Grossteil der Crowd will SAXON sehen!

Kurz vor 21 Uhr ist es dann soweit –  zu „Sacrifice“ kommen Biff & Co auf die Bühne und liefern erneut eine astreine Performance ab! Viele neue Songs wie „Wheels of Terror“, „Night of the Wolf“ oder das geile „Guardians of the Tomb“ wechseln sich ab mit Klassikern wie „Power and the Glory“, „I’ve got to rock (to stay alive) oder „Solid balls of Rock“, wobei vor allem „Dallas 1 PM“ (einer meiner absoluten Favoriten) ein riesiges Highlight war!

Nigel Glockler trommelt sich die Seele aus dem Leib, Nibbs Carter schwingt fast ununterbrochen seine Matte und strahlt ansonsten selig ins Publikum, die Herren Doug Scarret und Paul Quinn brillieren an ihren Sechssaitern und Biff ist eine unglaublich coole Sau, der Typ hat ein Charisma, davon können andere nur träumen! Herrlich, als er zwei Fans in der vordersten Reihe tränkte…. 😀 Die Spielfreude und Energie der Band: da können sich viele Jungspunde immer noch eine grosse Scheibe abschneiden!

Als nach einer guten Stunde „747 (Strangers in the Night)“ ertönt, ist das der Beginn einer fulminanten Schlussphase. „Strong Arm of the Law“, „Wheels of Steel“ und der Zugabenblock mit „Crusader“ (Gänsehaut!!), „Denim and Leather“ und dem obligatorischen „Princess of the night“ – besser geht’s eigentlich kaum noch. Und doch…

Saxon lieferten eine astreine Performance ab, musikalisch sind sie zudem sowieso über alle Zweifel erhaben. Und genau aus diesem Grund muss ich etwas Kritik üben… 1 Stunde 45 Minuten sind für Saxon als Headliner eine eher magere Spielzeit. Da sind wir uns doch anderes gewohnt…? Und warum zeigen die Jungs nicht mal Mut und werfen wirklich den einen oder anderen Klassiker („Princess of the night“!) aus der Setlist? Im Gegensatz zu früher halten sie sich mehr oder weniger wirklich an den Zettel, der da auf der Bühne am Boden klebt…. Songs wie „Battalions of Steel“, „Chasing the Bullet“ oder auch „Lionhart“ müssen sich doch nicht verstecken! Oder dann eben die Spielzeit halt wieder auf 2:30h raufschrauben, dann würd’s auch funktionieren. 😉 Der einzige Wehrmutstropfen, aber ansonsten hat sich der Besuch selbstverständlich mehr als gelohnt!


Setlist:

  1. Procession
  2. Sacrifice
  3. Wheels of Terror
  4. Power and the Glory
  5. To Hell and back again
  6. Belfast
  7. Motorcycle Man
  8. I’ve got tot rock (to stay alive)
  9. Night of the Wolf
  10. Conquestadores
  11. (Drum Solo)
  12. Iron Wheels
  13. Solid Ball of Rock
  14. Stand up and fight
  15. Dallas 1 PM
  16. Guardians of the Tomb
  17. 747 (Strangers in the Night)
  18. Strong Arm of the Law
  19. Wheels of Steel
  20. Crusader
  21. Denim and Leather
  22. Princess of the Night

Wie fandet ihr das Konzert?

12.07.2013
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