BLACK SPACE RIDERS – D:rei

Psychedelic Rock
15.01.2014

Trotz – Ruinen – Flucht – Jenseits, so betiteln die BLACK SPACE RIDERS aus Münster die Kapitel ihrer neuen Scheibe mit dem vielsagenden Titel „D:REI“.

„Ein „Konzept“? Mach Dir Dein eigenes Bild! Tiefer eintauchen in diese Geschichte von Rückzug, Ausbruch, totaler Vernichtung, Flucht, Transformation und Neuanfang…“

Eigentlich interessiert mich in diesem Fall die Frage, ob das nun ein Konzeptalbum ist oder nicht eher wenig. Was mich sofort gepackt hat, ist der Sound.

Packt eure grossen Kübel aus oder setzt euch die fetten Kopfhörer auf – hier kommt Bass in seiner mächtigen, alles überflutenden Art. Da ist kein stakkatoartig kurzer Bass, da kommt Klang, Groove, eine lavaartig fliessende Masse.

Darübergelegt spielen zwei Leadstimmen miteinander, feiern fette Gitarrenriffs ab, bieten die Drums schon beinahe einen easy listening Kontrapunkt.

Das ganze Album ist retro, sowas von retro! Und das ist einfach geil, kommt rüber, als würden die Jungs seit gefühlten 50 Jahren Musik machen, als würden sie Bands aus den Siebzigern und Achtzigern supporten, mit ihnen die Bühnen teilen – und zwar damals.

Die Band hat mich schon nach den ersten Tönen überrascht. Ich hatte zuerst den Eindruck, mein digitaler Download wäre im Nirgendwo gelandet – der Starttrack „Stare At The Water“ lässt sich eine gute Minute Zeit, bis die ersten wirklich hörbaren Töne erklingen. Dann aber geht die Post ab.

Die Liste der Bands, welche die Münsteraner gerne hören, kann schon nach den ersten Takten nicht mehr überraschen: BLACK SABBATH, MOTÖRHEAD, DEEP PURPLE, PINK FLOYD, JIMI HENDRIX, DAVID BOWIE, BAUHAUS, TOM WAITS, SLAYER, MOTORPSYCHO.

Allerdings bleiben die Verbindungen Zitate, kommen nie auch nur in die Nähe billiger Kopien. Die Männer von BLACK SPACE RIDERS haben es gar nicht nötig, irgendwelche Covers zu spielen oder Songs und Sounds neu zu interpretieren.

Bereits die Definition ihres Genres mit Heavy Space Rock ist die Beschreibung eines Stils, der diese Offenheit verlangt. Zwischen Doom und Psychedelic, von Rock’n’Roll bis Classic Rock – da tauchen sämtliche Elemente auf, vermischen sich die Genres im freien Raum, ordnen sich neu, gruppieren sich nach Belieben.

Wollt ihr einen Anspieltipp hören? Vergesst es, denn den gibt es nicht. Das Album ist ein Guss, eine Einheit, zumindest ein musikalisches Konzept – das werdet ihr jedes Mal als Ganzes hören. Wer Einzeltracks herunterladen will, ärgert sich bald, da er dann dir restlichen Puzzleteile doch noch haben muss.

„D:REI“ ist das bisher beste Album des noch jungen Jahres und es wird schwer sein, es von meiner persönlichen Bestenliste zu verdrängen.

Ein bisschen muss ich mich korrigieren. Es gibt doch einen Anspieltipp für alle Fans des grandiosen TOM WAITS. Der Track „Major Tom Waits“ ist die beste Ode an den Grossmeister des schrägen Sounds, die ich je gehört habe.

So kann ich gar nicht anders, als den Jungs die volle Punktzahl zu verabreichen.

 

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Trackliste

D : Defiance

  1. Stare At The Water
  2. Bang Boom War (Outside My Head)
  3. Rising From The Ashes Of Our World

 

R – Ruins

  1. Give Gravitation To The People
  2. Way To Me
  3. Temper Is Rising
  4. The God-Survivor

 

E – Escape

  1. I See
  2. 2. Leave
  3. 3. Space Angel (Memitim)

 

I – Beyond

  1. Major Tom Waits
  2. Letter To A Young One
  3. The Everlasting Circle Of Infinity

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 10/10



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15.01.2014
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