Spite, Bodysnatcher, Boundaries, Mouth For War

Auf die Schnauze!

Spite, Bodysnatcher, Boundaries und Mouth For War sorgten für einen krachenden Start in die neue Woche. Dabei platzte der Dynamo Saal jedoch alles andere als aus allen Nähten. Nichtsdestotrotz hinterliessen am Ende zwei der vier aufgetretenen Kapellen bleibende Eindrücke.

Auf dem Sechseläutenplatz sollte heute Abend eigentlich traditionsgemäss der «Böögg» verbrannt werden, aber starke Sturmböen verhinderten dieses Unterfangen. Dafür gibt’s nun im windgeschützten Dynamo mit grosser Wahrscheinlichkeit ein paar musikalische Explosionen! Veranstalter Mainland Music hat da augenscheinlich ein ziemlich brachiales Programm zusammengebastelt, welches viel Deathcore und Hardcore beinhaltet. Das kann ja heiter werden! Da ich alle Gruppen nicht kenne, stehen gleich mehrere, persönliche Horizonterweiterungen an. Gemäss Security werden allerdings wohl lediglich 130 zahlende Nasen erwartet. Ups – das wäre ja arg bescheiden. Hoffentlich verirren sich noch ein paar weitere Seelen bis hin zur Abendkasse.

Mouth For War

Die Bühne ist heute ausschliesslich in US-amerikanischer Hand. Den Einstieg übernehmen Mouth For War aus Colorado. Fraglos ein flotter Beginn! Der Bass wummert brutal und die knackigen Breakdowns werden von der Zuhörerschaft gefeiert. In der Mitte des Raumes herrscht ohne Zweifel «Flätterwätter». Diesem tobenden Pulk willst du mit gefülltem Bierbecher keinesfalls zu nahe kommen. Glücklicherweise halte ich mich ohnehin meistens am Seitenrand auf und kann meine eisgekühlte Blondine dadurch vor Schäden bewahren. So schnell wie die Jungs erschienen sind, so rasch verschwinden sie auch wieder. 25 Minuten sind eben schon verdammt sportlich. Trotzdem kann ich Mouth For War effektiv weiterempfehlen. Die nächste Begegnung darf gerne in absehbarer Zeit passieren.

Boundaries

Im Anschluss sind Boundaries aus Connecticut an der Reihe. Der Spielplan scheint wieder einmal bloss ein Richtwert zu sein, denn die Protagonisten legen bereits um 20.10 Uhr los. Sie bringen deutlich erkennbar eine Dosis Metalcore in die Partie. Bei gewissen Stücken übernimmt sogar der Drummer den Klargesang (und macht das also sehr solide). Ungeachtet dessen waren Mouth For War für mich die überzeugendere Equipe.

Bodysnatcher

Bei den nächsten Haudegen handelt es sich um Bodysnatcher aus dem sonnigen Florida. Mein lieber Scholli, die vier «Körperfresser» packen die Dampfwalze aus! Und sofort agiert das Publikum wieder aktiver. Circle- und Moshpits dominieren fortan die Szenerie. Die Augen der Besucher werden derweil einem gnadenlosen Scheinwerfergewitter ausgesetzt. Zu präsentierendes Material ist ausreichend vorhanden. Bei vier Studioalben und diversen Singles lässt dich diskussionslos eine brauchbare Setliste zusammenstiefeln. Die ihnen zur Verfügung stehenden 40 Minuten nutzen die Akteure gekonnt und empfehlen sich dank dieser Leistung ebenfalls für weitere Aufgaben auf helvetischem Boden.

Spite

Vor der Show befassen wir uns mit der sinnfreien Frage, ob Spite eigentlich Sprite trinken. Allerdings werden sämtliche Gedanken an Süssgetränke ab dem ersten Ton der Band jäh zerschlagen. Die Amis drücken umgehend auf die Tube und prügeln uns ihre bitterbösen Kompositionen um die Lauscher. Freunde, hier spielt in Tat und Wahrheit gerade der Headliner! Klasse Darbietung! Die Herrschaften sind ziemlich «geladen» und zocken mit voller Power. Gesichtsentgleisungen gehören ebenfalls dazu. Lediglich das Sabbern und Spucken von Frontmann Darius müsste nicht unbedingt sein. Um 22.40 Uhr beendet der Haufen schliesslich mit «Death Sentence» seine mitreissende Performance.

Das Fanzit – Spite, Bodysnatcher, Boundaries, Mouth For War

Mouth For War und Spite konnten heute Abend besonders brillieren. Am Ende sind mit etwas mehr als 200 Nasen dann doch noch ein paar zusätzliche Gäste in die Location gepilgert. Möglicherweise könnte man beim nächsten «Sechseläuten» die um den riesigen Scheiterhaufen herumgaloppierenden Pferde zu Hause lassen und die Prozedur stattdessen im Rahmen eines Metal-Konzertes oder Mini-Festivals durchziehen. Könnte jemand diese Idee bitteschön versuchen umzusetzen?

Setliste – Mouth For War

1. Shattered Self
2. Roses In Place Of Your Ashes
3. Captivated
4. Under The Gun
5. God Help Us All
6. The Devil
7. Saturate Me

Setliste – Boundaries

1. Easily Erased
2. My Body Is A Cage
3. Is Survived By
4. A Pale Light Lingers
5. Burying Brightness
6. Scars On A Soul
7. Get Out
8. I’d Rather Not Say
9. Heaven’s Broken Heart

Setliste – Bodysnatcher

1. Wired For Destruction
2. Absolved Of the Strings And Stone
3. Dead Rabbit
4. Black Of My Eyes
5. Consequence
6. Take Me To Hell
7. Murder8
8. Smashed Perception
9. Behind The Crowd
10. Twelve/Seventeen
11. King Of The Rats

Setliste – Spite

1. Lord Of The Upside Down
2. Caved In
3. Some Things You Should Know…
4. IED
5. Snap
6. Intruder
7. Leeches
8. The Root Of All Evil
9. Fear
10. Made To Please
11. Dedication To Flesh
12. Kill Or Be Killed
13. Crumble
14. Despise
15. Death Sentence

Wie fandet ihr das Konzert?