Sa–Fr, 4.–10. Oktober 2014

Trollhunter Tour 2014 – Influence X (Tourtagebuch)

Progressive Metal
15.10.2014

Anfangs 2014 bekam ich die Anfrage, ob ich gerne die Prog-Metaller Influence X im Oktober auf der Trollhunter Tour in den hohen Norden begleiten möchte. Nun war es soweit!

Samstag, 4.Oktober 2014

Nach einer etwas turbulenten Anreise, dank Ferienbeginn überfülltem Airport Zürich, hysterischer Flughafentusse, die ab der riesen Menschenmenge, die alle in warmes Gefilde  fliegen wollte, total überfordert war und kurz ausflippte, traf ich mit einer Stunde Verspätung in Hamburg ein.

Dort wurde ich von Ramin (V) und Vito (Key) in Empfang genommen. Draussen stiessen wir auf Grüsch (D), Rodger (G) und Ralf (B), dem Rest der Band. Nach geschätzten 60 Minuten rund um den Airport Hamburg fahren, da der Bandbus nicht ins Parkhaus passte, hatten sie doch noch die Anfahrtsrampe für höhere Fahrzeuge gefunden. Nach kurzer Begrüssung ging es nach Ahrensburg, einer Aussengemeinde von Hamburg.

Im JuKi 42, einem Jugendklub fand der zweite Gig der Schweizer statt. Denn ersten absolvierten sie am Tag zuvor ebenfalls in Deutschland. Der Club stellte sich als absolut coole Location, mit super PA,  top Lichtanlage, guter Bühne mit anschliessendem Backstageraum heraus.

Nach kurzer Zeit war alles aufgestellt, der Soundcheck wickelte man in nützlicher Frist ab und bald sassen alles bei Kohlsuppe und Würstel beim Nachtessen. Für ausreichend Flüssiges war gesorgt und mundete den jungen Schweden von Enferia im Speziellen. Dies stellte sich zur späten Stunde heraus. Da der Flaschenöffner nicht zu finden war wurden die Bierflaschen kurzerhand  an der Notausgangstür geöffnet. Leider mit mässigem Erfolg. Das kostbare Gut verflüchtige sich sofort auf dem Boden.

Erster Support an diesem Abend war Enferia aus Schweden und als Headliner fungierte Plenty Of Nails aus Norddeutschland.

Enferia

Die jungen Schweden von Enferia trumpften mit einer fundierten Show. Das ganze ABC des Rock n’ Rolls wurde aufgefahren und die Jungs legten ein Stageacting wie alte Rockstars auf die Bühne.  Der dargebotene Symphonic Heavy Metal verfehlte seine Wirkung beim Publikum nicht und wurde gebührend abgefeiert. Rein technisch hatte jeder der Musiker sein Instrument voll im Griff. Jonas (V) wechselte fliessend von Cleangesang zu Screams, hätte aber noch etwas mehr Volumen in der Stimme vertragen.

Influence X

Influence X knüpfte nach kurzer Umbaupause nahtlos an den Auftritt von den Schweden an. Nach einem geilen Intro kamen die Schweizer schnurstracks zur Sache und zogen die Anwesenden sofort in den Bann des Prog-Metals. Der Sound war von Beginn her sehr professionell abgemischt und die effektive Lichtshow setzte allem noch die Krone auf.  Rodger entlockte seiner Axt die herrlichsten Töne, dass mir fast die Kamera aus der Hand fiel vor Erstaunen. Ramin (G) holte vom Start her das Publikum ab und  war stimmlich voll auf der Höhe. Dem Rest der Jungs war der Spass ebenfalls ins Gesicht geschrieben und sie drückten voll ab. Kein Wunder wurde nach so einem tollen Auftritt nach einer Zugabe verlangt.

Plenty Of Nails

Bei Plenty Of Nails, den Local Heroes an diesem Abend, wurden danach eher doomige Tönte angestimmt. Die Deutschen spielen eine Mischung aus Melodic Death und Doom Metal. Der Sound kam dementsprechend ehr schleppend daher, enthielt aber imposante Melodic Einlagen und beeindruckende Deathmetal-Riffs. Anfangs war die Drums etwas dominant, dies rückte aber nach einer Weile in den Hintergrund. Plenty Of Nails zeigten eine eingespielte Performance  und Simon (V & B) ganz in schwarz gekleidet, hinterliess schon rein wegen seiner Grösse ziemlich Eindruck. Das Licht wurde düster und vorwiegend in Rot gehalten und passte perfekt zu der schwerfälligen Mucke.  Der Showeffekt war vollends gegeben.

Zu später Stunde nach dem alles im Bus verstaut war, wollten Zweidrittel von Influence X gerne die Betten beziehen. Nun, unsere Unterkunft war in einem Art Jugendzentrum, das mit einer funktionell eingerichteten Küche brillierte aber dafür keine Betten enthielt. Kurzerhand wurden die Matten und Schlafsäcke ausgerollt oder man knallte sich im Falle der Schweden geschehen, einfach auf den Boden und deckt sich mit der Lederjacke zu.

 

Sonntag, 5. Oktober 2014

Erholsam war die Nacht nicht und folglich hab ich die Fahrt von Hamburg nach Dänemark, wo wir um die Mittagszeit auf die Fähre nach Kristiansand mussten, bis auf kurze Zeit in der ich das Steuer des Bandbuses übernahm, verpennt.

Die Fähre war überfüllt und wer sich einen Sitzplatz im Innenbereich ergattern konnte, durfte sich glücklich schätzen. Nun, zu denen gehörten wir nicht. Das Mittagessen, das nicht sehr appetitanregend war aber trotzdem schmeckte wurde im Schneidersitz zwischen Lift und Treppenaufgang auf irgendeinem Zwischendeck vertilgt. Danach war Shopping angesagt. Dick vermummt und mit Süssigkeiten eingedeckt wurde der Rest der Seefahrt auf einer Bank auf dem Aussendeck verbracht.

Endlich in Kristiansand angekommen kam der nächste Schock. Vito und Grüsch die im PW unterwegs waren, wurde vom norwegischen Zoll sofort auf die Seite spediert. Also war für uns Warten angesagt. Was die Herren vom Zoll wollten war nicht zu ergründen. Nach nicht erfolgter Durchsuchung des Wagens und ewig langem Warten, durften die Jungs ihren Weg fortsetzen.

Gegend 20.00 Uhr erreichten wir Ragnhilds Haus in Sandnes, das für eine Woche das Bandquartier für vier von unserem Tour-Tross sein sollte. Ragnhild ist eine langjährige Freundin von Ramin und stellte uns ihr Heim zur Verfügung. Rodger und Ralph bezogen ihre Zimmer bei Ole, ebenfalls einem langjährigen Freund von Ramin, der gleich um die Ecke wohnt. Ole erwartete uns schon und überraschte mit einem köstlichen Nachtessen. Nach dem kargen Mahl vom Vorabend und dem eher unappetitlichen Essen von der Fähre wurde richtig zugelangt.

 

Montag, 6. Oktober 2014

Ausgeruht und frisch gestärkt ging’s in den Montag. Da heute unser Day Off war beschlossen Ramin, Vito und ich den Tag mit Sightseeing zu verbringen und den Lysefjord und die traumhafte Landschaft Norwegens genauer unter die Lumpe zunehmen. Ralph machte sich auf den Weg nach Bergen und der Rest der Band entschied sich für einen geruhsamen Tag vor dem TV.

 

Dienstag, 7. Oktober 2014

Endlich war das erste Konzert von fünf geplanten in Norwegen angesagt. Da das Checkpoint Charlie in Stavanger nur gut 40 Minuten mit dem Auto von unserem Headquarter aus zu erreichen war, blieb noch genügend Zeit um etwas von der Gegend zusehen. Bei locker 8 Beaufort Windstärke kämpften Ramin und ich mich durch den Sand am Sola Strand und legten sandgestrahlt auf der Rückfahrt einen Stopp bei den imposanten „Sverd i Fjell“ (Schwerter im Fels) ein.

Im späteren Nachmittag machten wir uns mit dem Bandbus nach Stavanger auf. Das Checkpoint Charlie liess sich für uns nicht auf Anhieb finden. Glücklicherweise trafen wir relativ rasch auf Jørn (B) und Jan (G) von Sublime Eyes, dem heutigen Headliner, die uns den Weg zum Club wiesen. Nach dem Soundcheck, der für beide Bands insgesamt wohl nicht mehr als 25 Minuten dauerte, dank einem mehr als professionellen Sound Engineer, machten wir uns auf den Weg nach was Essbarem.  Was für uns in Mitteleuropa auch für unbekannte Bands selbstverständlich ist, funktioniert im hohen Norden nicht. Catering und Getränke sind nicht inklusive. Wir konnten mit dem Clubbesitzer einen Deal aushandeln, was Getränke betraf aber der Alkoholkonsum hielt sich ab den saftigen Preisen die in Norwegen Gang und Gäbe sind sehr in Grenzen.

Influence X

Um 22.00 Uhr legte Influence X los. Der Club war für einen Dienstag sehr gut gefüllt. Die Schweizer waren heiss aufs Spielen und drückten in einem gewaltigen Brett, das einem an die Wand fliegen liess, ab. Die Songs wurden kompromisslos mitten in die Fresse der Anwesenden geknallt. Vito machte Faxen hinter seinem Keyboard, Ramin und Ralph posten was das Zeugs hielt, Grüsch verdrosch sein Drumkit und Rodger liess wie schon in Ahrensburg seine Klampfe sprechen. Die Songs wurden klar und druckvoll gespielt und so viel Einsatz der Band, sollte eigentlich Grund genug gewesen sein, um die Matten zu schwingen. Denkste! Das norwegische Publikum stellte sich als noch kühler und zurückhaltender raus, als wir Schweizer. Nach 40 Minuten beendete Influence X ihren Auftritt mit „Rotten Breath“ und kassierte für ihre Leistung trotzdem ordentlich Applaus.

Sublime Eyes

Sublime Eyes zog die Leute näher an den Bühnenrand und brachte doch den ein oder anderen Metalfan dazu, die Rübe zu schütteln. In vorderster Front Ralph, Vito und Grüsch die voll abdrehten. Die Norweger bretterten ihren exzellent Thrash / Deathmetal schonungslos von der Bühne. Obwohl die Band heute ohne Tom an der zweiten Gitarre auskommen musste, ging nichts vom Druck verloren. Klarer Sound, guter Druck und mit Arvid (V) einen Frontmann, der es versteht, die Leute abzuholen. Seine Bühnenpräsenz erinnert mich immer wieder an Phil Anselmo von Pantera. Die Performance der Band wurde zu keiner Zeit langweilig. Dafür ist bei Sublime Eyes zu viel Action auf der Bühne. Jørn (B)  und Jan (G) sind ein eingespieltes Team das mit coolen Posen aufwartete, Arvid war stets in Bewegung und Remy bearbeitet seine Küche, dass eine reine Freude war ihm dabei zuzuschauen. Leider kam das Ende dieses coolen Gigs viel zu schnell.

 

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Auch heute ging es im späteren Nachmittag nach Stavanger. Diesmal ins Metropolis, einem Jugendclub in einem anderen Stadtteil. Der Club wartete mit einem grossen Eingangsfoyer mit kleinem Kaffee, mittelgrossem Konzertsaal, gutausgestatteter Bühne und bequemem Backstageraum auf. Sogar alkoholfreie Getränke und Süssigkeiten gab es kostenlos.

Mit Sublime Eyes Arvid am Mischpult, der für den Rest der Tour in Norwegen den Job des Sound Engineers machte, wurde der Soundcheck auch heute schnell und speditiv erledigt.

Art Of Deception

Da wir uns wie schon erwähnt, in einem Jugendclub befanden und es zu dem noch unter der Woche war, durfte Art Of Deception, die aus Stavanger / Sandnes stammen, schon um 19.00 Uhr den Abend eröffnen. Die blutjungen Norweger, die knapp über 16 Jahre alt sind drückten so was von ab, das mir glatt mal der Kiefer runterfiel. Das Rockstar-Lexikon hatten die Jungs auswendig gelernt! Coole Posen und kreisende Matten waren Programm. Leider gab es kurz nach dem Start eine technische Panne, die aber relativ schnell behoben wurde. Danach wurde wieder abgedrückt. Gesang teilten sich die  beiden Gitarristen, der Sound war sauber und klar gespielt und der Leadgitarrist Sindre Wathne Johnsen entpuppte sich als kleines Genie und entlockte seinem Instrument die geilsten Töne. Die Growls von Marius Ofstad dürften noch etwas voluminöser sein aber Hut ab, Art Of Deception hat Potenzial.

Influence X

Influence X hatte auch heute wieder Spielfreude die sich unverkennbar bemerkbar machte. Vito und Ralph waren stets in Bewegung, Ramin trumpfte mit seiner Performance und zog die Aufmerksamkeit des vor allem aus jüngerem Semesters bestehenden Publikums auf seine Seite. Rodger beeindruckte einmal mehr mit seinem Gitarrenspiel und Grüsch bearbeitete seine Drums wie gewohnt präzise. Vito setzen seinen Psycho-Blick auf und bearbeitet sein Keyboard auf eine Art und Weise, das ich befürchtete es würde den Abend nicht überleben. Tat es aber zum Glück doch! Denn ohne sein Spiel würde das wichtigste Element fehlen, das den Sound der Band ausmacht. Die Stimmung im Publikum war überaus gut. Fast alle Art Of Deception Jungs standen am Bühnenrand und feierten mit ihren Kumpels Influence X ab. Kräftiger Applaus war der Dank für den soliden Auftritt der Schweizer.

Punkt 21.00 Uhr war dann Schluss im Metropolis. Und wir verzogen uns in unser Heim um bei ein zwei Drinks den Abend ausklingen lassen.

 

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Nach dem am Tag zuvor so früh die Schotten dicht gemacht wurden, beschlossen Ramin, Vito, Ralph und ich heute nochmals etwas von der Gegend zu sehen. In Begleitung von Arvid und seiner Kollegin machten wir uns auf zum Aussichtspunkt Dalsnuten, 325m.ü.M. Nach einer gut einstündigen Wanderung durch leichtes Gelände gelangten wir oben an und konnten trotz grauem und stürmischem Wetter eine tolle Aussicht über Stavanger, Sandnes und den Fjord geniessen. Da wir weder von orkanartigem Wind, Schnee, Regen und Blitz und Donner verschont wurden, machten wir uns nach der obligatorischen Fotosession schnellstens vom Acker oder in diesem Falle, schnellstens vom Berg.

Gegen 17.00 Uhr fuhren wir mit dem Bandbus im L54, ebenfalls ein Jugendclub in Sandnes ein. Art Of Deception war heute nochmals Support und befand sich schon vor Ort. Der Soundcheck zog sich aber an dem diesem Abend etwas in die Länge. Irgendwie war heute einfach der Wurm drin. Obwohl Arvid, beide Bands und deren Musik gut kennt (Influence X nahm die CD bei ihm in den Frog Leap Studios auf), tönte der Sound sehr bes…scheiden. Erschwerend waren sicher auch die Umstände. Die Location hatte viel Beton und war extrem niedrig. Erinnerte eher an einen Übungsraum als an ein Konzertlokal. Innerhalb der Band war heute ebenfalls eine deutliche Anspannung zu verspüren. Die später nach einer Aussprache verlangte.

Art Of Deception

Art Of Deception musste wieder sehr früh auf die Bretter und legte wie gestern einen soliden Gig hin. Ihr Melodic Death / Thrash beeindruckte aber heute nur die Kumpels der Band. Die spärlich anwesenden Jugendlichen interessierten sich nicht die Bohne für das was auf der Bühne abging. Lieber wurde in den Sofas rumgelungert und mit den Handys gespielt.  Art Of Deception liessen sich davon nicht beirren und drückte ab, das es eine reine Freude war.

Influence X

Influence X zeigte sich trotz der vorher erwähnten Anspannung und schwindender Motivation sehr professionell und zog ihren Gig souverän durch. Leider wurde auch die Stimmung bei ihnen im Publikum nicht viel besser. Zudem war der Sound heute bei beiden Bands extrem laut, das es einem nicht wirklich anmachte, im Saale zu bleiben. Von daher verwunderte es auch nicht, dass nach Ende des Gigs in Rekordschnelle das Equipment verladen wurde. Auf direktem Weg ging es danach ins Tribute, dem Rockclub in Sandnes schlechthin.

Nach dem der Frust mit ein zwei Biers runtergespült worden war, kam man innerhalb der Band zur Einsicht, dass am nächsten Tag eine Krisensitzung fällig wäre. Zu viel hatte sich in der Vergangenheit angestaut und sollte unbedingt bereinigt werden. Ramin, Grüsch und Rodger waren der vernünftige Teil der Band und machte sich frühzeitig auf den Retourweg. Vito, Ralph und ich wollten noch etwas Party. Mit Arvid als Guide, wurde der ein oder andere Club abgezockt, die Karaoke-Bar mit Gesangseinlagen beglückt und zu guter Letzt landete man in einem Stripschuppen.  Der hatte als einziges Lokal noch bis in die frühen Morgenstunden offen und hinterliess bei den Partygängern sichtlich seine Spuren.

 

Freitag, 10. Oktober 2014

Als ich am Nachmittag im Wohnzimmer unseres Headquarters eintraf, war von den Differenzen des letzten Abends nichts mehr zu spüren. Man hatte sich ausgesprochen, Unstimmigkeiten geklärt und war wieder motiviert.

So ging’s dann zum vorzeitig letzten Gig in Norwegen, da das letzte der geplanten Konzerte schon Anfang der Woche abgesagt wurde. Das Tribute ist ein gemütlicher Rockschuppen bei dem jegliche nationale und internationale Bands quer durch die Metalszene haltgemacht hatten, wie die hunderte von Fotos an den Wänden bezeugten. Auch PA und Lichtanlage konnte sich sehen, beziehungsweise hören lassen.

Influence X

Um 21.45 Uhr legte Influence X los. Der Sound kam heute etwas lasch rüber und Ramins Stimme war angeschlagen. Dafür machte die Spielfreude dies wieder wett. Die Motivation und der Spass war den Jungs anzusehen und sie sprühten nur so vor Energie. Die Setliste war wegen dem heutigen Headliner, dessen Musikstil im Hardrock zu finden ist, angepasst worden. Zum Auftakt schleuderte man zwei schnelle Songs in das zahlreich erschienen Publikum. Danach legte man mehr Gewicht auf melodiöse und ruhigere Songs und traf damit den Nerv der Anwesenden. Mit dem super Licht und der guten Performance der ganzen Band konnte auch dieser Abend als Erfolg für Influence X verbucht werden. Erwähnen sollte man vielleicht noch den Typen, der sich zum Filmen zur Verfügung stellte. Er flitzte wie von der Tarantel gestochen über die sonst schon kleine Bühne, balancierte wie ein Akrobat über das Bühnengeländer und kassierte von Grüsch um ein Haar einen Kinnhacken, da er diesen bei seinem Spiel behinderte. Hoffen wir mal, dass sein gemachtes Video ebenso crazy ist wie sein Auftritt beim Filmen.

Robert Pehrsson’s Humbucker

Robert Pehrsson’s Humbucker aus Schweden enterte danach die Bühne. Pehrsson und seine Band bestehen aus Ex-Hellacopters, Entombed und Enforcer-Zocker und spielen wundervollen Rock der irgendwo zwischen den 70er, 80er und den jungen Hellacopters anzusiedeln ist. Zudem beeindruckt Robert Pehrsson mit einem tollen Songwriting. Die Jungs bretterten ihren Classic Rock in die Runde und fuhren mit coolen Posen auf. Es machte Freude den zwei Sechssaitern bei ihrem perfekt auf einander abgestimmten Gitarrenspiel zuzuhören und zuschauen. Guter Druck und klarer Sound trumpften! Tight, solid, professionell und kurzweilig war der Auftritt von Robert Pehrsson’s Humbucker und sie hätte ruhig länger spielen dürfen.

Nachdem die Scheinwerfer heruntergefahren wurden, die letzten Töne verstummt waren, das Equipment sicher verstaut im Bus lag und das letzte norwegische Bier den Weg die ausgetrocknete Kehle hinunter gefunden hatte, hiess es für mich schweren Herzens Abschied von den Jungs und der Tour zu nehmen, die Influence X noch nach Schweden führte.

Fanzit

Rückwirkend betrachtet,  bleibt mir die Trollhunter Tour 2014 mit Influence X mit viele tolle Erlebnisse die ich nicht missen möchte, in Erinnerung. Verglichen mit der Tour von Circus Maximus (NOR) im Sept. / Oktober 2013 (siehe Tourbericht Oktober 2013), war die Trollhunter Tour um einiges stressfreier. Dadurch, dass wir eine feste Bleibe hatten, genug Zeit für Sightseeing zur Verfügung stand und das Merchandise wegfiel, kam sogar echtes Ferien-Feeling auf. Zudem konnte ich mich aufs Fotografieren und Schreiben konzentrieren. Nun, vielleicht könnt ihr nächstes Jahr wieder ein Tour-Tagebuch an dieser Stelle lesen. Warten wir ab, was noch auf mich zukommt…. Blut geleckt hab ich!

In diesem Sinne: Keep on rockin‘!


Wie fandet ihr das Konzert?

15.10.2014
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