Sa, 30. Januar 2016

KATAKLYSM, SEPTIC FLESH, ABORTED

Z7 (Pratteln, CH)
01.02.2016

Statt samstagabends trübsinnig auf der Couch zu sitzen und sich „Happy Day“, „Super Talente“ oder sonstigen „Grümpel“ reinzuziehen, da man bei diesem grottenschlechten Wetter nicht mal einen Hund vor die Türe jagen würde, reisten gut 1’000 Metalfans ins Z7, wo ein lautstarkes Kontrastprogramm geboten wurde.

 

Aborted

Kurz nach 20.00 Uhr eröffnete Aborted (BE) mit einer kranken Mischung aus Grindcore und Death Metal. Volles Brett, extrem laut und mit einem Druck, der durch Mark und Bein ging. Das wilde Stageacting, das auf den Bühnenbrettern abgeliefert wurde, griff sofort aufs Publikum über und die ersten Circle Pits liessen nicht lange auf sich warten. Sven De Caluwe (V) grunzte sich im wahrsten Sinne des Wortes durch die Songs, aus der Schiessbude wurden Blastbeats gefeuert und die Saitenfraktion mähte mit einer Wucht alles nieder, was sich in den Weg stellte. Die Belgier überzeugten auf ganzer Linie und zogen nach guten 40 Minuten unter tosendem Applaus von dannen.

 

Septicflesh

Nach dieser Wucht kam Septicflesh (GR) vergleichsweise lasch rüber. Die griechischen Symphonic Death Metaler glänzend mit einer guten Bühnenpräsenz, einer Lichtshow die sich sehen lassen konnte und verfeinerten ihren technisch perfekten Metal mit tonnenweisen melodischen Samples, bei der die Violine dominant durchdrückte. Und unweigerlich tauchte die Frage auf: was machen den die beiden Gitarristen auf der Bühne? Da steht man nun direkt vor den Jungs im Fotopit, tigert von links nach rechts und wieder zurück und hört weder vom einen noch vom andern was. Dies wurde im Laufe des Sets leider nicht wesentlich besser. Was bei Septicflesh aus den Boxen tönte, schien ein einziger Klangbrei mit sterilem Drum und drucklosen Gitarren zu sein. Von dem liessen sich die Die Hard Fans aber nicht abschrecken und feierten die Griechen bis zum letzten Ton.

 

Kataklysm

Welche Wohltat für meine Ohren, als wir Fotografen zu den ersten Tönen von „Breaching The Asylum“ von Kataklysm (CA) unsere Positionen im Fotograben bezogen. Von der Bühne her, überrollte uns eine Klangwand, die keine Wünsche offenliess und von hinten tobte die Menge, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte und sich die Nackenhaare aufstellten. Hühnerhaut-Feeling pur !!! Kataklysm schlug wie eine Granate ein und verlangte vom Publikum und von der Security alles ab. Obwohl das Crowdsurfing eher spärlich ausfiel, hatten die Herren in Schwarz doch deutlich mehr Arbeit als bei andern Konzerten.

Als magischer Moment könnte man die Auswirkung zu „The Black Sheep“ bezeichnen. Die Menge tobte, die Haare flogen, Headbangers bis in die hinteren Reihen und ein Klanggewitter, das Freudenträne in die Augen trieb. Die kanadische Blastbeat Maschine feuerte aktuelles Material von ihrem neusten Werk „Of Ghost And Gods“ sowie älteren Stoff in die Menge und erntete nach jedem Song tosenden Applaus. Die Durchschlagskraft des Sounds trotz einer Gitarre ist immer wieder überwältigend. Zudem haben die Kanadier mit Maurizio Iancono, einen Frontmann, der die Fans abzuholen weiss und mit einer beeindruckenden Stimme glänzt.

Kurzum, Kataklysm machten an diesem Abend alles richtig und können Stolz auf ein Publikum sein, dass sich nicht lange bitten liess und von Beginn an bereit für eine ordentliche Todesblei-Packung war. Das Z7 kann nach diesem Gig einen denkwürdigen Abend mehr verzeichnen, der ruhig länger hätte dauern dürfen.


Wie fandet ihr das Konzert?

01.02.2016
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