POST PULSE - HALLS OF THE DAMNED (CD Cover Artwork)
Fr, 26. Mai 2017

POST PULSE – HALLS OF THE DAMNED

Death Metal
15.05.2017
POST PULSE - HALLS OF THE DAMNED (CD Cover Artwork)

Todes-Metal aus der finnischen Hauptstadt Hel(l)sinki

Die 2015 gegründete Kapelle Post Pulse setzt sich zur Hälfte aus Ex-Mitgliedern der Bands The Man-Eating Tree (Antti Karhu, Gitarre) und Hung (Sam Roon, Bass) zusammen. Das Quartett wird komplettiert durch Tapani Rantanen (Gesang) und Anttoni Välimaa (Schlagzeug). Die Debütplatte der Truppe hört auf den Namen «Halls Of The Damned» und soll am 26. Mai dieses Jahres erscheinen. Post Pulse kombinieren darauf amerikanischen und finnischen Death Metal. Was das Erstlingswerk der vier Herren so alles zu bieten hat, werde ich in der nun folgenden Plattenkritik gerne für euch herausfinden.

DAS ALBUM – «Halls Of The Damned»

Die Scheibe an sich kann gemäss Aussagen der Band durchaus als Konzeptalbum verstanden werden. Wir begleiten einen Mann, der aufgrund von widrigen Umständen mit schwierigen Lebenssituationen zu kämpfen hat und darauf schliesslich nicht mehr wirklich klarkommt. Im ersten Track «The Gates» findet sich der Protagonist vor den Eingangstoren einer Irrenanstalt wieder. Von da an beginnt seine Reise durch eine Welt voller düsterer Gedanken. Soviel zur Platten-Geschichte. Aber klingt denn nun die ganze Sache? «The Gates» überrollt den Hörer mit knallenden Drums und aggressiven Gitarren-Riffs. Dazu brüllt Tapani mit vollem Elan in sein Mikro. Holla die Waldfee! Seine Screams und Growls haben es absolut in sich. Das ist schnörkellose Death Metal, zu dem der geneigte Metalhead hervorragend seine Mähne herumwirbeln lassen kann. Über mangelndes Tempo kann man sich ebenfalls nicht beklagen. Ein ziemlich erquickender Auftakt.

Neben Geschwindigkeit kommt beim nachfolgenden «When The Snakes Are Dead» auch eine ordentliche Prise Groove mit rein. Das erinnert stellenweise regelrecht an Lamb Of God. Gewisse Parallelen zu älteren Alben von Randy Blythe und Co. sind durchaus hörbar. Anttoni hämmert mit voller Wucht auf seinen Trommeln herum. Die vierminütige Spielzeit vergeht wie im Fluge.

«When I Dream» setzt dagegen auf gemässigtes Tempo. Abermals versucht Tapani dem guten Randy nachzueifern – was ihm gar nicht einmal so schlecht gelingt. Anttoni mutiert etwa in der Hälfte des Songs kurzzeitig zum fleischgewordenen Maschinengewehr. Da peitschen einem zahlreiche Drum-Salven um die Ohren.

Auch «Final Goodbye» macht von Beginn weg keine Gefangenen und drückt ordentlich auf die Tube. Antti Karhu darf seine Saitengöttin des Öfteren kreischen lassen. Ungefähr nach anderthalb Minuten folgt dann schliesslich eine Tempo-Drosselung. Tapani schreit trotzdem unbeirrt weiter in sein Mikro. Ich persönlich finde diesen Geschwindigkeitswechsel ziemlich gelungen. Lange halten es Post Pulse allerdings nicht in diesen Sphären aus. Im letzten Songdrittel heisst es dann wieder «volle Fahrt voraus!».

Den ersten Videoclip der Band gibt es in Zusammenhang mit dem Track «Frozen Heart» auf den altbekannten Online-Portalen zu bestaunen. Tempo und markantes Geschrei zählen auch hier zu den prägenden Elementen. Es handelt sich hierbei um eine Nummer, die geradezu von finnischer Kälte strotzt. Nichtsdestotrotz wird die Nackenmuskulatur des Hörers vollends beansprucht. Daumen hoch!

«Losing Myself» ist dann wieder ein waschechter Brecher. Die bösartigen Riffs bahnen sich einen direkten Weg in die Gehörgänge der Hörerschaft. Headbangen wird ein weiteres Mal zur bedingungslosen Pflicht. Abermals rast der Hochgeschwindigkeitszug ungebremst durch die Gegend. Lediglich in der Song-Hälfte wird das Tempo heruntergeschraubt und erstmals ist auch Kollege Sam Roons Bass so richtig zu hören. Die Musik von Post Pulse erinnert mich hauptsächlich an eine Verschmelzung von Lamb Of God und Six Feet Under, wobei der Anteil der Erstgenannten deutlich grösser ist.

Ab in die Hallen der Verdammten! Es wird Zeit für den Titeltrack der Scheibe. Ein eingängiger, schneller und mit diversen Passagen für Nackenmuskulatur-Training ausgestatteter Song. Gefällt mir sehr gut. Da steckt teilweise doch auch ein wenig Debauchery und Cavalera Conspiracy drin.

«Let It Burn» beginnt sehr gemächlich. Aber bereits nach rund 50 Sekunden wird’s wieder rasant und grob. Einmal mehr ein Paradies für die Headbanger unter euch. Trotzdem reisst mich die Nummer nicht komplett vom Stuhl. Da waren die vorangehenden Stücke doch etwas stärker unterwegs.

Den längsten Song haben sich Post Pulse für das grosse Finale aufgespart. Knappe fünf Minuten dauert «No More». Damit sind wir auch Ende unserer Reise durch die Irrenanstalt und die depressiven Gedanken unseres Protagonisten angelangt. Ein letztes Mal drücken Post Pulse mit ordentlich Schmackes aufs Gaspedal. Insbesondere Antti und Anttoni dürfen sich nochmals so richtig an ihren Spielgeräten austoben. Tapanis Kehle zeigt nach wie vor keine Anzeichen von Müdigkeit.

FAZIT

Grob, temporeich, groovig und voller Headbanger-Momente. Das Erstlingswerk von Post Pulse kann sich definitiv hören lassen. Gerne mehr davon. Ich hoffe schon bald auf ein paar Live-Auftritte in unseren Breitengraden. Death Metal-Freunde sollten diese Truppe aus Finnland definitiv in ihren Sammlungen integrieren. Kiitos Suomi!

Trackliste Post Pulse – Halls Of The Damned

  1. The Gates
  2. When The Snakes Are Dead
  3. When I Dream
  4. Final Goodbye
  5. Frozen Heart
  6. Losing Myself
  7. Halls Of The Damned
  8. Let It Burn
  9. No More

Line Up – Post Pulse

  • Tapani Rantanen – Vocals
  • Antti Karhu – Guitars
  • Anttoni Välimaa – Drums
  • Sam Roon – Bass

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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Autor
15.05.2017
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