Avantasia - Moonglow (CD Cover Artwork)
Fr, 15. Februar 2019

Avantasia – Moonglow

Heavy Metal, Power Metal, Symphonic Metal
24.01.2019
Avantasia - Moonglow (CD Cover Artwork)

Avantasia – Kapitel 8

Es ist wirklich unglaublich, was Tobias Sammet mit Avantasia erreicht hat. Eigentlich als einmalige Geschichte angedacht, präsentiert und der Fuldaer mit „Moonglow“ nun bereits Album Nummer acht. Ob und wie dieses Werk an die Vorgänger anknüpft, durfte ich intensiv testen…

Ein Markenzeichen von Avantasia sind natürlich die vielen Gäste, die sich Meister Tobi immer an Bord resp. ins Studio holt. Die Stammgäste Jorn Lande, Michael Kiske und Bob Catley sind dabei – wie bei jedem Album. Ok – Catley hat auf dem ersten Album gefehlt, aber das ist ein kleines Detail.

Des Weiteren sind Ronnie Atkins und Eric Martin ebenfalls zu hören, auch diese beiden darf man heute fast zur Stammmannschaft zählen. Während ex Queensrÿche-Fronter Geoff Tate bereits auf „Ghostlights“ sein Avantasia-Debüt feierte, kommt diese Ehre nun Candice Night (Blackmore’s Night), Hansi Kürsch (Blind Guardian) und Mille Petrozza (Kreator) zuteil. Vor allem die „Verpflichtung“ von Mille dürfte für einige recht überraschend sein. Wenn man an die Sticheleien Seitens Tobi gegen die Kreator-Fans denkt… Doch diese darf und soll man natürlich auch nicht für bare Münze nehmen. Tobi betont ja, dass sie beide gute Kumpels sind. Und Mille bringt denn auch einen wirklich neuen Farbtupfer in den Avantasia-Sound!

11 Songs (inklusive eines Covers – dazu später noch mehr) mit einer Spielzeit von weit über einer Stunde werden dem geneigten Hörer um die Ohren gehauen. Es versteht sich somit fast von selbst, dass es darunter auch wieder epische Stücke hat, die mehr als nur ein einmaliges Reinhören fordern. Da hat es wirklich Stoff dabei, der Zeit braucht – aber dann geht’s dafür richtig ab!

Da ist mal der Opener „Ghost In The Moonglow“. Ein mächtiges, fast zehnminütiges Epos, der mit Chören und einem auch sanften Passagen brilliert. Vom Songaufbau erinnert das durchaus auch an Grosstaten von Meat Loaf.
Gerade mal halb so lange dauert der zweite Track. „Book Of Shallows“ haut dem Hörer dafür die die volle Gastsänger-Palette um die Löffel. Neben Tobi kommen hier Hansi Kürsch, Ronnie Atkins und Jorn Lande zum Zug. Kreator Frontschreier Mille macht den Song dann schlussendlich zu einem der härtesten und auch ungewöhnlichsten in der Avantasia- Historie.

Während die beiden ersten Songs durchaus auch etwas Gewöhnungszeit brauchen, gibt es andererseits schon auch Material, welches sofort ins Ohr geht. Die kurze Ballade „Invincible“ mit dem göttlich singenden Geoff Tate darf man wohl als Intro ansehen für eines der absoluten Highlights. „Alchemy“ ist ein zu 100% typischer Avantasia Hammer, der so auch auf dem Debüt „The Metal Opera Pt.1“ perfekt passen würde. Gesanglich veredelt ebenfalls von Geoff Tate. Das Singen hat der Typ also wirklich nicht verlernt! Grossartig!

Apropos „Metal Opera“ – da gibt’s mit „The Raven Child“ etwas, was perfekt für diesen Ausdruck passt. Der längste Song des Albums – und genau den hat Tobi natürlich als erstes auf die Menschheit losgelassen… Nach sanftem Beginn mit der charakteristischen Stimme von Hansi Kürsch, wird langsam Dramatik aufgebaut, was in einen starken Metal Song mündet. Auch wenn ruhige Passagen nach wie vor vorhanden sind, wird es einem nie langweilig. Einmal mehr zeigt hier Sammet, welch begnadeter Songschreiber er ist! (siehe Video unten).

Am meisten Gäste sind auf dem recht schnellen „The Piper At The Gates Of Dawn“ zu hören. Tobi, Ronnie Atkins, Jorn Lande, Eric Martin, Bob Catley und schlussendlich auch noch Geoff Tate geben sich hier die Klinke respektive das Mikrofon in die Hand. Doch trotz dieser geballten Sänger-Power ist es nun einer der Tracks, der mich (noch) nicht restlos überzeugt. Aber das kommt vielleicht ja noch…

Als spezielle Überraschung darf man auch den letzten Song des Albums ansehen. Tobi hat schon in der Vergangenheit mit 80er Songs geliebäugelt (man denke an sein Edguy Cover von „Rock Me Amadeus“). Jetzt packt er einen Hit aus dem Tanzfilm „Flashdance“ aus: „Maniac“ von Michael Sembello. Mit Eric Martin teilt er sich den Gesang und man muss zugeben: soo schlecht tönt das nicht einmal. Über Sinn und Unsinn kann man natürlich streiten, doch zumindest ist „Maniac“ deutlich besser hörbar als anno dazumal Falco’s Amadeus-Song…

Fanzit

Tobias Sammet hat es wieder geschafft. Auch mit seinem achten Album bringt er wieder viel Neues, ohne den Avantasia-Sound zu „verraten“. Wie auch beide Vorgänger braucht „Moonglow Zeit, ich habe das ja schon angetönt. Insgesamt reiht sich # 8 denn auch problemlos in die Reihe von „Ghostlights“ und „Mystery Of Time“ ein. Somit ist die logische Konsequenz 8.5 von 10 Punkten. Ein erstes Highlight im Jahr 2019 ist es zweifellos und Fans können wiederum blind zugreifen. Und sich auf die Doppelshow im Z7 freuen…

Ab Release reinhören und portofrei Artbook etc. (vor-)bestellen

Trackliste Avantasia – Moonglow

  1. Ghost In The Moon 9:51
  2. Book Of Shallows 5:00
  3. Moonglow 3:56
  4. The Raven Child 11:14
  5. Starlight 3:38
  6. Invincible 3:07
  7. Alchemy 7:28
  8. The Piper At The Gates Of Dawn 7:20
  9. Lavender 4:30
  10. Requiem For A Dream 6:08
  11. Maniac 4:31

 

Video Avantasia – The Raven Child


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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24.01.2019
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