Metalinside.ch - Dead Venus - Pt 1 - Videodreh 2019 Making of - Foto Liane 10
Mo, 5. August 2019

Dead Venus – Interview mit Seraina Telli

Alternative Rock, Progressive Rock
Metalinside.ch - Dead Venus - Pt 1 - Videodreh 2019 Making of - Foto Liane 10

Nichts ist «ewig»

… weder in der Natur noch im Menschenleben, ewig ist nur der Wechsel, die Veränderung. Veränderung gab es jüngst auch bei der Schweizer Heavy Metal Kombo Burning Witches, als Sängerin Seraina Telli (Dead Venus) und der Rest der Band getrennte Wege gingen. Natürlich hat das einiges zu reden gegeben und die Kommentare auf einer bekannten Social Media Plattform überschlugen sich. Selbst aus Übersee gab es Reaktionen – wer hätte das gedacht? Naja, das ist Schnee von gestern, oder anders gesagt – lasst uns nach vorne blicken!

Nach Ihrem Weggang von besagter Band, liegt nun die volle Konzentration der blonden (ähm, eher bunten? – Anm. d. Red.) Sängerin auf ihrem Solo Projekt Dead Venus. Dead what? Ja, Dead Venus! Die Band, bestehend aus eben genanntem Ausnahmetalent Seraina Telli, Bassist André Gärtner und Drummer Mike Malloth, fanden sich bei nicht zu unterschätzenden Temperaturen am Ufer der Aare zusammen, um sich auf den bevorstehenden Release vom Debut-Album „Bird Of Paradiese“ zu konzentrieren. Das Album wird am 13. September 2019 als CD und auf Vinyl veröffentlicht. Die Outsider Special Edition ist übrigens jetzt schon vergriffen.

Metalinside war während zwei Tagen vor Ort und beobachtete das Tun und Treiben des Trios (siehe Fotos nachfolgend).  Natürlich war der Moment mehr als nur günstig, sich dann auch mit Seraina Telli an der Aare hinzusetzen und über dies und das zu plaudern. Eine sehr entspannte, lockere und dennoch hoch konzentrierte Dame setzte sich auf den mit Scherben übersäten Boden zu uns und liess sich von unseren neugierigen Fragen berieseln.

Metalinside (Liane): „Siren`s Call“ wird die erste Single Auskopplung aus dem Album. Warum gerader dieser Song?

Seraina Telli: Es ist einer unserer älteren Songs. Vom Thema her, kann man viel daraus machen. Es geht um eine Sirene (Anm. d. Red.: ein Fabelwesen aus der griechischen Mythologie) und um einen Mann. Er fühlt sich von diesen Stimmen angezogen und kehrt immer wieder an denselben Ort zurück. Er verfällt ihr schlussendlich und folgt ihr ins Wasser.

Im Text geht es eigentlich um diesen inneren Kampf. Das kann man auch allgemein auf das Leben beziehen. Manchmal könnte man einen Ausweg wählen, der schneller wäre und im ersten Moment die einfachere Lösung darstellen würde. Das wäre dann aber vielleicht nicht die beste Lösung. In der Geschichte ist es der Freitod, den der Mann wählt. Er kämpft mit sich und fühlt sich innerlich hin und her gerissen. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen dagegen anzukämpfen Er hätte der Sirene widerstehen müssen. Dann hätte er weiterleben können.

MI Liane: Du trägst immer eine spezielle Kette, diese spielt auch in dem Song eine wichtige Rolle…

ST: Die Kette ist für mich eine Art Glückssymbol. Das hat mit meiner Familie zu tun. Meine Schwester und ich hatten früher und auch heute noch eine sehr starke Bindung zueinander und wir haben das Zeichen zusammen entwickelt. Es symbolisiert zwei Teile, die zusammen verbunden sind. Ich habe die Kette zu meinem 12. Geburtstag von meinem Stiefvater geschenkt bekommen und seit daher trage ich sie eigentlich immer. Das Logo von Dead Venus ist eine Abwandlung davon. Es ist ein keltischer Kreuzknoten bzw. ein Teil davon. Das Dead Venus Zeichen hat einfach noch ein „S“ am Schluss drin. Man erkennt das „S“ allerdings fast gar nicht mehr.

MI Liane: Dead Venus ist in dem Sinn kein neues Projekt von dir, sondern das gibt es ja schon lange. Seit wann eigentlich?

ST: Es ist schwierig zu sagen, wann es angefangen hat. Ich habe irgendwann mal begonnen, Songs zu schreiben. Das wollte ich schon immer machen. Dann begann ich Musik zu studieren und entwickelte es mit der Musiktheorie weiter. Ich habe die Instrumente und Techniken besser gelernt und somit entwickelten sich die Songs auch immer weiter. Irgendwann mal habe ich angefangen, Leute zu suchen, mit denen ich die Songs auch spielen kann. Das hat lange nicht geklappt.

Ich glaube 2011/2012 habe ich begonnen Songs zu schreiben. Dann habe ich auch irgendwann den Namen Dead Venus entwickelt. Es sollte ein Synonym sein, ein bisschen im „Lady Gaga Style“. Da wissen die meisten auch nicht, wie sie richtig heisst. Ich habe dann ein Inserat aufgeben. Mike Malloth, der Schlagzeuger, hat sich dann gemeldet und er kannte André Gärtner (Bass), den ich ja auch kannte. Mein Vater ist auch Bassist und hat immer sehr gut von André gesprochen. Mike hatte André Gärtner dann vorgeschlagen und seit anfangs 2015 sind wir zu dritt zusammen in der Band.

MI Liane: Du bist erst kürzlich bei der All-Female-Metal-Band Bunring Witches ausgestiegen. Musikalisch ist das eine komplett andere Richtung zu Dead Venus. Möchtest du zukünftig auf das Thema Metal ganz verzichten?

ST: Metal ist sicher eine Leidenschaft von mir. Im Moment kann ich aber noch nicht sagen, was so gehen wird in diese Richtung. Jetzt geben wir erstmal mit Dead Venus Vollgas. Progressive Rock ist eigentlich schon mein Ding. Aber ich weiss auch nicht, wie lange ich ohne Heavy Metal auskomme, muss ich ehrlich sagen (lacht). Diese Musik macht einfach Spass. Ich denke, ich werde sicher wieder etwas in diese Richtung machen.

MI Liane: Alea Wyss (Ex-Bunring Witches) hat eine neue Band und sucht krampfhaft eine Sängerin.

ST: Für mich wäre es im Moment ein bisschen zu viel, in einer neuen Band einzusteigen. Sie suchen auch jemanden, der Texte schreibt bzw. mitschreibt. Das ist einfach ein grosses Ding, da kann man sich irgendwann nicht mehr teilen.

MI Liane: Das bedeutet also: Volle Konzentration auf Dead Venus. Jetzt kommt ja auch das Album „Bird Of Paradise“ heraus.

ST: Endlich, nach doch schon so vielen Jahren. Aber die Zeit hat es auch gebraucht. Wir haben uns extrem aneinander gewöhnt und wir drei sind richtig zusammengewachsen. Viele von den alten Songs sind nun gar nicht auf der Platte drauf. Ich fing auch an die Songs anders zu schreiben, als ich dann wusste, was sie alles spielen können. Wir haben uns Zeit genommen und sind in ein paar Studios gegangen. Mit Sebastian Schiess vom SOS Basement Aufnahmestudio haben wir auch eine super Kooperation. Er ist fast schon wie ein viertes Bandmitglied. Wir wollten jemanden, der die Musik auch versteht und eben nicht in Richtung Singer/Songwriter gehen. Das ist immer so ein bisschen das Thema.

Fotos Dead Venus Making-of  2019 – Teil 1 (Liane)

MI Liane: Wer glaubt, dass ihr mit Dead Venus eher gemächlich und ruhig unterwegs seid, liegt falsch. Was wir hier heute gehört haben geht ganz schön zur Sache. Auch der Live-Auftritt kürzlich in der Met-Bar in Lenzburg war voller Energie.

ST: Ich kann schon nicht ganz ohne Lärm (lacht). Das ist definitiv etwas, was ich mag. Ich liebe es in der Musik mit der Dynamik zu spielen. Es ist cool, dass man von ganz leise zu einem Teil übergehen kann, der viel härter ist. Im Unterschied dazu, wenn man immer Vollgas gibt. Dann ist man irgendwann daran gewohnt. Wenn du aber eher ruhige Parts hast, die schon fast jazzig sind, leise dazu singst und dann wieder voll abgehst – das fährt dann viel mehr ein. Auch von den Texten und der Thematik passt das einfach sehr gut. Es ist meistens schon eher düster von den Texten her und dann braucht es das auch, um den Text zu vertonen.

Metalinside (Dani): Möchtet ihr ein anspruchsvolleres Publikum ansprechen?

ST: Eigentlich ist das nicht zwingend die Idee. Wir haben, glaube ich, schon auch genug Pop-Charakter drin. Aber es ist sicher nicht 0815 Disco-Tanz-Musik.

MI Dani: Oder eben der „Hau-Ruck“-Metal, der eher einfach ist.

ST: Ich denke, man braucht ein Publikum, das zuhört. Aber musikalisch soll es nicht irgendwie so anspruchsvoll wie King Crimson klingen, das ist nochmal eine andere Liga. Natürlich ziemlich cool, aber nochmals ganz anders. King Crimson ist sehr inspirierend. Da darf man sicher auch sagen, dass man sich da gerne eine Scheibe abschneiden würde. Inspirieren lassen davon auf jeden Fall und vor allem auch den Mut nicht zu verlieren, dass man auch mit speziellerer Musik viele Menschen erreichen kann. Das ist schon immer ein bisschen das Thema. Interessiert das überhaupt jemanden? Schlussendlich muss man sich einfach sagen, ich mache das, was ich machen möchte und dann ist es authentisch. Das ist auch das, was die Leute sehen möchten.

MI Liane: Es geht also schon eher um Selbstverwirklichung?

ST: Auf jeden Fall. Das ist bei Dead Venus auch das oberste Gebot gewesen. Wir schauen nicht, was das Publikum will. Wir haben schon oft gehört: „Irgendwann findet ihr dann euren Sound.“ Wir haben jetzt auf der EP drei total unterschiedliche Songs. Ich habe dann auch jemandem erklärt: Das ist unser Sound. (lacht) Ich finde es cool, dass wir uns nicht entscheiden müssen. Es ist toll einen Song zu haben, der eigentlich auch auf einer ganz anderen Platte sein könnte. Wir lassen uns da keine Grenzen setzen.

MI Dani: Auf dem Album sind dann nur neue Songs zu hören oder auch die drei Songs von der EP?

ST: Also die drei Songs von der EP sind auch auf dem Album.

MI Liane: In wieweit haben sich André und Mike in die Produktion eingebracht?

ST: Die Songs schreibe ich eigentlich alleine und wir arrangieren sie dann in der Band gemeinsam. Ich schreibe den Song, nehme diesen mit den Instrumenten auf und zeige es ihnen dann und sie machen dann das Eigene daraus. Sie tragen somit einen grossen Teil zum Song bei.

MI Liane: Du gibst also nicht alles vor, was sie zu spielen haben?

ST: Nein! Das könnte ich auch gar nicht. Ich finde auch, das ist nicht mein Instrument. Ich habe vielleicht eine Vorstellung, wie ich mir einen Beat auf dem Schlagzeug vorstelle. Aber Mike ist der Schlagzeuger und dann kann ich nicht kommen und ihm vorgeben, was er zu spielen hat.

MI Dani: Komponierst du mit vorgegebenen Patterns oder anders gesagt mit Musikproduktionssoftware wie zum Beispiel Logic Pro X, Cubase oder ProTools?

ST: Nein, ich schreibe entweder etwas auf dem Klavier und mache dann den Ablauf oder auf der Gitarre und nehme es dann auf.

MI Dani: Du arbeitest also nicht mit Sequenzen?

ST: Nein, bis jetzt nicht. Ich müsste mich da auch etwas mehr einarbeiten, muss ich ehrlich sagen. Ausserdem ist es mir ein bisschen zu viel Arbeit einen 15/8 Beat zu programmieren (lacht). Zu Beginn mussten wir oft heraushören, was ich überhaupt aussagen wollte. Ich hatte einfach etwas gemacht und wusste anfangs schon was ich wollte, habe es dann aber wieder vergessen. Dann mussten wir zuerst herausfinden, was es für eine Rhythmik ist. Da bin ich mittlerweile schon bewusster am Arbeiten.

MI Dani: Dein Komponieren ist also noch richtige Handwerkskunst?

ST: Ja handwerklich sicher. Sie bekommen von mir die Fassung mit Gitarre und Stimme oder Klavier und Stimme geschickt. Ich schreibe gerade wieder einen neuen Song. Hatte da einen 5/8  Beat und hab das dann mal abgekürzt und fand das eigentlich noch ganz cool. So lässt man sich selbst auch den Raum, solche Ideen umzusetzen. Die man vielleicht gar nicht machen würde, wenn man das Drum-Pad schon hat. Damit fixiert man sich schon viel zu früh.

MI Dani: Was kommt zuerst: Text oder Musik?

ST: Es kommt darauf an. Es ist nicht immer gleich. Bei den einen Songs habe ich zuerst das Thema, welches ich umsetzen möchte. Dann passt die Musik meistens gleich dazu.

MI Liane: Wie findest du die Grundidee für die Songs?

ST: Bis jetzt musste ich bei Dead Venus noch keine Inspiration suchen. Da kommt vieles noch von früher. Als Teenager war ich oft wütend auf die ganze Welt und wusste nicht wohin mit meiner Energie und Kreativität. Bis ich mich wirklich dazu entschied, den Weg als Musikerin zu gehen. Ab da machte alles Sinn. Klar ist es nicht der einfachste Weg, aber es ist der richtige. Ich hatte lange das Gefühl, das könne ich nicht machen. Ich wuchs in einer Familie auf, wo man seinem Job nachging oder seine eigene Familie hatte. Dass man als Musiker leben kann, ist halt schwierig. Das macht man quasi nicht.

MI Liane: Es entspricht also nicht der Norm?

ST: Ja, ich konnte es mir nicht vorstellen, dass ich das machen könnte. Habe es dann aber schlussendlich ja doch gemacht. Weiss auch nicht wie. (lacht) Ich begann dann irgendwann zu schreiben. Diese Dinge durch Texte zu verarbeiten, hat mir geholfen. Wie beim Song Siren`s Call, wo ich Themen in einer Geschichte verpacke. Dann muss man vielleicht zweimal hinhören, bis man es versteht.

MI Liane: Die Texte stehen dann sicher auch im Inlay des Albums zur Verfügung. Wird „Bird Of Paradiese“ auch auf Vinyl erscheinen?

ST: Ja, wird es auf Vinyl geben. Auf der CD werden die Texter sicher sein. Beim Vinyl wissen wir es noch nicht genau, ob wir die Texte draufnehmen. Da müssen wir noch schauen. Es dauert etwa 8 Wochen, bis es soweit ist. Ich hoffe, dass wir das auf den Release am 9. September schaffen.

MI Dani: Hiring Seraina – ist das möglich? Wenn man zum Beispiel ein paar Songs hat, die man aufnehmen möchte, aber einem fehlt noch die passende Stimme. Was für Voraussetzungen müssen für dich gegeben sein?

ST: Studio-Jobs habe ich schon ein paar gemacht, auch schon Schlager. Da ging es um Backing-Vocals. Einmal habe ich auch bei einer Produktion für einen Werbesong mitgearbeitet. Das fand ich einfach noch lustig. Schlager ist übrigens gar nicht so einfach. Man muss dort ganz gerade singen und du musst da sehr gut singen können. Ich denke, irgendwelche Pop-Produktionen kann man schneller mal singen als Schlager, wo es wirklich auf den Punkt passen muss. Lustig ist auch, dass sie nicht viel an der Stimme machen wollten. Es wird nicht extrem viel daran „herumgeschraubt“. Das finde ich recht interessant. Schlager ist überhaupt nicht meine Musik, aber es war mal eine spannende Herausforderung. Auch auf Deutsch zu singen, finde ich eine coole Sache. Es kommt aber darauf an, um was es geht, wer es ist und schlussendlich muss auch der Preis stimmen.

MI Dani: Also wenn es nicht gerade Black Metal wäre…

ST: Black Metal mit cleanem Gesang (lacht).

MI Dani: Growlen kannst du ja.

ST: Ja. Aber es kommt eben auch auf die Zusammenarbeit an. Ein Duett oder so wäre schon interessant.

MI Liane: Wie es zum Beispiel Anna Murphy (Ex-Eluveitie) bei Appearance of Nothing gemacht hat finde ich noch spannend. Männliche und weibliche Stimme im Wechsel.

ST: Ja auf jeden Fall. Man sollte sich auch viel mehr unterstützen untereinander, finde ich. Es gibt viele gute Bands.

MI Liane: Was wäre denn ein Traum-Projekt für dich, wo du sagen würdest, mit dieser Person würdest du gerne zusammen arbeiten?

ST: Pain of Salvation oder Opeth. Dort ist es ein bisschen schwieriger vom Gesang her, damit es passt. Oder Judas Priest, das wäre schon ein Riesentraum von mir. Mit Rob Halfort etwas zu machen.

MI Liane: Auf YouTube hat ja bereits eine virtuelle Kooperation mit Rob Halford stattgefunden.

ST: Ja das war echt cool. Das wurde mega gut umgesetzt. Ich hatte wirklich extrem Freude daran. Das sind Leute, die einfach etwas erschaffen haben. Deshalb möchte man sie auch kennenlernen. Leute, die ihr Leben lang ihr Ding durchgezogen haben und nicht davon abgewichen sind.

MI Liane: Im März 2020 hättest du die Chance den Rob Halford zu treffen.

ST: Wüsste nicht, ob ich ein Wort rausbringen würde (lacht). Pain of Salvation wäre der Burner. Gesangstechnisch wäre das halt extrem spannend, weil Daniel Gildenlöw echt coole Sachen macht.

Fotos Dead Venus Making-of  2019 – Teil 2 (Liane)

MI Dani: Euer neues Album vertreibt ihr selber? Ihr habt noch kein Label?

ST: Nein.

MI Dani: Rechnet ihr euch da Chancen aus? Ihr hattet ja schon Kontakt mit Nuclear Blast. Gibt es dort Möglichkeiten unterzukommen?

ST: Wir haben gesagt, wir machen das mal auf eigene Faust. Weil ich denke, als Newcomer sind so grosse Labels unerreichbar. Auch trotz den Connections, die wir haben. Deshalb dachten wir, wir bringen jetzt einfach mal unser Album raus und schauen dann weiter. So können wir zeigen: so sind wir, so klingen wir. Viele haben das Gefühl, das sei mein neues Projekt, aber eigentlich läuft Dead Venus schon viel länger als Burning Witches.

MI Dani: Ich kann mich erinnern, als wir 2016 in Freiburg waren und ein Interview machten, da hattest du Burning Witches nur so nebenbei erwähnt.

ST: Ja, da fing es auch gerade erst an und da hatten wir vor allem auch über Surrilium gesprochen, glaube ich.

MI Dani: Ein Gitarrist für Dead Venus, das ist im Moment kein Thema?

ST: Nein. Vielleicht nehmen wir jemanden so session-mässig für Live-Auftritte dazu.

MI Liane: Das wäre sicher spannend, live immer unterschiedliche Leute dabei zu haben.

ST: Live wäre das sicher interessant. Aber wir sind zu dritt und ein cooles Team. Wir finden eigentlich Reiz daran, dass wir den Lärm auch ohne Gitarre hinbringen. Jetzt überlegen wir, ob wir es vielleicht auch ganz ohne hinbringen. Ich denke, das lassen wir zuerst einmal auf uns zukommen. Jetzt, wo wir eher kleine Gigs haben, ist es sowieso einfacher zu dritt. André macht auch viel mit den Effekten und das klingt dann manchmal wie eine Gitarre. Dann habe ich noch meinen Korg, mit den verzerrten Orgel-Sounds. Da habe ich das Gefühl, man könnte sich klanglich in den Weg kommen. Dann müsste man sich arrangieren.

MI Dani: Wo siehst du dich zukünftig als Musikerin?

ST: Ich weiss, was ich machen will und bin jetzt auch dran. Ich bin aber auch nicht der Typ, der „ankommt“. Ich wandere (lacht). Es geht einfach weiter. Ich denke, Dead Venus hat auch noch viel Potential um daran zu arbeiten. Aber das ist eigentlich das, was ich immer tun wollte.

MI Dani: Was würdest du tun, wenn zum Beispiel Arch Enemy käme und sagen würde: „Wir wollen Seraina Telli“?

ST: Dann würde ich ablehnen. Ich finde es cool, was sie machen, aber sehe mich überhaupt nicht dort.

Dead Venus könnt ihr an folgenden Orten live erleben:

  • 06. September 2019 : rille, Siggenthalerstrasse 16, 5301 Würenlingen (Recordstore Appearance, special set)
  • 13. September 2019: Met-Bar, Album Release Show, Niederlenzerstr. 29, 5600 Lenzburg
  • 21. September 2019: Female Heavy Night – Ladykillerz Vol.1, Soundcheck One, Fabrikstrasse 94, D-76337 Etzenrot
  • 04. Oktober 2019: Treibhaus, 6005 Luzern
  • 12. Oktober 2019: Hall Of Fame, 8620 Wetzikon

Video Dead Venus – Bird of Paradise

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