Jinjer - Dynamo Zürich 2019 (Flyer)
So, 15. Dezember 2019

Metalinside präsentiert: Jinjer, The Agonist, Khroma, Space Of Variations

Dynamo (Zürich, CH)
25.10.2019
Jinjer - Dynamo Zürich 2019 (Flyer)

Frauenpower!

Ich habe Jinjer wie so mancher anderer Metalhead nicht von Beginn an ihres musikalischen Wirkens gekannt. Eigentlich bin ich durch einen Tipp eines Kollegen auf die ukrainische Band aufmerksam geworden. War die Musik von Jinjer für mich zuerst ein Geheimtipp, hat sich die Band in meiner Playlist innert kürzester Zeit steil nach oben gespielt.

Dazu beigetragen hat sicher, dass sie nicht klar in eine Genrebezeichnung eingeteilt werden kann und mich die Mischung zwischen Klargesang und den gutturalen Growls der Shouterin Tetjana Schmajljuk von Anfang an in ihren Bann gezogen haben. Unglaublich was für eine Stimmgewalt diese Frau hat. Dieses Jahr am Wacken wurde ich dann endgültig überwältigt.

Nachdem die Band 2012 bereits ihr erstes Album veröffentlicht hat, ist sie nun auch dort angekommen, wo sie hingehört; Ganz oben. Am 15. Dezember heisst es also ab ins Dynamo. Unterstützt werden die Ukrainer von «The Agonist».

The Agonist

The Agonist waren oder sind eigentlich immer noch eine «Underground»-Band. Die kanadische Metalcore / Melodic-Death-Band formierte sich im Jahre 2004, damals noch unter dem Namen «The Tempest», 2007 wurde dann der aktuelle Bandname eingesetzt. Was der Band in den letzten Jahren jedoch viel Rückenwind beschert hat, ist der Umstand das niemand geringerer als Alissa White-Gluz Gründungsmitglied der Band war. Nach ihrem Absprung zu Arch Enemy wurde sie durch Vicky Psarakis ersetzt. Seit diesem Wechsel erlangte die Band natürlich mehr Presse und wurde infolge des Wechsels von Alissa natürlich auch von vielen Magazinen und Pressevertreter durchleuchtet. Prekäres Detail: In den letzten Monaten eskalierte ein scheinbar existierender «Streit»; Vicky Psarakis wendete sich an die Öffentlichkeit, nachdem Alissa scheinbar mehrere Mal «Bad Things» über ihre frühere Band auf den Social-Media-Kanälen postete. Man darf diesbezüglich gespannt sein, wie diese Auseinandersetzung weiterläuft. Nachzulesen auf diversen einschlägigen Magazinen.

Musikalisch hat die Band fünf Werke veröffentlicht. Wie bereits erwähnt pendelt das Schaffen zwischen dem Metalcore- und Death-Genre. The Agonist haben nach längerer musikalischer Pause nun endlich eine neue Scheibe am Start, welche sie natürlich auf dieser Tour mit Jinjer promoten werden. Das neue Werk «Orphans» wird Ende Oktober released, somit perfekt getimt auf die anstehende Tour. Als Support für Jinjer scheint diese Band perfekt zu passen. Nicht nur weil auch hier eine Frau als Fronterin fungiert.

Jinjer

Nachdem Jinjer schon für diverse grosse Bands die Support-Slots gefüllt hat (Arch Enemy, Cradle of Filth usw. – siehe diverse Konzert-Reviews) sind die Ukrainer nun als Headliner unterwegs. Dies allein zeigt, wie gross die Band in den letzten Jahren geworden ist. Die Öffentlichkeit hat reges Interesse an der irritierenden musikalischen Mischung zwischen Djent-, Metalcore-, Progressive- und Groove-Metal gefunden. Mit ihrem Plattenvertrag mit Napalm Records, welchen sie seit 2016 besitzen, ist die Band natürlich zusätzlich gepusht worden. So war sie im Jahr 2019 auch Bestandteil von mehreren grösseren Metalfestivals auf dieser Welt. Die Eroberung der grossen und weiten Metal-Welt schreitet also voran. Die Musik macht auf mich einen überlegten und versierten Eindruck, die verschiedenen Breaks und Wechsel zwischen mehreren Genres faszinieren und die Bands ist momentan auf einem Siegeszug rund um den Globus. Vielleicht muss auch noch gesagt werden, dass die Songs der Band für mich typische «Grower» sind. Ein einmaliges hören führt beim Gelegenheitshörer vielleicht dazu, dass mehr Irritation herrscht als Freude wächst. Hört man die Songs aber auf Dauerrotation erkennt und findet man immer wieder neue Details, welche sich nach und nach zu einem epischen Puzzle zusammensetzen und genau die Faszination ausmachen, welche diese Band ausmacht.

Das Fanzit – Jinjer

Eine explosive Mischung, welche uns da im Dynamo zur Weihnachtszeit erwartet. Ich bin überzeugt, dass es eine heisse und schweisstreibende Angelegenheit wird. Wer also die kalten Tage satt hat und bereits für Weihnachten vorfeiern möchte, der kommt am 15. Dezember ins Dynamo. Wer sich davor noch aufwärmen will, kann noch den Silvesterlauf absolvieren, welcher am gleichen Tag in Zürich stattfindet (so wie ich).

Bleibt zu hoffen, dass viele Besucher den Weg ins Dynamo auf sich nehmen werden, die Band hat es aus meiner Sicht absolut verdient. Alle Alben findet ihr natürlich auch auf den bekannten Streaming-Diensten im Netz. Somit (ob mit oder ohne Silvesterlauf) bleibt noch genügend Zeit, um sich fit für das Nacken-Trainings-Programm an diesem Dezemberabend zu machen. Bis dann und gutes Training!

25.10.2019
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