Confined To Oblivion - Resumption (Cover Artwork)
Mi, 14. Juli 2021

Confined To Oblivion – Resumption

Black Metal, Melodic Death Metal
16.07.2021
Confined To Oblivion - Resumption (Cover Artwork)

Der erste Streich der Vergessenen

Eine junge Band aus Kanada wagt sich an ihr Debütwerk heran. Nach zwei EPs möchten Confined To Oblivion jetzt den ersten grösseren Brocken an den Mann (beziehungsweise an die Frau) bringen. Das Album wird auf den Namen «Resumption» getauft und soll am 14. Juli 2021 erscheinen.

Die bisherige Karriere verlief ziemlich turbulent und wurde durch einige Besetzungswechsel geprägt. Doch mit der Ankunft des neuen Sängers Jean-Charles « JC » Carrère kam offenbar frischer Wind in die Bude. Dank ihm soll der primär durch Melodic Death und Extreme Metal geprägte Sound der Equipe zusätzliche Einschübe aus den Sektoren Metalcore, Black, Death und Progressive Metal erhalten. Darauf werde ich bei der bevorstehenden Analyse selbstverständlich achten! Die Tieftöner-Stelle ist hingegen noch frei. Auf der Platte konnte man diesen Engpass mit einem Gast-Engagement von Cymon Lamarre abdecken.

Im eigenen Land konnte die in Montreal angesiedelte Gruppe schon gemeinsame Touren und Shows mit Kalibern wie Unearth, The Agonist oder Beyond Creation zelebrieren. Für die nächste Etappe steht nun die Eroberung des Rests der Welt auf dem Programm. Dazu ist die Veröffentlichung des ersten Studioalbums logischerweise ein äusserst wichtiger Schritt. Hören wir einmal rein, ob sich die Jungs damit eine stabile Basis aufbauen können.

Das Album – «Resumption»

«In Abeyance» zeigt wunderbar auf, dass JCs wuchtiges Stimmorgan und die filigrane Technik der beiden Saitenhexer Simon Chénard und Yan Fortin zum bevorzugten Waffenarsenal dieser Truppe zu zählen scheinen. Man variiert zwischen melodiösen und knüppelharten Parts. Die Nackenmuckis dürfen bereits fleissig mitarbeiten. Ein solider Auftakt, aber vom Gefühl her müsste da eigentlich fast noch mehr möglich sein. Dieser Forderung kommt «No Place Like Home» – trotz eines auf den ersten Blick völlig harmlosen Titels – im Anschluss fraglos nach. Alles wird eine Spur niederschmetternder und aggressiver. David « Dave » Comeau feuert hinter seiner Schiessbude ununterbrochen mit Schmackes aus allen Rohren. Zudem setzt der krachende Breakdown am Ende einen würdigen Schlusspunkt.

Das erfrischende und mitreissende «A Line Has Been Crossed» wirkt wie ein wilder Ritt und lässt den Zuhörer keinesfalls kalt. Erst im letzten Drittel wird vorübergehend ein bisschen Fahrt herausgenommen. Ein Kandidat mit Eskalationspotenzial – speziell während künftigen Live-Darbietungen. Einzig bei den Schreien offenbart die Gesangs-Front ab und an minime Schwächen. Der Druck dürfte ungeniert durchgehend aufrechterhalten werden. Das nachfolgende «Silent Witness» löst dies dann bestens. Ungebremst donnert der kanadische Hochgeschwindigkeitsexpress durch die Gegend und hinterlässt eine Schneise der Verwüstung. Der Melodic Black-Abgang kommt zwar überraschend, hat aber definitiv seinen Reiz.

Beim Intermezzo «Relapse» liegt schliesslich ein kurzes Durchpusten drin. Zum Auftakt von «The Long Death Of A Silent Tear» verweilen wir noch ein bisschen in den ruhigen Gewässern, ehe dann der nächste Sturm heranprescht. Der Härtegrad nimmt subito zu. Ausserdem sickern hier regelmässig progressive Passagen durch, die wiederum für den Facettenreichtum der Band sprechen. Wahrlich eine abwechslungsreiche Komposition. Das anschliessende «Lost In Lands» bewegt sich auf ähnlichen Pfaden wie «No Place Like Home». Ein knackiger, treibender Rhythmus, der die Headbanger auf den Plan ruft. Obendrein schimmern gelegentlich Ansätze von klar gesungenen Parts durch. Das letzte Drittel wird diskussionslos durch die Gitarren-Fraktion dominiert und geprägt.

Zuvor war ja bereits einmal die Rede von anspruchsvolleren Kompositionen. Mit der «Rites Of Passage»-Trilogie liefern die Jungs weiteres Futter für diese Abteilung ab. Eine verdammt ambitiöse Angelegenheit! «Separation» will einen zuerst irgendwie nicht so packen – zumindest bis zu den brutalen Growls im Mittelteil. Jetzt sind alle wach! Das verleiht dem Song gleich einen ordentlichen Schub. Die übrigen Teile «Transition» und «Reincorporation» zählen zu den längeren Stücken des Silberlings. Beide knacken nämlich die 5-Minuten-Marke. Abermals werden dem Zuhörer variantenreiche Strukturen serviert. Speziell «Rites Of Passage: Reincorporation» – der Abschluss dieses Übergangsrituals – fegt nochmals alles weg! Diese Hörempfehlung sei euch wärmstens ans Herz gelegt.

Die Scheibe ist allerdings noch nicht zu Ende. Die Ahornblätter haben noch einen allerletzten Pfeil im Köcher: «Runaways Aren’t Always Cowards». Damit grooven sie sich in solider Manier über die Ziellinie. Aufgrund des vorangegangenen Liedguts hätte ich jedoch mit einem etwas fesselnderen Ende gerechnet.

Das Fanzit Confined To Oblivion – «Resumption»

Confined To Oblivion bringen freilich Potenzial und Talent mit. Diese Eigenschaften konnten die Musiker auf ihrer ersten Langrille «Resumption» zweifelsohne verankern. Das Resultat ist ein spannender Mix aus Melodic Death und Extreme Metal. Klar könnte man teilweise an gewissen Punkten schrauben, um am Ende ein noch besseres Ergebnis erzielen zu können. Nichtsdestotrotz schafft diese Platte eine optimale Basis für die weitere Reise der Truppe. Die metallische Ader in Kanada sollte keinesfalls unterschätzt werden.

Empfehlenswerte Hörproben: «No Place Like Home», «Silent Witness», «Rites Of Passage: Reincorporation»

Tracklist Confined To Oblivion – «Resumption»

  1. In Abeyance
  2. No Place Like Home
  3. A Line Has Been Crossed
  4. Silent Witness
  5. Relapse
  6. The Long Death Of A Silent Tear
  7. Lost In Lands
  8. Rites Of Passage: Separation
  9. Rites Of Passage: Transition
  10. Rites Of Passage: Reincorporation
  11. Runaways Aren’t Always Cowards

Line Up – Confined To Oblivion

  • Simon Chénard – Gitarre
  • Jean-Charles « JC » Carrère – Gesang
  • Yan Fortin – Gitarre
  • David « Dave » Comeau – Drums

Gast-Akteur auf dem Album: Cymon Lamarre – Bass

Audio Confined To Oblivion – Rites Of Passage


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



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16.07.2021