Suidakra - Wolfbite (Cover Artwork)
Fr, 25. Juni 2021

Suidakra – Wolfbite

Folk Metal, Melodic Death Metal
01.08.2021
Suidakra - Wolfbite (Cover Artwork)

Vom Wolf gebissen

Suidakra sind nun bereits so lange aktiv, dass sie keiner Vorstellung mehr bedürfen. Mit Wolfbite legt die Band aus Nordrhein-Westfalen über das Label MDD Records ihr aktuelles Album vor, das trotz des langen Bestehens der Truppe einige Überraschungen zu bieten hat.

So fällt bereits beim ersten Track der Scheibe auf, dass sich Suidakra für einen modernen Klang insbesondere der Gitarren und des Schlagzeugs entschieden haben. Das ist läuft der Erwartungshaltung zunächst etwas entgegen, aber verleiht der ganzen Scheibe durchaus einen speziellen Charakter. Im Promotext ist denn auch die Rede von Suidakra 2.0, was man eigentlich gut so stehen lassen kann.

Suidakra 2.0

Wer hier jedoch wie ich aufgrund der Vergangenheit der Band eine grosse Portion Folk Metal oder eines der verwandten Genres erwartet, wird überrascht. Der Begriff Melodic Death Metal trifft es nämlich viel besser, zumindest was die Mehrheit der Stücke auf Wolfbite betrifft. Auf jeden Fall brauchen die Songs einige Durchläufe, bis sie sich voll entfalten und ihre Stärken zur Geltung bringen können. Als gutes Beispiel für Genre und Klang dient „Vortex of Carnage“, zu dem auch ein Video veröffentlicht wurde. „Darcanian Slave“, „Resurgence“ und „A Shrine for the Ages“ stellen dabei die drei Ausnahmen dar, denn diese Stücke bieten tatsächlich als einzige den ursprünglich erwarteten Folk Metal (vom Intro und Outro zu „Faoladh“ mal abgesehen). Vor allem „Resurgence“ vermischt spannende Einflüsse aus unterschiedlichen musikalischen Gefilden zu einem zwar nicht ganz immer treffsicheren, aber doch interessanten Konglomerat. Die meiste Zeit über wissen die Lieder auf Wolfbite allgemein zu überzeugen, aber zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte, in denen die Kompositionen etwas leer wirken, so als ob da eine Tonspur weggelassen wurde. Ein weiterer Punkt, der noch Potential offenbart, ist der Klargesang und zwar in den Stellen, in denen er im Chor eingesetzt wird, wie auch bei den Passagen, die von Gastsängerin Tina Stabel vorgetragen werden und die sich irgendwie nicht ganz zu hundert Prozent in den Gesamtklang einfügen mögen.

Lyrisch bewegt sich die Band in den bereits aus der Vergangenheit bekannten Gefilden der Realms of Odoric, einer Fantasywelt die vom Künstler Kris Verwimp illustriert wurde und Schauplatz eines Comics ist, der dem Album je nach Version beiliegt. Suidakra haben also viel Herzblut in ihr neustes Album gesteckt. Das ist auch den neun Songs darauf anzumerken. Die Geschichte wird mit verschiedenen Stilmitteln erzählt und die dabei entstehende Atmosphäre überzeugt durchaus. Natürlich zeigt sich das an offensichtlichen Stellen wie dem Intro zum eröffnenden „A Life in Chains“, aber sogar das mehrheitlich instrumental vorgetragene „Crossing Over“ lässt Bilder von Helden und Sagengeschichten vor dem inneren Auge vorbeiziehen. In diesem Zusammenhang lohnt sich auch das Anschauen des Lyricvideos zu „Resurgence“, das viel des erwähnten Bildmaterials beinhaltet und einen schönen Einblick in die Stimmung der besungenen Welt bietet.

Das Fanzit zu Suidakra – Wolfbite

Suidakra haben auf Wolfbite alle Zutaten beisammen, um ein tolles Album zu kredenzen. Damit dieses aber so richtig Aufsehen erregt, benötigt es mehr Würze und überraschende Momente. So bleibt es bei einem grundsoliden Album, das einige tolle Momente beinhaltet und ein zufriedenstellendes Hörerlebnis für Zwischendurch bietet. In Punkten ausgedrückt bedeutet das eine 7.

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Video Suidakra – Vortex Of Carnage


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7/10



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01.08.2021
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