HellAndBack – A Thousand Years (Cover Artwork)
Fr, 24. September 2021

HellAndBack – A Thousand Years

Heavy Metal, Power Metal, Thrash Metal
22.09.2021
HellAndBack – A Thousand Years (Cover Artwork)

Ein äusserst überzeugendes Erstlingswerk!

Das Label Pure Steel Records bringt uns neuen Stoff von der anderen Seite des grossen Teichs. Abermals richten sich sämtliche Augen und Ohren auf die Grossstadt Cleveland im US-Bundesstaat Ohio. Dort hat sich eine neue Gruppe namens HellAndBack formiert. Ihre Stücke seien von Kapellen wie Overkill, Flotsam And Jetsam oder Metal Church beeinflusst.

Das deutet definitiv schon einmal einen gewissen Facettenreichtum an. Die Arbeit der Herrschaften soll nun mittels dem Debütsilberling «A Thousand Years» erstmals einer breiten Masse vorgestellt werden. Erscheinen soll die Langrille am 24. September 2021. Das epische Cover generiert jedenfalls problemlos Aufmerksamkeit. Mal schauen, ob dies auch für die einzelnen Songs gilt.

Das Album – «A Thousand Years»

Hier wird freilich kaum lange gefackelt, denn wir starten sogleich mit einem atomaren Aufstieg («Atomic Ascending») ins Abenteuer. Rasch wird klar, dass die in der Einleitung genannten Inspirationsquellen effektiv keine Lügen sind. Auf gesanglicher Ebene wird der Zuhörerschaft ein Gemisch aus Rob Halford, Eric A.K. und Udo Dirkschneider serviert. Die schwermetallischen Rhythmen laden umgehend zum munteren Headbangen ein. Ein fetziges Solo im letzten Drittel sorgt schliesslich dafür, dass der Einstieg ins Album unumstösslich geglückt ist. Für «Egyptian Bride» werden dann allerdings komplett andere Töne angeschlagen. Es geht glasklar eine Spur gemächlicher zu und her. Nichtsdestotrotz zerreissen die schrillen, hohen Schreie von Chris Harn beinahe jedes Trommelfell. Krasses Stimmorgan!

Ungehorsam gegenüber den Göttern («Disobeying The Gods»)? Hm, ob das wirklich so eine geniale Idee ist? Ich wage es zu bezweifeln. Das endet erfahrungsgemäss oftmals in irgendwelchen Apokalypsen und anderen Horror-Szenarien… Musikalisch wird’s heftig und rasant. Da schimmern eindeutig die thrashigeren Gefilde durch! Für den Herrn am Mikro kommt mir übrigens ein weiterer Vergleichskandidat in den Sinn: Señor Leandro Pacheco (die ehemalige Gonoreas-Frontröhre). Jep, die Amis haben in Tat und Wahrheit einiges auf dem Kasten. Gerne mehr davon! Zum darauffolgenden «Soar» existiert auf YouTube ein Videoclip. Darin beeindruckt der Sänger insbesondere durch seine «Rüstung». Also bei solch einer stattlichen Anzahl Nieten wird ja jeder Black Metaller unglaublich neidisch! Des Weiteren bieten Chris’ Screams erneut viel Eskalationspotenzial (3 Inches Of Blood lassen freundlich grüssen). Dazwischen bleibt ebenfalls für fiesere Kehlgeräusche. Das Mähnenschütteln kommt ausserdem keinesfalls zu kurz.

Danach gehört die Bühne der Titel-Hymne: «A Thousand Years». Sie frisst am meisten Zeigerumdrehungen und kommt äusserst entspannend ums Eck. Die akustischen Klampfen geben mehrheitlich den Ton an. Gelungene Sache! Genau solche Variationen sorgen für ein durchgehend spannendes Hörvergnügen. Unbedingt bis zum Ende dranbleiben! Im Anschluss werden die Scheren («Scissors») hervorgekramt und schneiden sich mit Mid-Tempo-Stil durch die Notenblätter. Kollege Harn brilliert ein weiteres Mal mit einer hervorragenden Gesangsleistung. Trotzdem will einen das Lied nicht vollends vom Hocker reissen. Das nachfolgende «The Last Day» zieht das Tempo sofort wieder an und reisst die Zuhörerschaft folglich unweigerlich mit. Dieser Track dürfte sicherlich auch im Live-Gewand wunderprächtig funktionieren.

«Feed» kommt von Anfang an im Black Sabbath-Gewand daher. Doch die Herrschaften platzieren den Fuss ziemlich schnell in gewohnter Manier auf dem Gaspedal. Jetzt dürfen abermals fleissig Haarsträhnen durch die Gegend gewirbelt werden. Als «Zückerli» folgt am Schluss ein Ausschnitt aus den Aufnahmesequenzen. Sofern mich meine Lauscher nicht täuschen, ist dort die Aussage «That snare is sucking, dude!» heraushörbar. Auf der Platte gibt’s jedoch kaum etwas an der «Felle-Klopferei» von Robert Brandt zu beanstanden. Das definitive Finale gebührt schliesslich einer Cover-Version des Grim Reaper-Hits «See You In Hell». Da haben sich HellAndBack wahrlich eine ideale Nummer herausgepickt, denn mit ihrem Stilgemisch können sie dieser Angelegenheit locker gerecht werden. Passt wie die Faust aufs Auge!

Das Fanzit HellAndBack – A Thousand Years

Mein lieber Scholli! «A Thousand Years» ist wirklich ein saustarkes Teil! Die fünf Herrschaften von HellAndBack kombinieren hauptsächlich die Zutaten Heavy und Thrash Metal zu einem packenden Mix und bereiten den dafür empfänglichen Gehörgängen sagenhaft viel Freude. Ich wünsche den Amis, dass sie ihren Weg machen und hoffentlich ebenfalls eines Tages auf irgendeiner Bühne in unserem Land auftreten werden. Dieser Debütstreich setzt gleich mehrere Ausrufezeichen und gehört verdientermassen zu den empfehlenswerten Alben des diesjährigen Herbstes.

Empfehlenswerte Hörproben: «Disobeying The Gods», «Soar», «The Last Day»

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Tracklist HellAndBack – «A Thousand Years»

  1. Atomic Ascending
  2. Egyptian Bride
  3. Disobeying The Gods
  4. Soar
  5. A Thousand Years
  6. Scissors
  7. The Last Day
  8. Feed
  9. See You In Hell (Grim Reaper-Cover)

Line Up – HellAndBack

  1. Chris Harn – Gesang
  2. David Kirk – Gitarre
  3. Matt Schostek – Gitarre
  4. Chris Barwise – Bass
  5. Robert Brandt – Drums

Video HellAndBack – Soar


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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22.09.2021