Meh Suff! Metal-Festival 2022
Fr–Sa, 9.–10. September 2022

Meh Suff! Metal-Festival 2022 – Dark Funeral, Finntroll, Necrophobic u.a.

Hüttikerberg (Hüttikon, CH)
/ / 27.11.2022
Meh Suff! Metal-Festival 2022

Hopfenvernichtungs- und Kopfschüttel-Seminar auf dem Hüttikerberg

Die traditionsreiche Herbst-Zusammenkunft der helvetischen Metal-Familie fand auch an diesem Jahr wieder auf dem Hüttikerberg mit dem Meh Suff! Metal-Festival statt.

Sonne und Wolkenergüsse wechselten sich regelmässig ab, aber glücklicherweise sind wir niemals komplett im Schlamm ersoffen. Dafür wurden unsere Kehlen emsig mit dem goldenen Gerstensaft befeuchtet (natürlich erst, nachdem man sich mit megaleckeren Momos vollgestopft und dadurch einen stabilen Magenboden angeeignet hat). Musikalisch verfrachtete ein guter Mix aus lokalen und internationalen Gruppen unsere Gehörgänge in die groben Dezibel-Regionen.

Meh Suff! Metal-Festival – Freitag, 09.09.2022 – Tag 1

Dutti: Wie schon 2021 (siehe Review) sind auch dieses Mal gleich wieder drei Metalinsider für euch nach Hüttikon gepilgert, um dem Meh Suff! Metal-Festival und den damit verbundenen Klängen zu frönen. Getreu nach dem Motto «never change a winning team» werden Luke, Raphi und ich (Dutti) versuchen, die beiden bevorstehenden Tage und die dazugehörigen Erlebnisse in schriftlicher Form festzuhalten. Ihr dürft euch freilich auf eine feuchtfröhliche Unterhaltungs-Lektüre freuen.

Meine Crew und ich treffen für einmal überraschend frühzeitig auf dem Gelände ein. Der bedeckte Himmel treibt einem zwar erste Sorgenfalten auf die Stirn, aber noch lässt Petrus den Wasserhahn glücklicherweise zu. Nach erfolgter Parkplatzanweisung folgt unsere obligate Transformation in Gepäck schleppende Maultiere. Kumpel Benji hat dankbarerweise an seinen Bollerwagen gedacht und erspart uns so die ganz grossen Schweissperlen. Wir bekommen sogar alles im Rahmen einer Fuhre ans Ziel. Aufgrund des sich immer mehr verfinsternden Firmaments geht der Zeltaufbau gezwungenermassen rasch vonstatten. Schliesslich will man so lange wie möglich trocken bleiben.

Die nächsten Stunden verbringen wir mit gemütlichem Faulenzen in unserem Camp. Regelmässig tauchen unter dem Pavillon vertraute Gesichter auf, welche stets freudig begrüsst werden. Des Weiteren werden fleissig Dosen mit flüssigem Inhalt geleert, Musik gehört und über die aktuellen Ereignisse in der Szene philosophiert. Viele scheinen dieses Outdoor-Ambiente nochmals geniessen zu wollen, ehe es in den kommenden Wochen und Monaten zurück in die Konzerthallen dieser Welt geht.

Dummerweise hat das tiefenentspannte Herumsitzen auch einen Nachteil. Man neigt dazu, die Zeit komplett aus den Augen zu verlieren. Aufgrund dessen kann über den Auftritt Lausanner Thrash-Metaller Algebra leider herzlich wenig berichten. Vielleicht ist das auch gar nicht so schlimm, denn die Suche nach irgendwelchen Unbekannten oder die Lösung von komplizierten Gleichungen hat mir schon während meiner Schulzeit selten grossartig Spass gemacht. Ich halte es diesbezüglich lieber mit Till Lindemann und sage an dieser Stelle simpel und unaufgeregt: «Fick, fick, fick, Mathematik!». Aber hey, eventuell weiss einer meiner Metalinside-Mitstreiter mehr über die Algebra-Darbietung zu erzählen. Seid ihr schon vor Ort, werte Kollegen?

Algebra

Luke: Meine Gruppe schafft es zwar ebenfalls nicht auf den Beginn der Lausanner vor die Bühne, aber wir bekommen trotzdem noch einiges des Auftrittes mit. Als erstes auf dem Gelände fällt aber der tiefe Boden auf. Irgendwie ist die Unterlage trotz momentan trockenem Wetter schon ziemlich nass, und die groben Maschinen, welche wohl für den Bühnenaufbau benötigt wurden, haben definitiv ihre Spuren hinterlassen. So ist es mehr ein nach vorne Waten als ein gemütliches Spazieren. Das kann ja heiter werden…

Wenden wir uns nun aber vorerst der Musik zu. Mit den welschen Tech-Thrashern hatte ich bisher noch nie das Vergnügen. Dass die Gruppe demnächst mit Vektor, Cryptosis und Comaniac auf Tour ist lässt aber doch aufhorchen. Und steckt auch den stilistischen Rahmen schon ganz gut ab. Hier wird technischer, teilweise progressiver Thrash Metal auf spielerisch hohem Niveau geboten.

Während der Gesang zumindest für mich etwas eintönig wirkt, weiss der Rest der Truppe durchwegs zu überzeugen. Die Riffs knallen, und trotz vielschichtiger Songstrukturen und einiger Wendungen innerhalb der Stücke wirkt das Ganze nicht zu kompliziert oder aufgesetzt. Die noch nicht allzu zahlreich anwesenden Zuschauer – es sind wohl nicht nur Dutti & Co noch auf dem Campingplatz geblieben – verfallen zwar nicht gerade in Ekstase, quittieren das Ganze aber doch mit ordentlich Applaus. Ein gelungener Auftakt! Ich werde mir das neue Album „Chiroptera“, von welchem heute ganze 7 Songs auf der Setliste stehen, definitiv mal noch in Ruhe und ausführlich anhören müssen.

Raphi: Dann klink ich mich auch mal noch ein. Ich bin zwar von Beginn weg vor der Bühne, aber besser beschreiben als Luke, könnte ich den Auftritt von Algebra auch nicht. Definitiv eine gute Eröffnung des Festivals, auch wenn mich das Konzert nicht in Jubelstürme ausbrechen lässt.

Die, nun ja…flexible Bodenbeschaffenheit ist mir beim Betreten des Festivalgeländes ebenfalls sofort aufgefallen. Auch bei hellem Tageslicht und ohne grosse Menschenmenge stellt sie eine gewisse Herausforderung dar während des Wechsels zwischen Bühne, Verpflegungsständen und Bar. Hoffentlich ebnen die schwarzen Scharen an Metalheads das noch etwas ein bis es dunkel wird. Dutti, es wird also langsam Zeit, uns hier Gesellschaft zu leisten.

Setliste – Algebra

  1. The Fallen (Intro)
  2. Resuscitation
  3. Kleptomaniac
  4. Constricted
  5. Accomplice
  6. S.O.B.
  7. Crook
  8. Chiroptera
  9. Ego Destroyed
  10. Inner Constraints
  11. Suspect

Mind Patrol

Dutti: Um 14.20 Uhr und bei strahlendem Sonnenschein stehen dann auch meine Crew und ich vor der Bühne und gönnen uns den Auftritt der Luzerner-Dreschflegel Mind Patrol. Da Frontmann Yves Nellen aus gesundheitlichen Gründen momentan lediglich den Job am Mikro übernehmen kann, musste die Equipe Verstärkung für den Klampfen-Bereich aufbieten. Fündig wurde man in der Person von Donagh Ramseyer, der seinerseits hauptsächlich als Kopf der Truppe Honor figuriert (Anm. Raphi: Das ist die Band mit dem lustigen Logo, oder? Anm. Dutti: Korrekt, deswegen nenne ich sie auch gerne «Xonor»). Gemeinsam mit Christian Pfister kümmert er sich nun um fetzige Soli und andere Tempo-Exzesse.

Auf ihrem zweiten Studiosilberling «Milking The Masses», welcher Mitte Februar dieses Jahres erschienen ist, wettert der Fünfer unter anderem gegen Materialismus, das Ignorieren von Warnsignalen unseres Planeten und machtmissbrauchende Politiker. Speziell der letztgenannte Punkt geniesst zurzeit im Osten Europas traurigerweise extrem viel Aufmerksamkeit… Aufgrund dessen widmen Mind Patrol den Kracher «Warfare» einem gewissen russischen Oberbefehlshaber und geben damit ein glasklares Statement ab. Das Publikum antwortet derweil mit einem der ersten Circle Pits des heutigen Tages.

Luke: Und dieser erste Circle Pit sowie auch die zusätzlichen Leute vor der Bühne im Vergleich zum Auftritt zuvor, planieren den vorher doch sehr unwegsamen Boden bereits ein bisschen. So wage ich mich dann doch in die Wall Of Death gegen Ende des Sets – und überstehe diese auch problemlos…

Der Auftritt von Mind Patrol heute weiss zu gefallen. Mit dem Farb-Konzept – alle Mitglieder tragen schwarz-gelbe Klamotten beziehungsweise Accessoires – hebt sich die Gruppe optisch von anderen Bands ab. Und die musikalische Komponente stimmt bei Mind Patrol sowieso. Ich habe das Gefühl, dass Sänger Yves erstmal noch ein bisschen mehr in seine neue Rolle als reiner Leadsänger reinwachsen muss. Aber klar, es ist immer eine Umstellung, wenn man sich plötzlich nicht mehr hinter einem Instrument „verstecken“ kann. Ich bin mir sicher, dass er bei künftigen Auftritten die neuen Freiheiten als reiner Sänger noch mehr ausnützen können wird.

Raphi: Da kann ich euch nur zustimmen. Mind Patrol spielen einen guten Gig, der vor allem musikalisch fetzt. Die Mischung aus Heavy und Thrash Metal ist derart zusammengestellt, dass sie einfach Spass macht. Mit dem Ohrwurm „Till We Die“ inklusive im Barock verwurzelten Gitarrensolo holen mich die Luzerner auf jeden Fall zu hundert Prozent ab. Wenn Yves nun noch etwas mehr Routine in seinem neuen Job kriegt, kommt das richtig, richtig gut. Wie geht’s weiter Dutti?

Setliste – Mind Patrol

  1. Intro
  2. Liars To Impale
  3. Legality Parts
  4. S.O.S. Intro
  5. S.O.S : Slaves Of Society
  6. Show Me Violence
  7. Warfare
  8. Stones And Spears
  9. Whoreship Materialism
  10. Habits Over Ethics
  11. Till We Die

Total Annihilation

Dutti: Wir bleiben direkt im thrashigen Sektor, erweitern diesen aber zusätzlich mit einer Prise Death Metal. Das lässt uns automatisch bei den Baslern von Total Annihilation landen. Die von Sänger Daniel Altwegg angeführten «Bebbi» fackeln nicht lange und drücken ordentlich auf die Tube! Das Quintett rasselt regelrecht mit den Ketten (passend zum aktuellen Album «…On Chains of Doom»). Da sich Axtmann Schmidle von einer Operation erholt, musste kurzfristig Comaniac-Aushängeschild Jonas Schmid als Aushilfe einspringen. Der bekundet mit dieser Aufgabe jedoch überhaupt keine Schwierigkeiten und serviert den Fotografen nebenher ein paar irre Fratzen.

Luke: Es ist etwas länger her, dass ich Total Annihilation live gesehen habe. Und irgendwie hatte ich sie damals als „ganz OK, aber nicht mehr“ abgestempelt. Beim Auftritt hier und heute weiss ich aber absolut nicht mehr wieso. Mir gefällt das Dargebotene sehr gut! Im Gegensatz zu vielen anderen jungen Thrash-Bands wird nicht immer nur im High Speed-Tempo gebolzt. Viele Midtempo- und sogar fast schon doomige, langsame Passagen sorgen für einiges an Abwechslung. Und Jonas, welcher sich das Set in beeindruckenden drei Wochen draufgeschafft hat, scheint die Rolle als reiner Shredder sichtlich zu geniessen. Nicht singen zu müssen heisst auch mehr Zeit zum Posen zu haben. Ein rundum gelungener Auftritt. Ich bin dann mal am Merch-Stand…

Raphi: Weisst du was, ich komme auch mit um das allgemeine Angebot mal unter die Lupe zu nehmen. Allerdings bist du mir bezüglich Total Annihilation voraus, denn ich bin noch in der „ganz OK, aber nicht mehr“-Phase. Der heutige Auftritt ist allerdings auch meine Premiere mit der Truppe und vielleicht wird mein Urteil auch noch etwas getrübt durch dem etwas matschigen Klang, der die Feinheiten der Musik nicht ganz so zur Geltung bringt, wie sie es vielleicht verdient hätte. Aber wenn ich mir Luke als Vorbild nehme, wird es mich beim nächsten Mal dann ja voraussichtlich mehr mitreissen.

Setliste – Total Annihilation

  1. Intro
  2. Reborn In Flesh
  3. Iron Coffin
  4. Solace For The Weak
  5. Black Blood
  6. Dead Souls
  7. …On Chains Of Doom
  8. Big Fat Lying Bastards
  9. Day Z

HateSphere

Dutti: Mit HateSphere übernimmt schliesslich um 16.50 Uhr die erste internationale Band das Zepter. Zu hören gibt’s Death, Thrash und Groove Metal aus Dänemark. Der neue Fronter Mathias Uldall ist ein echtes Energiebündel und lässt munter seine Dreads fliegen. Stimmlich ist das Dargebotene aus meiner Sicht hingegen nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Da hat mir die ehemalige Rampensau Esben Elnegaard Kjær Hansen bei unserer letzten Begegnung deutlich besser gefallen. Falls sonst noch jemand dem 2019er-Gig in der Lenzburger Met-Bar beigewohnt hat, kann er (oder sie) meine schriftlichen Beweisstücke gerne hier nachlesen.

Luke: Leider habe ich HateSphere 2019 in der Met-Bar verpasst, somit kann ich den Vergleich von Dutti nicht machen. Mir gefällt das aber sehr gut heute! Mathias bringt noch etwas mehr Hardcore-Spirit in die Band, als der Thrash den die Dänen sowieso schon atmen. Das letzte Album der Gruppe datiert von 2018, und wird heute überhaupt nicht berücksichtigt. Man konzentriert sich vor allem auf Songs der beiden Mitte-2000er-Kracher „The Sickness Within“ und „Serpent Smiles And Killer Eyes“ – was definitiv eine gute Entscheidung ist! Die Stimmung im Publikum ist jedenfalls so gut wie noch nie am heutigen Tag. Immer wieder gibt es grössere Circle Pits und gegen Ende auch die krasseste Wall Of Death des bisherigen Festivals zu bestaunen. Für mich ist der Auftritt ein absoluter Abriss, der nächste Besuch im Merch-Zelt steht an…

Raphi: Ich bin hier auf Lukes Seite, denn auch ich war nicht in der Met-Bar damals. Ohne Vergleichsmöglichkeit komme ich denn auch zu einem ähnlichen Schluss: HateSphere machen Spass und sorgen für reichlich Bewegung im Publikum. Dass ich in meiner Rückschau auf das Wort Abriss verzichte, liegt sicherlich vor allem daran, dass HateSpheres Musikstil per se nicht ganz so in meine DNA eingewoben ist, wie andere Subgenres. Diesen Umstand aussen vor gelassen, gibt es aus meiner Sicht, aber wirklich nichts auszusetzen am Auftritt und die Band wird mir definitiv als sympathische Truppe in Erinnerung bleiben.

Setliste – HateSphere

  1. Lies And Deceit
  2. Murderous Intent
  3. The Fallen Shall Rise In A River Of Blood
  4. Resurrect With A Vengeance
  5. Can Of Worms
  6. Drinking With The King Of The Dead
  7. Forever War
  8. Heaven Is Ready For War
  9. Sickness Within

ColdCell

Dutti: Wegen notwendiger Nahrungsaufnahme und dauerndem Quasseln mit irgendwelchen bekannten Gesichtern verpasse ich blöderweise den Auftritt von ColdCell (was mich ehrlich gesagt extrem wurmt… (Raphi: Ich hoffe, dass wenigstens die Nahrungsaufnahme nicht wurmt. Anm. Dutti: Nope, keine Würmchen in den wundervoll mundenden Momos gesichtet!)). Den kurzerhand aufgetrieben Ersatz für Vreid hätte ich definitiv gerne in Aktion erlebt. Möglicherweise können mir meine Kollegen ja aus der Patsche helfen – wer weiss?

Raphi: Stets zu Diensten, werter Metalmitinsider! Auf ColdCell war ich im Vorfeld sehr gespannt. Was ich vorab an Songmaterial in die Gehörgänge bekommen habe, war durchaus nach meinem Geschmack. Kein Wunder ist die Band mit ihrem Black Metal beim französischen Qualitätslabel «Les Acteurs de l’Ombre» untergekommen. Die Umsetzung auf der Bühne funktioniert für mich allerdings nicht vollständig. Für ein mitreissendes Konzert ist das Auftreten der Basler tendenziell zu introvertiert und für einen introvertierten Auftritt eher zu wenig atmosphärisch. So ganz genau ist es nicht fassbar, woran dies liegt. Vielleicht käme die Musik in einer intimeren Umgebung eindringlicher zur Geltung. An der spielerischen Leistung an sich gibt es nämlich nichts zu kritisieren und ColdCell haben sich eine zweite Chance in Zukunft verdient.

Necrophobic

Dutti: Bei mir geht’s jedenfalls mit Necrophobic weiter. Da sie ihre Performance an der letztjährigen Meh Suff!-Sause leider absagen mussten, herrscht nun verständlicherweise ziemlicher Nachholbedarf. Vor ein paar Monaten haben sie bereits am Baden in Blut Open Air eine ansprechende Vorstellung abgeliefert (siehe Review). Wiederholung absolut erwünscht!

Oh yes, man merkt den Schweden an, dass sie sich hundertprozentig im Festival-Modus befinden. Vom ersten Ton an zocken die Künstler ein souveränes Set durch. Die dazugehörigen Gesichtsentgleisungen sind bei ihnen mittlerweile Standard. Doch die knipsende Zunft hat daran nachvollziehbarerweise ihre helle Freude. Insbesondere Gitarrist Johan Bergebäck und Frontmann Anders Strokirk sind schlichtweg verflucht dankbare Sujets. Da gelingen selbst mir als Amateur- beziehungsweise Hobbyfotograf vereinzelt brauchbare Schnappschüsse.

Luke: Von ColdCell habe ich ebenfalls zu wenig gesehen, um davon berichten zu können. Die paar Songfetzen, die ich aufgeschnappt habe, waren für mich genug, um zu erkennen, dass die Band nichts für mich ist. Aber natürlich bin ich für Necrophobic zurück vor der Stage. Und da lasse ich mich auch vom immer wieder einsetzenden Regen während der Show der Schweden nicht vertreiben. Allgemein kann das nun doch merklich schlechtere Wetter der Stimmung nicht viel anhaben. Der Platz vor der Bühne ist weiterhin gut gefüllt und die anwesenden Metalheads feiern die Black-Deather ordentlich ab.

Die Band präsentiert sich ebenfalls in guter Stimmung. Zum von Dutti schon erwähnten Auftritt am Baden in Blut vor genau sieben Wochen sind die Veränderungen marginal. Die Setliste ist bis auf ein Stück praktisch identisch, und auch die Posen kommen mir heute bereits bekannt vor. Da das Konzert schon in Weil am Rhein sehr gut war, ist das aber nichts Schlechtes. Auch heute überzeugen mich die Herren vom Dargebotenen her voll und ganz. Und fürs Wetter können sie ja definitiv nichts…

Raphi: Der Gig am Baden in Blut ist mir ebenfalls in sehr guter Erinnerung. Dort haben sich Necrophobic nochmals gesteigert gegenüber meinem erfreulichen Erstkontakt vor knapp drei Monaten am Hellfest (siehe Review). Vielleicht liegt es daran, dass ich beim dritten Konzert in einem relativ überschaubaren Zeitraum weiss, was mich erwartet, dass mir der heutige Auftritt nicht mehr ganz so heftig einfährt, wie die beiden genannten. Sicher spricht es aber für die Livequalitäten der Band, dass sie meine Erwartungen zu erfüllen wissen und konstant abliefern, ohne Anlass für Kritik zu bieten. Dutti hat schon recht, wenn er der Band attestiert, dass sie sich hundertprozentig im Festival-Modus befindet. Und nebenbei, wenn wir ehrlich sind, geht es uns doch ebenso, werte Kollegen 😉

Setliste – Necrophobic

  1. The Infernal Depths Of Eternity
  2. The Call
  3. Black Moon Rising
  4. Mirror Black
  5. Mark Of The Necrogram
  6. Devil’s Spawn Attack
  7. Tsar Bomba
  8. Blinded By Light, Enlightened By Darkness
  9. Darkside
  10. The Nocturnal Silence

Unleashed

Dutti: Necrophobic haben mit ihrer Show eine schwedische Triplette eingeläutet, welche jetzt von Unleashed fortgesetzt wird. Das seit 1989 aktive Todesblei-Schlachtschiff gibt sich keine Blösse und agiert ebenfalls nicht übel. Grobe Klänge auf dem inzwischen von der kühlen Nacht umschlungenen Hüttikerberg. Ob sich die Dorfbewohner nach all den Jahren überhaupt noch fragen, was wir während dieser zwei Tage so alles auf ihrem Hügel treiben? Eventuell tummeln sich ein paar von ihnen sogar unter den Gästen – das würde ich effektiv goutieren.

Raphi: Mit waschechten Hüttikern kann ich zwar nicht aufwarten, aber morgen sind zwei Buchser von schräg gegenüber mit von der Partie und – so viel kann ich vorwegnehmen – denen hat es prima gefallen hier am Meh Suff! Metal-Festival 2022. Doch jetzt ist das noch kein Thema, denn Unleashed rollen wie eine Dampfwalze über das Gelände. Die Death Metaller sind trotz langjähriger Geschichte Neuland für mich. Klar, die Band war mir ein Begriff, aber so richtig beschäftigt habe ich mich in der Vergangenheit nicht mit ihr. Doch das spielt im Moment gar keine Rolle. Unleashed schaffen es nämlich äusserst zügig, mich von sich einzunehmen. Die Headbanger um mich herum tun das übrige und so bin ich ab dem zweiten Stück im Programm „Lead Us Into War“ beschäftigt mit Kopfschütteln, bis das Quartett schliesslich die Bühne verlässt. Druckvoll abgemischter Sound, viel spürbare Energie auf der Bühne und motivierte Fans im Publikum, ein solcher Auftritt ist definitiv Anwärter für das Festivalhighlight. Kannst du mit Unleashed auch was anfangen, Luke?

Luke: Ich muss zugeben, Bands mit Wikinger-Themen lassen mich meistens im besten Fall kalt und stossen mich im schlechtesten eher ab (Anm. Raphi: Hey, Leute zerhacken und Organe in der Gegend verteilen sind doch irgendwie auch Wikinger-Themen 😉 ). Die grosse Ausnahme hört auf den Namen Unleashed. Die seit gefühlt hundert Jahren aktiven Schweden hauen regelmässig Alben von höchster Qualität raus, so zuletzt auch „No Sign Of Life“ von 2021. Von diesem werden heute der Titeltrack und das überragende „You Are The Warrior!“ dargeboten. Aber auch sonst ist die Setliste gespickt mit vielen Highlights aus der riesigen Diskografie der sympathischen Skandinavier – inklusive obligatorischem Rausschmeisser „Death Metal Victory“.

Mir gefällt die Show heute ausgezeichnet! Ich habe definitiv schon schlechtere Konzerte der Band gesehen, zum Beispiel in der Halle beim Bang Your Head!!! 2016. Da war aber auch das Publikum einiges lahmer als hier. Heute feiert die Crowd die Truppe regelrecht ab, was Frontmann Johnny Hedlund und seine Mitstreiter noch zusätzlich zu motivieren scheint. Ein weiterer sehr guter Auftritt, welcher meinen heutigen Festivaltag denn auch perfekt beschliesst. Sehr schade um Cremation, welche leider erst ganz am Schluss ran dürfen. Aber Bloodbath haben mich die letzten Male live eher gelangweilt, und Finntroll würden mich sowieso in die Flucht schlagen. Zudem ist es mittlerweile ziemlich kalt und nass, also lieber bereits jetzt die Flucht ins warme Bett antreten, so lange ich noch eine  Mitfahrgelegenheit habe. Dutti und Raphi, bitte übernehmen!

Raphi: Aye, aye, Captain! Aber Dutti first.

Setliste – Unleashed

  1. To Asgard We Fly
  2. Lead Us Into War
  3. The Longships Are Comin
  4. No Sign Of Life
  5. The Hunt For White Christ
  6. Midvinterblot
  7. Hammer Battalion
  8. They Came To Die
  9. The Immortals
  10. I Have Sworn Allegiance
  11. Into Glory Ride
  12. You Are The Warrior !
  13. Death Metal Victory

Bloodbath

Dutti: Bin zur Stelle, Raphi! Der schwedische Reigen im heutigen Billing wird schliesslich um 22.15 Uhr durch Bloodbath komplettiert. Paradise Lost-Sänger Nick Holmes darf bei diesen Darbietungen jeweils aus seiner Gothic Metal-Haut fahren und seinem Death Metal-Alter Ego das Kommando überlassen. Er ist verdammt stark bei Stimme, was wir nicht bloss ausschliesslich beim Über-Hit «Eaten» feststellen dürfen. Die Herrschaften dürften so oder so hervorragend gelaunt sein, denn ihr neuster Streich «Survival Of The Sickest» (ein Wortspiel gänzlich nach meinem Geschmack) wurde just am heutigen Tag auf die Menschheit losgelassen. Darauf stossen wir selbstverständlich überaus gerne an.

Raphi: Ich mag euch das Anstossen gönnen, Dutti, doch mich reissen Bloodbath gerade nur mässig mit. Der Auftritt der Schweden macht auf mich einen etwas kraftlosen Eindruck, verglichen mit Unleashed vor einer halben Stunde sowieso. Musikalisch ist das dargebotene Material in Ordnung, doch irgendetwas will nicht so richtig zünden. So richtig ausmachen, an was dies liegt, kann ich nicht und so wohne ich dem Konzert von Bloodbath interessiert, aber zurückhaltender als bei anderen Gigs bei.

Finntroll

Dutti: Die Langohren sind los! Und nein, wer jetzt auf bildhübsche Elfen gehofft hat, dürfte arg enttäuscht dastehen. Stattdessen erobern nämlich ein paar wilde und furchteinflössende Trolle die Bühne. Es dauert nicht lange, bis die Finnen das Publikum an der Angel haben. Müdigkeitserscheinungen sind vorübergehend kein Thema mehr. Bei dieser Party wollen einfach alle mitfeiern. Weitere Gerstensäfte werden logischerweise auch vernichtet. Somit steht jetzt schon fest, dass dieser Bericht für mein Gedächtnis ein ungemütlicher Härtetest werden wird.

Finntroll wählen für ihr Gastspiel auf helvetischem Grund einen angenehmen Querschnitt durch ihre Diskographie. Das neue Eisen «Vredesvävd» ist mit vier Stücken am prominentesten in der Setliste vertreten. Nichtsdestotrotz graben die Akteure auch Klassiker der Marke «Nattfödd» oder «Jaktens Tid» aus. Eine zurecht willkommene Mischung.

Raphi: Bis jetzt alles korrekt. Die neuen Songs zünden denn auch live richtig gut. Oder eigentlich sogar noch besser als ab der Aufnahme. Das Publikum honoriert dies mit ausgelassenem Gehüpfe und bei Songs wie „Ormfolk“ und „Mask“ ist es ja auch praktisch unmöglich stillzustehen. Von den älteren Songs sticht für mich vor allem „Mordminnen“ heraus, welches nochmals für ein Quäntchen mehr an kinetischer Energie in den Reihen vor der Bühne sorgt. Für erwähnenswert halte ich zudem noch, dass Fintroll darauf verzichten „Trollhammaren“ zu spielen (Anm. Dutti: Finde ich ebenfalls mutig, aber das dürfen sie ruhig einmal riskieren). Auch wenn mir der Song gefällt und er ein Garant für gute Stimmung ist, finde ich es erfrischend, dass eine Band auch mal auf ihr übliches letztes Stück verzichtet. Das gibt dem Schluss eine unverbrauchte Note, die das Konzert auf feine, aber nicht zu unterschätzende Art und Weise aufwertet.

Dutti: Schade ist lediglich, dass sämtliche Keyboard-Melodien ausschliesslich ab Tonband wiedergeben werden. Solch ein zentrales Element im musikalischen Schaffen der Trolle würde eigentlich einen Live-Tastenklimperer erfordern. Dies bleibt jedoch mein einziger Kritikpunkt. Allerdings verlangt mein Körper nach diesem Konzert nach Schlaf und Erholung, weshalb ich Cremation bedauerlicherweise sausen lassen muss.

Setliste – Finntroll

  1. Att Döda Med En Sten
  2. Nedgång
  3. Ylaren
  4. Den Frusna Munnen
  5. Solsagan
  6. Ormfolk
  7. Nattfödd
  8. Skogsdotter
  9. Mask
  10. Mordminnen
  11. Jaktens Tid
  12. Midvinterdraken

Cremation

Raphi: Dann übernehme ich halt wie letztes Jahr den Part des «last man standing», denn die Walliser haben es doch verdient, nicht vor einem leeren Feld spielen zu müssen. Cremation sind eine Death Metal Band. Aber nur so lange, bis man den Namen auf Französisch ausspricht. Dann werden sie auf wundersame Weise zu etwas, das aus dem Portfolio des Schokoladenherstellers Cailler oder seiner Konkurrenten stammen könnte. Die heimischen Metalheads aus dem Wallis (die ich kennengelernt habe, als sie am Raclettestand ihre Momos mit Käse überziehen liessen…) sehen das übrigens ebenso. Praliné-Werbung unterlegt mit Death Metal wär doch auch mal was. Doch erstmal schlagen uns Hackbrettklänge entgegen, als das Intro erklingt. Jep, das Wallis hat eine reiche Hackbretttradition und es gibt gar einen eigenen Hackbretttypus dort. Ich tippe mal auf Ephraim Salzmann, der Cremation mit dem leider wenig verbreiteten Instrument unter die Arme gegriffen hat. Doch wir reden hier nur über das Intro. Im Anschluss daran gibt es lupenreinen Death Metal. Leider sind nicht mehr so viele Leute anwesend, aber Sänger Serge lässt sich bei seinen Interaktionen zwischen den Songs nicht davon beeindrucken und sorgt für einen sympathischen Rahmen. Musikalisch trifft das Quintett meinen Geschmack nicht ganz, doch dem Auftritt kann ich trotzdem genug abgewinnen, um ihn auf der positiven Seite zu verbuchen und die noch anwesenden Fans scheinen sowieso begeistert zu sein. Also, liebe Marketingfachleute von Cailler, Lindt und Sprüngli: ihr wisst, was ihr beim nächsten Brainstorming für «Schogginamen» zu tun habt und ich hau mich jetzt auch aufs Ohr.

Das Fanzit – Meh Suff! Metal-Festival 2022 – Freitag

Dutti: Ein mehrheitlich gelungener Start in das diesjährige Metal-Ritual auf dem Hüttikerberg. Wir haben engagiert gebechert und dabei den Shows der einzelnen Formationen gelauscht. Zu meinen persönlichen Tagessiegern konnten sich am Ende Mind Patrol, Necrophoic und Bloodbath krönen. Ausserdem war ich dankbar für die mehrheitlich vorhandene Gnade des Donnergottes. Bitte dies morgen nochmals so beibehalten!

Luke: Mich haben heute eigentlich alle Bands, die ich mir angesehen habe, auch überzeugt. Die grössten Überraschungen und auch Tagessieger waren für mich Unleashed und HateSphere. Aber auch die anderen Auftritte wussten zu gefallen. Nur etwas wärmer und trockner hätte es sein dürfen…

Raphi: Ja, das Wetter war definitiv durchzogen, aber zum Glück auch nicht so schlimm, dass wir im Schlamm versunken wären. Musikalisch stehen bei mir vor allen Unleashed fett auf der Liste der Tageshighlights. Der Auftritt von Necrophobic war ebenfalls gelungen und Finntroll haben einfach überdurchschnittlich Spass gemacht.

**************************************************************************

Meh Suff! Metal-Festival 2022 – Samstag, 10.09.2022 – Tag 2

Dutti: Kater-Ausreden? Kein Thema. Wir haben einen zweiten Festivaltag vor der Brust, der noch irgendwie bewältigt werden möchte. «Liebe Kinder gebt fein acht, auch heute werden sicherlich diverse Bierdosen umgebracht.» – naja, das muss erstmals als morgendliche Poesie genügen. Die nächsten Stunden werden sowieso im Campingstuhl totgeschlagen.

Devils Rage

Dutti: Pünktlich zum Konzert von Devils Rage hat sich der Regen verzogen. Wunderbares Timing! Für uns bedeutet dies einen erneuten Striptease, um zum sommerlichen Tenü zurückkehren zu können. Ah, viel angenehmer! So lässt es sich deutlich besser headbangen. Dazu eignet sich der präsentierte Melodic Death Metal ausgezeichnet. Die Jungs aus Sursee bescheren uns einen mitreissenden Auftakt und wecken die müden Knochen ohne Probleme. Der zweite Festival ist offiziell lanciert! Nach getaner Arbeit werden sich die Protagonisten mit grosser Wahrscheinlich unters Volk mischen und die weiteren Gigs aus der Beobachterperspektive verfolgen.

Luke: Auch ich bin rechtzeitig zurück auf dem Gelände für den Auftakt in Tag zwei, beziehungsweise sogar einiges vor der ersten Show. Und direkt als mein Kumpel und ich eintreffen, beginnt es zu regnen. Also erst mal im Festzelt ein erstes Bier geniessen. Aber wirklich genau fünf Minuten vor  Showtime kommt die Sonne durch. Also sofort von Regenjacke auf Sonnenbrille wechseln und ab vor die Bühne.

Der Wetterumschwung lockt auch sonst noch einige Leute vom Camping und den überdachten Sitzgelegenheiten in den Zuschauerbereich. Für die erste Band des Tages ist das hier jedenfalls ordentlich gefüllt. So richtig viel Stimmung kommt zwar zu Beginn noch nicht auf, im Laufe der Show gibt es aber immer mehr Bewegung im Publikum. Ja sogar eine einigermassen ansehnliche Wall Of Death wird gestartet. Und die sympathischen Sursee-Deather haben das auch verdient. So etwas wie schlechte Konzerte scheint es bei Devils Rage sowieso nicht zu geben, aber heute legen sich die Jungs besonders ins Zeug. Perfekter Auftakt in den zweiten Tag.

Raphi: Devils Rage lasse ich mir natürlich auch nicht entgehen, habe ich die Band doch in sehr guter Erinnerung vom Harvest Festival 2015 im Muotathal. Heute können sie aber nicht an diese Erinnerung anschliessen. Irgendwie packt es mich weniger als damals, was nicht heissen soll, dass der Auftritt schlecht wäre. Nur die Musik fährt gerade weniger ein als auch schon. Trotzdem kann ich Devils Rage einiges abgewinnen und die Band beschert auch mir eine gelungene Festivaleröffnung.

Setliste – Devils Rage

  1. Intro / Be Yourself
  2. Mirror’s Game
  3. Lost In Prison
  4. The Last
  5. Isolation
  6. Ignorant Know-It-All
  7. Stupid
  8. Exit
  9. Nothing Left

Asgard

Dutti: Mit der nächsten Kapelle rückt die Zentralschweiz gleich nochmals in den Fokus. Beste Werbung in eigener Sache – wie ich meinen würde. Asgard huldigen in gewohnt souveräner Manier dem Leibhaftigen persönlich. Das ist hasserfüllter Black Metal «made in Switzerland». Passend zur Musik prasseln vereinzelte Regentropfen auf die Besucherschar herab, was die Stimmung aber auf gar keinen Fall trübt. Mit «Leuchtenstadt» hat die Truppe im vergangenen Jahr schliesslich eine vielversprechende Debütplatte veröffentlicht Kritik dazu hier.

Raphi: Ja, Asgard zeigen wirklich einen souveränen Auftritt. Leider wird die Abmischung dem nicht ganz gerecht. Doch trotzdem zeigen sich die Black Metaller von einer guten Seite und ich merke mir die Truppe für ein nächstes Mal vor. Als nächstes wären jetzt Gutslit aus Indien dran, oder Dutti?

Stillbirth

Dutti: Eigentlich ja, aber Gutslit aus Indien konnten ihr Rendez-vous auf dem Hüttikerberg leider nicht wahrnehmen… Glücklicherweise haben die Organisatoren jedoch einen würdevollen Vertreter aus dem Hut gezaubert. Die brutalsten Surfer-Shorts Deutschlands geben sich die Ehre! Ob die sympathischen Jungs von Stillbirth einen ähnlichen Abriss wie im Rahmen der 2021er-Ausage des Festivals auf die Bretter knallen können? Fast! Meines Erachtens war die Intensität im vergangenen eine minime Spur intensiver. Das ist bei der Equipe aus Nordrhein-Westfalen allerdings lediglich kritisieren auf hohem Niveau. Riese Circle Pits und andere Mosh-Übungen gibt’s trotzdem zu bestaunen. Schreihals Lukas Swiaczny wagt sich auch wie gewohnt wieder hinunter ins Publikum. Mit dieser Performance machen Stillbirth ihren verstorbenen Basser Dominik «Pumpa» König zweifelsohne alle Ehre.

Nach der Show flitze ich schnurstracks zum Merchandise-Zelt. Jetzt müssen – ohne Ausreden – endlich ebenfalls einmal ein paar solche knallgrünen Surfershorts für meinen Eigengebrauch her. Die Dinger gehen jedes Mal weg wie warme Weggli. Aber Fortuna ist mir hold und ich erwische tatsächlich noch eines dieser begehrten und kultigen Beinkleider. Der nächste Sommer kann freilich kommen!

Luke: Schade, dass Gutslit wegen Visa-Problemen nach Hause reisen mussten. Gut hingegen, dass sie mit Stillbirth auf Tour waren. Eventuell wird das ja nun eine Art Tradition und wir sehen die Brutal Surf Death Metaller jedes Jahr in Hüttikon? Von mir aus gerne, die Stimmung ist wie bereits letztes Jahr – und wie eigentlich immer bei Stillbirth – sehr gut. So gut, dass ich mich trotz meines nicht mehr ganz so jungen Alters sogar zum Mitmachen bei der grössten Wall Of Death des Festivals mitreissen lasse. Was bei diversen vorherigen Versuchen an diesem Wochenende noch ohne Schaden geklappt hat, hinterlässt diesmal eine ordentliche Rippenprellung (Anm. Dutti: Autsch!). So habe ich wenigstens noch wochenlang etwas von dem Auftritt…

Als gegen Ende der Show dann Regen einsetzt, lichten sich die Reihen vor der Bühne doch ein bisschen. Die Jungs um Fronter Lukas lassen sich dadurch aber nicht beirren und ziehen ihr Ding eisern durch. Erneut lassen die Merch-Kings – keine Band hat auch nur Ansatzweise so viel Material mit dabei – praktisch nur glückliche Gesichter zurück. Ich stimme mit Dutti überein, dass die Intensität letztes Jahr sogar noch ein bisschen grösser war. Könnte aber schon auch vor allem am Regen und dem nicht ganz ungefährlichen Untergrund liegen.

Raphi: Das kann ich so eigentlich bedingungslos unterschreiben. Letztes Jahr waren Stillbirth natürlich auch noch eine Person mehr. Das könnte schon noch mit eine Grund sein für die höhere Intensität. Allerdings muss ich sagen, dass ich heute den Zugang zur Musik besser finde und ich deshalb den heutigen Auftritt bevorzuge. Doch unabhängig davon sind Stillbirth einfach ein Garant für abbruchreife Stimmung.

Organectomy

Dutti: Die nächste Abrissbirne aus der Slam- und Brutal Death Metal-Ecke folgt auf dem Fusse. Von Neuseeland bis nach Hüttikon – das nenne ich doch einmal eine halbe Weltreise. Offenbar scheint man auch am anderen Ende unseres Planten ein Faible für knallharte Mucke zu haben. Der Fünfer attackiert nämlich unentwegt unsere Halswirbel. Was für fiese und gnadenlose Slam-Attacken! Über mangelnde Fitness-Einheiten können wir uns an dieser Veranstaltung definitiv nicht beklagen.

Luke: Nicht ganz einfache Aufgabe, welche die Neuseeländer hier haben. Auf der Tour war Stillbirth immer klarer Headliner, nun müssen Organectomy nach den „Slam-Superstars“ ran. Erschwerend kommt der Regen am Ende des vorherigen Sets dazu, welcher doch einige Leute in die Flucht getrieben hat. Aber hey, musikalisch legen die Jungs aus Down Under los wie die Feuerwehr! Richtig geiler technischer Brutal Death Metal mit ordentlich Slam, der definitiv mehr Reaktionen im Publikum verdient hätte. Auch von mir, ich bin durch meine schmerzende Rippe aber etwas vorsichtiger als sonst.

Klar, der Frontmann hat nicht das Charisma von Stillbirth-Lukas, und auch sonst konzentriert man sich mehr auf die Musik als irgendwelche Show-Elemente. Aber was da aus den Boxen kommt, ist zumindest in meinen Ohren richtig geil! Einziger Kritikpunkt ist, dass etwas viel ab Band kommt. Aber ansonsten haut mich der Sound beim Erstkontakt mit dem Material regelrecht um. Viel Groove, intelligentes und abwechslungsreiches Songwriting und spannende Tempowechsel. Richtig guter, moderner Brutal Death. Da die CD am Merchstand nicht erhältlich ist, wird ein T-Shirt gekauft und der Silberling online bestellt. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!

Raphi: Im Gegensatz zu Stillbirth lassen mich Organectomy eher kalt. Technisch spielt die Band sauber, doch als jemand, der tendenziell mit anderen Subgenres mehr anfangen kann, macht das weniger ausgeprägte Charisma des Sängers vielleicht den entscheidenden Unterschied und in Kombination mit der vielen Spuren, die vom Band kommen reicht es von meiner Seite her nur für das Prädikat „interessant“.

1914

Dutti: Wie die Medien berichten gab es kurz vor 18 Uhr ein gut spürbares Erdbeben in der Schweiz. Wir haben davon allerdings nix mitgekriegt. Haben Stillbirth und Organectomy allenfalls ein bisschen zu heftig auf dem Boden herumgestampft? Naja, die Bühne steht gottlob noch und ist bereit für die nächsten Akteure.

Mit den Ukrainern 1914 hatte ich bereits am diesjährigen Party.San Open Air das Vergnügen (siehe Review). Dort hat sich der unter der Pseudonym «2. Division, Infanterie-Regiment Nr.147, Oberleutnant – Ditmar Kumarberg» noch zu ziemlich heftigen Aussagen gegen Russland hinreissen lassen. Aufgrund des aktuellen Konflikts ist das zwar absolut nachvollziehbar, aber parallel eben auch eine für uns Aussenstehende und nicht betroffene Opfer schwierig einzuordnende Angelegenheit. Heikles Terrain möchte man sagen. Ich will mich aufgrund dessen gar nicht zu sehr darauf «einschiessen», sondern bleibe hauptsächlich bei der Beurteilung der Musik. Diese wird nämlich auf grundsolide Art und Weise vorgetragen und der Sänger wagt diverse Ausflüge zu den Fans hinunter. Ein Reinhören in das Material dieser Gruppe kann ich wirklich sorglos jedem empfehlen. Das ist qualitativ schon hochstehendes Material.

Luke: Nachdem ich am Party.San noch auf die Ukrainer verzichtet hatte, lasse ich mir den Auftritt heute nicht entgehen. Die Ansagen sind nachdem was ich von Schlotheim so gelesen und gehört habe doch um einiges harmloser. Trotzdem erinnert uns der Fronter sehr eindringlich daran, dass wenn die Ukraine fallen werde der Westen als nächstes dran ist – die Ukraine werde aber nicht fallen. Das Ganze wird mit einer Intensität vorgetragen, die definitiv nicht kalt lässt.

Auch beim Ausflug ins Publikum gegen Ende des Sets wirkt der Sänger sehr emotional. Er schafft es wirklich, die Crowd voll und ganz für sich einzunehmen. Von dem her ein sehr stimmiger Auftritt. So rein musikalisch ist das aber halt nicht so richtig mein Ding. Gerade nach den eher schnelleren Organectomy ist mir das Tempo doch etwas zu schleppend. Aber ich bin trotzdem froh, mir die Band nun endlich einmal Live angesehen zu haben. Nun ist erst einmal etwas Essen angesagt, die «ZDF-Fernsehgarten Soft-Death-Metaller» von Ominum Gatherum bieten dazu die für mich perfekte Gelegenheit.

Raphi: Haha, so schlimm sind Omnium Gatherum nun auch wieder nicht. Aber bleiben wir noch kurz beim Auftritt von 1914, der wie meine beiden Metalmitinsider bereits trefflich beschrieben haben sehr emotional ausfällt. Wer sich darauf einlassen kann, bekommt nach einer etwas ausufernden, schleppenden Mitte vor allem gegen Schluss eine intensive Darbietung, die Hühnerhaut verursacht. Zu Beginn ist leider das Schlagzeug massiv zu laut und erst nachdem sich Fans am Mischpult beschweren, wird der Klang besser. Doch jetzt ist es Zeit den Fernseher einzuschalten und das Wort unserem Moderator zu übergeben.

Omnium Gatherum

Dutti: Zur Tagesschau-Zeit, also dann, wenn das Gros des ZDF-Fernsehgarten-Publikums garantiert schon längst ins Land der Träume abgedriftet ist, entern Omnium Gatherum die Bühne. Die Finnen sind unglaublich eingespielt und gehen routiniert ans Werk. Wie ich bereits in meiner Review zum diesjährigen Summer Breeze Open Air (siehe Review) angemerkt habe, ist für mich der Abstand zu Insomnium auch nicht mehr so gross wie früher. Die Herrschaften aus der südfinnischen Hafenstadt Kotka wirken gefestigt und haben mit «Origin» erneut einen überzeugenden Silberling rausgehauen. Sänger Jukka Pelkonen hat seine englischen Ansagen deutlich besser im Griff und kann die versammelte Meute dadurch ausgezeichnet motivieren. Dank epischen Hymnen wie «Paragon» schweben wir mähnenschwingend der langsam hereinbrechenden Nacht entgegen.

Raphi: Motivation ist das richtige Stichwort, Dutti. Omnium Gatherum verbreiten nämlich einfach durchs Band gute Laune. Ja, das ist beim einen oder anderen Song tatsächlich etwas «schunklig», doch das nehme ich gerne in Kauf für die positive Stimmung, welche die Finnen verbreiten. Ich habe das Glück, gerade in einer Gruppe von eingefleischten Fans zu stehen, welche die Truppe so richtig abfeiern und das zieht so einige der Umstehenden mit. Mich eingeschlossen.

Soilwork

Dutti: Luke, Raphi und meine Wenigkeit waren im Juli am Baden in Blut Open Air (siehe Review) nicht restlos begeistert von der Soilwork-Performance. Ob uns die Schweden hier und heute eher abholen können? Also meine Meinung bleibt leider ziemlich gleich. Immerhin ist die Soundqualität besser als in Weil am Rhein. Das Liedgut ist hingegen nur phasenweise packend. Zudem wagt sich Sänger Björn Strid mit seinen Federschultern in komisch modische Gefilde. Keine Ahnung, ob er als Harry Potter-Eule durchgehen oder einfach eine Art Hommage an Lauri Ylönen von The Rasmus darstellen möchte. Luke und ich sind uns sogar einig, dass wir an dieser Stelle The Night Flight Orchestra (Björns Nebenprojekt) eher gefeiert hätten – obschon deren Tracks wahrscheinlich nicht unbedingt Meh Suff! tauglich wären…

Luke: Da gibt es von meiner Seite nicht viel anzumerken. Ich mag eigentlich melodischen Death Metal, und den Gesang von Björn bei TNFO liebe ich sogar. Aber irgendwie packen mich Soilwork einfach nicht. Weder auf Tonträger noch live…

Raphi: Ich stimme euch zu, Soilwork erzeugen heute wieder keine restlose Begeisterung. Gegenüber dem Auftritt am Baden in Blut wirkt Björn heute zudem weniger entspannt, was den Effekt hat, dass die eigentlich im lockeren Ton angedachten Ansagen sich nicht richtig entfalten können. Nun denn, freuen wir uns halt auf Dark Funeral.

Dark Funeral

Dutti: Dark Funeral-Anführer Heljarmadr feiert heute Geburtstag und dürfte deswegen hochmotiviert für den bevorstehenden Auftritt. Die  schwedischen Schwarzmetaller bringen dann auch eine solide Leistung, aber für mich waren die Darbietungen am Black Hole Fest II (siehe Review) und am diesjährigen Party.San Open Air etwas besser. Schade ist auch, dass überhaupt keine Pyro-Effekte zum Einsatz kommen (wobei sie dann wahrscheinlich die Bühne abgefackelt hätten…).

Luke: Im Gegensatz zum Party.San gebe ich mir heute ein paar Lieder von Dark Funeral. Und schlecht ist das schon nicht, dass muss sogar ich als Black Metal-Muffel attestieren. Sowohl musikalisch als auch Show-technisch habe ich definitiv schon schlechteres gesehen. Aber eben auch Besseres… Da auch die Kälte wieder Einzug gehalten hat und meine Rippe mir je länger je mehr zu schaffen macht, beschliessen mein Kollege und ich uns auf den Heimweg zu machen.

Raphi: Das mit den Pyros ist schon etwas schade und so eine brennende Bühne wäre doch auch mal eine originelle Showeinlage. Ich sehe Dark Funeral heute zum ersten Mal und habe deshalb keinen Vergleich. Was ich zu hören bekomme, überzeugt mich durchaus. Insbesondere Schlagzeuger Jalomaah liefert ja mal eine ganz beeindrucke Leistung an der Double Base ab. Der Kerl hat vor dem Konzert wohl eine Ladung Hochleistungsbatterien verputzt, dass er die Geschwindigkeit derart konstant durchziehen kann. Aber auch der Rest der Band ist voll bei der Sache und Dark Funerals Auftritt wird mit sicher positiv in Erinnerung bleiben.

Borknagar

Dutti: Von Borknagar gönnen sich meine Crew und ich lediglich zwei Songs, ehe wir den Rückzug in unser Camp antreten. Zwei Festivaltage haben ihre Spuren hinterlassen und die Energiereserven sind beinahe gänzlich aufgebraucht. Aber vielleicht wissen meine beiden Metalinside-Mitstreiter noch etwas darüber zu berichten? Beim Zurücklaufen muss ich nämlich zugeben, dass sich die Kompositionen der Norweger fraglos interessant anhören.

Raphi: Ich kann tatsächlich noch berichten. Aber Jungs, das mit dem «last man standing» lassen wir dann nicht zur Tradition werden 😉 (Anm. Dutti: Ich muss definitiv wieder meine Form von 2019 erreichen, denn damals habe ich auch wacker bis zum bitteren Ende durchgehalten – siehe Review) . Vor allem habt ihr das Beste verpasst, wenn ihr bereits so früh gegangen seid, Dutti. Borknagar steigern sich nämlich im Verlauf ihres Sets merklich. Nachdem ich die norwegischen Progressive Black Metaller am diesjährigen Hellfest entdeckt habe und sie einen sehr, sehr guten Eindruck bei mir hinterliessen, sind meine Erwartungen an das heutige Konzert hoch. „The Fire That Burns“ läutet den Auftritt ein und sofort schlagen mich diese grossartigen Gesangsmelodien, die Borknagar weben in ihren Bann. Es zeigt sich, dass die heutige Setliste derjenigen des Konzerts am Hellfest entspricht ergänzt um „Ad Noctum“. Einmal mehr ist es das früh im Set platzierte „Frostrite“, welches sich über den Rest der allesamt sehr tollen Songs erhebt und nur noch von „Up North“ geschlagen wird. Mit einem gelungenen Gig schaffen es die Norweger schliesslich unangestrengt meine hohen Erwartungen zu erfüllen und sich einen Platz auf der Liste der Festivalhighlights zu erspielen. Da habt ihr also definitiv etwas verpasst, liebe Metalmitinsider.

Setliste – Borknagar

  1. The Fire That Burns
  2. Frostrite
  3. The Rhymes Of The Mountain
  4. Ad Noctum
  5. Up North
  6. Voices
  7. Colossus
  8. Ruins Of The Future
  9. Winter Thrice

Bömbers

Raphi: Doch damit nicht genug, denn eine letzte Band steht noch auf dem Ablaufplan. Die Rede ist von den Bömbers aus Norwegen. Mit der Motörhead-Coverband hatte ich in der Vergangenheit auch schon das Vergnügen (Anm. Dutti: Vielleicht am Meh Suff! Winter-Festival 2019? siehe Review) und die rotzige Attitude, mit welcher das Trio ans Werk geht, atmet viel vom Geiste Lemmys. Ihm hätte der energiegeladene Auftritt sicher gefallen. Ob es den Bömbers auch gefällt, lässt sich anhand der Ansagen leider nur schwer entziffern, denn Frontlemmy Abbath nuschelt noch genauso, wie als ich ihn mit seiner nach ihm benannten Hauptband das letzte Mal in Frankreich gesehen habe. Immerhin kann ich heute ausschliessen, dass ich es nicht verstehe, weil er versucht französisch zu sprechen (wobei, bei Abbath weiss man nie…). Zum Glück haben meine beiden Kollegen – das sind übrigens die erwähnten aus der Gegend – dieselben Probleme, ansonsten hätte ich langsam begonnen, an mir zu zweifeln. Doch auch ohne die Ansagen zu verstehen, kann sich der Auftritt sehen lassen. Die paar wenigen technischen Probleme, welche zu leichter Verstimmung bei der Band führen, trüben die Freude nicht nachhaltig und einzig, dass die Bömbers ihre Spielzeit nicht voll auskosten, muss auf der Kritikliste eingetragen werden. Alles in allem ein gelungener Abschluss des Meh Suff! Metal-Festival 2022. Also lasst uns nochmals kurz zurückblicken.

Das Fanzit – Meh Suff! Metal-Festival 2022 – Samstag

Dutti: Die Mehrheit der Bands, welche ich heute bestaunen durfte, haben mich gut bis hervorragend unterhalten. Das Wetter war wechselhaft, aber von irgendwelchen Dauerregen-Sequenzen blieben wir zum Glück verschont. Das Publikum war leider teilweise ein bisschen zurückhaltend und irgendwie schwebte phasenweise eine komische Aura über den Köpfen gewisser Leute (was ich mir allerdings nicht wirklich genau erklären konnte). Eventuell war beim letztjährigen Meh Suff! Metal-Festival der «Post-Corona-Effekt» etwas grösser und die Freude über das Zurückerlangen des normalen Lebens eine Spur ausgelassener. Aber das sind lediglich Vermutungen meinerseits. Füess und seine Helferlein werden uns selbstverständlich ebenfalls 2023 wieder mit diversen Events beehren. Sei es Anfang Januar mit dem traditionsreichen Meh Suff! Winter-Festival oder dann abermals im September mit einer weiteren Eroberung des Hüttikerberges.

Luke: Der heutige zweite Festivaltag hatte für meinen Geschmack weniger Highlights zu bieten als der gestrige. Mit Organectomy habe ich aber eine sehr gute neue Band entdeckt, und auch Stillbirth und Devils Rage waren (gewohnt) stark. Und auch viele Bekannte zu treffen war sehr schön. Ohne den ständigen Wechsel zwischen Regenjacke und Sonnenbrille hätte der heutige Tag aber definitiv noch mehr Spass gemacht. Und auch meine schmerzende Rippe hätte nicht sein müssen, da bin ich aber komplett selbst schuld. So denke ich wenigstens bis Mitte Oktober immer mal wieder ans Meh Suff zurück… Bis zum nächsten Mal!

Raphi: Ihr sagt es: das Wetter war zwar nicht katastrophal, aber es war schon ziemliches Jacke an-Jacke ab-Wetter. Im Grossen und Ganzen war es in den richtigen Momenten trocken und die Beeinträchtigung des Spassempfindens durch die Witterung hielt sich dadurch so weit in Grenzen. Die Stimmung habe ich ebenfalls als etwas weniger ausgelassen als im Jahr zuvor empfunden, was allerdings nicht heisst, dass schlechte Stimmung geherrscht hätte. Im Gegenteil, die vielen fröhlichen Gesichter und herumfliegenden Mähnen sprechen eine deutliche Sprache. Am zweiten Tag besonders abgeräumt haben für mich Borknagar und Omnium Gatherum, wobei die Auftritte von 1914, Dark Funeral und ja, Stillbirth auch eine hervorhebende Erwähnung verdient haben. Oder kurz und knapp: das Meh Suff! Metal-Festival 2022 hat Spass gemacht, vielen Dank dafür! (Anm. Dutti: Und wahrscheinlich müssen wir dir effektiv irgendwann noch einen «last man standing»-Orden verleihen.)


Wie fandet ihr das Festival?

/ / 27.11.2022
Weitere Beiträge von

1914, Algebra, Asgard, Bloodbath, Borknagar, ColdCell, Cremation, Dark Funeral, Devils Rage, Finntroll, Hatesphere, Mind Patrol, Necrophobic, Omnium Gatherum, Organectomy, Soilwork, Stillbirth, Total Annihilation, Unleashed