Exit - Inner Sanctum - Met-Bar Lenzburg 2023
Sa, 14. Januar 2023

Inner Sanctum, Exit

Met-Bar (Lenzburg, CH)
06.02.2023
Exit - Inner Sanctum - Met-Bar Lenzburg 2023

Auftakt in die neue Met-Bar-Saison

Bereits Mitte Januar konnte ich meinen ersten 2023er-Besuch in der Lenzburger Met-Bar verzeichnen. Die Bühne teilten sich Exit und Inner Sanctum. Eine dieser beiden Gruppen konnte mich sogar unerwartet positiv überraschen. Wer das war, verrate ich euch gerne in den nachfolgenden Zeilen.

Haben alle den gestrigen «Friday the 13th» erfolgreich überstanden? Meine Wenigkeit hat den Abend mit Black und Death Metal im Winterthurer Gaswerk verbracht. Sowohl Nekrovault als auch Antiversum waren willkommene Horizonterweiterungen. Heute steht dafür das erste Gastspiel im neuen Jahr in Lenzburg an. Die dort gelegene Honigwein-Schenke will die Massen mit den Kapellen Inner Sanctum und Exit anlocken. Erstgenannte Equipe durfte ich schon vor vier Jahren in derselben Spielstätte in Aktion erleben (dazu existiert ebenfalls Textmaterial: siehe Review). Doch ehe der Headliner ran darf, übernehmen die helvetischen Todes-Thrasher das Einheizprogramm.

Exit

Ursprünglich hatte ich angenommen, dass die Herrschaften aus «Sorsi» in der heutigen Affiche die Hauptattraktion darstellen. Das ist allerdings ein Irrtum. Exit begnügen sich mit der Rolle des Support-Acts und einer Spielzeit von rund 45 Minuten. Doch diese wissen sie gekonnt zu nutzen. In ihren Stücken steckt nämlich zusätzlich eine ordentliche Packung Melodic Death Metal. Diese Stilrichtung ist ohnehin bekannt für ihre mitreissenden Elemente. Der Vierer liefert jedenfalls Beweise dafür, dass dieses Genre nicht zwingend ausschliesslich aus Finnland stammen muss.

Des Weiteren setzen die Mannen aus Sursee (irgendwie werde ich diese Haris Seferović-Bezeichnung nie mehr los…) auf frischen Wind – und dies gleich in diversen Bereichen. Einerseits hat man einen neuen Akteur am Tieftöner. Der werte Urs Kuratle löst diese Aufgabe völlig unaufgeregt und scheint sein Debüt durchaus zu geniessen. Ausserdem plant die Truppe im Frühling die Veröffentlichung ihres sechsten Studioalbums. Die in der Setliste eingesetzten Kostproben wecken freilich den Appetit auf das neue Eisen.

Frontmann Beni Sax brilliert einerseits mit einem mächtigen Stimmorgan und auf der anderen Seite mit verdammt sympathischen Ansagen. Er erläutert uns unter anderem, dass es heute eine Merchandise-Aktion gibt. Getreu dem Motto «Alles muss raus!» können sämtliche vorhandenen Artikel für ein kleines Entgelt von «fünf Stutz» erworben werden. Damit möchten die Jungs Platz für frische T-Shirt-Designs und andere Geschichten schaffen. Es lohnt sich also, Exit weiterhin zu verfolgen.

Inner Sanctum

Gegen 22.20 Uhr übernehmen die aus Freiburg im Breisgau angereisten Inner Sanctum das Kommando. Sofort fällt einem auf, dass sowohl Basser Joe als auch Sänger Kolai Exit-Shirts tragen. Sehr coole Aktion. Es ist stets eine Freude, wenn sich die auftretenden Künstler ebenfalls gegenseitig unterstützen. Kolai scheint genauso ein Meister der charismatischen Ansagen zu sein (was automatisch einen hohen Unterhaltungsfaktor zur Folge hat). Da hört man einfach gerne zu. Ausserdem hagelt es viel Liebe für den Schweizer Dialekt. Damit zieht das Quintett die Fans selbstverständlich locker und leicht auf seine Seite.

Aber wie steht es um die musikalische Leistung? Ja, die ist für mich eine faustdicke Überraschung! Manchmal können ein paar Jahre wirklich einen riesigen Unterschied ausmachen. In meinem 2019er-Bericht habe ich vermerkt, dass die Formation kaum bleibende Eindrücke bei mir hinterlassen hat. Eine solche Aussage kann ich heute Abend definitiv nicht bringen. Nix da! Inner Sanctum agieren intensiv und druckvoll. Tendenz und Entwicklung gehen also absolut in die richtige Richtung. Sie müssen zwar – im Vergleich zur Exit-Show – mit ein bisschen lichteren Publikumsreihen vorliebnehmen, aber das bringt die Jungs keinesfalls ins Straucheln. Gekonnt werden ihre mächtigen Hymnen vorgetragen.

Die Baden-Württemberger werkeln übrigens ebenfalls an einem neuen Silberling. Produziert wird das Teil in den Iguana Studios. Dort entsteht grundsätzlich in den allermeisten Fällen echte Qualitätsware. Während der Show können wir uns direkt davon überzeugen, dass das auch auf die nagelneuen Tracks von Inner Sanctum zutrifft. Klingt saustark! Die Namen der Lieder bleiben jedoch vorerst noch ein Geheimnis. Das tut der überzeugenden Wirkung ihrer Darbietung allerdings keinen Abbruch.

Das Fanzit – Inner Sanctum, Exit

Zwei tolle Bands durften sich in einer gut besuchten Met-Bar austoben. So kann es ungeniert weitergehen!

Inner Sanctum kann man schon zu Anfang des nächsten Monats erneut auf helvetischem Grund bestaunen. Am 3. Februar 2023 werden sie gemeinsam mit Vorax und Fracturus die Mauern des Ebrietas’ in Zürich dem einen oder anderen Härtetest unterziehen. Exit sind derweil dankbar um jede Unterstützung beim zurzeit laufenden Voting des Summerside Festivals, welches im Juni dieses Jahres in Grenchen stattfinden wird. Eventuell tragen ja genau eure Stimmen dazu bei, dass die Herrschaften eine Auftrittsmöglichkeit an dieser neuen Veranstaltung erhalten.

Setliste – Exit

  1. Men Of Hate
  2. The Lions Share
  3. Empire
  4. Incomplete
  5. None Of Our Business
  6. On This Side Or The Other
  7. To The Void
  8. Born To Burn
  9. Fight

Setliste – Inner Sanctum

  1. Until They Returned
  2. Unsent Warriors
  3. Ikarus
  4. Path Of Life
  5. Neuer noch unveröffentlichter Song I
  6. 9th Sphere
  7. Neuer noch unveröffentlichter Song II
  8. Machine Made God
  9. Neuer noch unveröffentlichter Song III
  10. Ginnungagab*

*Zugabe


Wie fandet ihr das Konzert?

06.02.2023
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