Metalinside.ch - Tarja - Z7 Summer Nights 2023 - Foto Friedemann
Sa, 8. Juli 2023

Tarja, Marko Hietala, Delain, Illumishade

Z7 (Pratteln, CH)
/ / 21.07.2023

Eine nicht ganz unerwartete Überraschung

Manche ganz besonderen Momente ereignen sich im Stillen. Bei den Z7 Summer Nights mit Illumishade, Delain, Marko Hietala und Tarja war das Dargebotene indes in vielerlei Hinsicht – ohrenbetäubend apart …

Tun sie es, oder tun sie es nicht? Im Vorfeld der diesjährigen Z7 Summer Nights – Show mit den beiden ehemaligen Nightwish – Aushängeschildern Tarja Turunen und Marko Hietala schien es kaum eine andere Frage zu geben. Würde es nach unfassbaren achtzehn langen Jahren geteilter Bühnen zu einem gemeinsamen Duett der beiden Ausnahmekünstler kommen?

Doch zunächst heisst es warten… Der Einlass gestaltet sich heute eher schleppend, und dass die Sonne erbarmungslos auf einen niederbrennt, macht das Anstehen auch nicht unbedingt erträglicher. Zudem: Das Gelände erst knapp dreissig Minuten vor Beginn des ersten Auftritts zu öffnen, kann man durchaus als sportlich bezeichnen (Anm. Dutti: Da kann ich dir nur stimmen, lieber Sandro. Wir schaffen es zwar trotzdem irgendwie gerade rechtzeitig vor die Bühne, aber viele andere Gäste müssen noch eine Weile in der beinahe bis zum Ibis Hotel reichenden Warteschlange ausharren. Eventuell wären für ein nächstes Mal Beschriftungen und Aufteilungen der wartenden Massen in die Kategorien «Ticket an der Abendkasse hinterlegt» und «Vorverkauf» sinnvolle Ideen). Nach einer gewissen Einschwingphase läuft das Ganze dann aber doch hinreichend rund, sodass die meisten wohl pünktlich zur Eröffnung der heutigen Party ihren Platz im Aussenbereich des legendären Z7 gefunden haben dürften. Die Halle selbst wird wie gewohnt für den Barbetrieb und den Merchverkauf (gleich links) genutzt, während draussen zahlreiche Stände dafür sorgen, dass niemand Durst oder Hunger leiden muss.

Ok, das Gros der bereits Anwesenden scheint sich zunächst schattige Plätze zu suchen, sodass das Infield direkt vor der Bühne noch ziemlich verwaist aussieht. Stimmungsmässig liegt aber offenkundig so einiges in der Luft, wie ein Blick in die Runde offenbart. Eine Art Ruhe vor dem Sturm. Ja, es verspricht ein besonderer Abend zu werden. Aber auch denkwürdig, geschichtsträchtig – ja: legendär? Man darf gespannt sein!

Illumishade

Als Erstes betreten unsere progressiven Hell-Dunkel-Metaller von Illumishade (Anspielungen auf den Namen sind durchaus bewusst gewählt) die Bühne. Songtechnisch orientiert man sich wenig überraschend an der grossartigen Performance im Komplex 457 Ende April. Und doch – dass neben dem überragenden „Rise“ in Form von „What Have I Become“ noch eine zweite romantische Nummer ihren Weg ins Set findet, überrascht dann doch – sehr positiv sogar. Denn für mich liegt die unglaubliche Stärke dieser Truppe gerade auch in den leiseren Klanggefilden. Und dass Fabi für Balladen wie geschaffen ist, beweist sie an diesem Abend mehr als eindrucksvoll!

Ein weiterer Unterschied zum Auftritt in Zürich ist zudem die Präsenz von „und am Schluss kommt noch Mirjam mit all den Noten und so“ (keine Ahnung, wovon hier geschrieben wird? Na, dann husch zu unserem ausführlichen Interview). Die blauhaarige Klangmagierin geniesst denn sichtlich jede Minute dieses Auftritts mit freudig-verklärtem Blick. Willkommen zurück, Mirjam!

Besonders hervorzuheben ist heute zudem das äusserst souveräne Getrommel von Marc Friedrich. Leider scheinen gerade zu Beginn die Bassdrums den Sound des Quintetts etwas zu sehr zu dominieren, was im Umkehrschluss die ansonsten generell tolle Performance von Fabienne Erni (dazu gleich noch ein paar Worte) etwas in den Hintergrund drängt. Und auch den einen oder anderen akustischen Flickflack zu provozieren.

Alles in allem wissen unsere Illucore-Metaller aber mit ihrem professionellen, von viel Spielfreude und Spass gespickten Auftritt voll und ganz zu überzeugen. Auch wenn Eluveitie das Hauptstandbein der nominellen Illu-Doppelspitze Fabi und Jonas ist – mit dieser Band habt ihr euch einen wirklich genialen Nebenschauplatz geschaffen. Kompliment!

Sound und so …

Im Gegensatz zu meinem letzthin verfassten Bericht zur Show von Illu, Xandria und Delain, wo ich noch leidenschaftlich über den wohl etwas zu grossen Respekt vor weiblichen Symphonic Metal – Stimmen schwadroniert habe… sind die Vocals der heute auftretenden, überaus talentierten Damen hinter einer virtuellen Wand aus Saiten- und Fellfraktion versteckt. Kann der Gesang alleine wirken, ist alles in Ordnung. Kommt eine weitere klanggebende Komponente hinzu – versenkt. Etwas, das mir bei Tarja und vor allem auch Diana Leah von Delain auffällt und die jeweilige Gesamtperformance doch etwas herunterzieht – schade.

Aber um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen – der heutige Abend war / ist / und bleibt: ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus. Nur wäre meiner Meinung nach etwas mehr drin gelegen (Anm. Dutti: Auf unserer linken Seiten klingt das Ganze eigentlich völlig okay. Aber die Wahrnehmung der Soundqualität ist – wie ich inzwischen gelernt habe – für jeden Konzertgänger häufig unterschiedlich).

Delain

Was für Kollege Kaufi Sabaton, ist für mich zumindest aktuell Delain – nein, keine Lektion in Sachen Geschichte (selbst wenn „We Are The Others“ durchaus das Potenzial dazu hätte), sondern so etwas wie eine zu Musik gewordene Sternstunde. Auch bei ihrem heutigen Auftritt gibt es – analog Illumishade – im Vergleich zur Performance im Komplex 457 wenig Neues zu berichten. Die Attribute überzeugend, publikumsnah und stimmlich souverän fassen mein Gesamturteil wie schon gut zwei Monate zuvor kompakt zusammen. Mit klangtechnischen Abzügen in der B-Note, wie oben ausgeführt.

Und ja, wer wäre nicht insgeheim davon ausgegangen, dass Herr Hietala, der die Niederländer in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal mit seiner unverkennbaren Stimme unterstützt hat, heute Abend einen seiner grandiosen Gastauftritte hinlegen würde. Wenn auch nicht unbedingt zu Your Body Is A Battleground“ (wo sich „The Gathering“ förmlich aufgedrängt hätte – jänu). Zudem passt das Oberteil, welches an ein schlichtes weisses Unterhemd erinnert, für meinen Geschmack nicht so recht ins Gesamtbild – aber wer möchte sich bei einem so epischen Happening schon gross beschweren? (Anm. Dutti: Das «Wohnwagen-Unterhemd-Hillbilly»-Outfit ist in der Tat ein bisschen befremdlich – aber das wird sich ja dann beim nächsten Auftritt glücklicherweise ändern 😉).

Zu „Don’t Let Go“ fordert Diana Leah das begeisterte Publikum auf, seine schlechtesten Dancemoves auszupacken. „So do your best… [überlegt kurz und grinst dann hinter dem Mikrofon hervor] Ööhm, your worst“. Wer könnte einer so sympathischen Aufforderung widerstehen? Und um das muntere Treiben noch weiter zu steigern, werden riesige Luftballons in die Zuschauerreihen katapultiert. Ein gelungener Gag, der die ohnehin schon tolle Stimmung zusätzlich befeuert. Und bei „Moth To A Flame“ wird der vertraute Backdrop-Wechsel vollzogen – gerade in Sachen Präsentation weiss die Truppe um Mastermind Martijn Westerholt wie gewohnt zu überzeugen.

Abgeschlossen wird das mitreissende Set mit dem bereits eingangs erwähnten „We Are The Others“, bei welchem kaum jemand mit beiden Beinen am Boden zu kleben vermag (es sei denn… nö, lassen wir das …). Wie wohl das in die Runde geworfene „See you next year“ gedeutet werden darf? Einer baldigen Wiederholung wäre ziemlich sicher nicht nur ich durchaus angetan.

Setliste Delain

  1. The Cold
  2. Burning Bridges
  3. The Quest and the Curse
  4. April Rain
  5. Suckerpunch
  6. Your Body Is a Battleground (mit Marko Hietala)
  7. The Gathering
  8. Moth to A Flame
  9. Don’t Let Go
  10. Mother Machine
  11. We Are the Others

Marko Hietala

Nach einer weiteren Umbaupause – die dank der unaufdringlichen Bühnendekorationen generell nicht allzu lange dauern – steht nun der Mann auf der Bühne, auf den die eine (bereits erfüllte) oder andere (bei Tarja) Spekulation zurückzuführen ist: Marko Hietala – am 14.1.1966 (heissa, auch ein Steinbock) in Tervo, Finnland geboren. Oder – musikalisch gesprochen – eine der prägendsten Persönlichkeiten im Symphonic Metal-Umfeld, der mit seiner charismatischen Stimme sowie seiner starken Bühnenpräsenz wohl massgeblich zum Erfolg von Nightwish beigetragen hat (ok, da gibt es noch eine zweite Person zu nennen, die… obwohl, die folgt ja gleich anschliessend *g*).

Dem begnadeten Sänger, Bassisten und Songwriter wird nicht zu Unrecht nachgesagt, eine ehrliche und tiefe Verbindung zu seinen Songs zu haben, die dem Ganzen vor allem auch live eine erfrischende Authentizität verleiht. Und so vermerkt er gleich zu Beginn, dass Lieder am besten in der Sprache vorgetragen würden, von deren Geschehnissen sie handeln. Momente, in denen man Marko so richtig anmerkt, wie sehr er mit seiner Heimat verbunden ist.

Auch die Atmosphäre ist nun eine ganz andere als eben bei Delain. Wurde kurz zuvor noch ausgelassen getanzt und gehüpft, liegt nun eine fast schon andächtige Stimmung in der Luft. Oft wird bei den rockig vorgetragenen Stücken einfach nur verträumt gelauscht, hier und da schnellen Hände in die Höhe und klatschen mit. Doch über weite Strecken sind die Augen – und vor allem die Ohren – auf den Auftritt des Mannes mit dem markanten Bart gerichtet. Zumal seine Stimme im Gegensatz zu den Damen gut abgemischt aus den Boxen schallt.

Jedoch gilt anzumerken, dass Marko seine Stücke gerne und ausführlich kommentiert. So kann er minutenlang über Friedhöfe, Blackstones, Züge („Juoksen rautateitä“) oder unser Sonnensystem, unsere Galaxie und das Schwarze Loch in ihrem Zentrum philosophieren. Sehr unterhaltsam, keine Frage – wenn man der englischen Sprache mächtig ist (Anm. Dutti: Ich habe irgendwo in einem Bericht einmal erwähnt, dass mir Marko auch schlichtweg aus dem Telefonbuch vorlesen könnte. Ich würde es nichtsdestotrotz extrem spannend und einlullend empfinden). Aber es erklärt halt auch irgendwie die doch nicht unbedingt ellenlange Setlist. Songtechnisch ist das Ganze sehr solide und mitreissend, aber insgesamt fehlt mir offen gestanden einfach etwas der Schwung, ja die Leichtigkeit in den Arrangements. Was natürlich Geschmackssache ist. Den Leuten um mich herum gefällt es jedenfalls!

Interessant auch, dass Hietala als zweitletzten Song keine Coverversion von Nightwish wählt, sondern auf „War Pigs“ von Black Sabbath zurückgreift. Speziell, aber angesichts des aktuellen Weltgeschehens bzw. des Verlaufs der finnischen Grenze wohl nicht ganz aus der Luft gegriffen. Zumal sich der Song gerade jetzt einer gewissen Beliebtheit zu erfreuen scheint, wie die Elegant Weapons bei ihrem Auftritt in Zürich bereits bewiesen haben.

Zum finalen „Truth Shall Set You Free“ holt sich Marko noch ein schneidiges Cello auf die Bühne. Ein würdiger Abschluss eines erhabenen und rundum gelungenen Auftritts, mit dem Hietala eindrucksvoll beweist, dass seine rauen Vocals beim Nightwish-Kracher „Wish I Had An Angel“ nur eine seiner vielen stimmlichen Facetten sind. Und nicht ohne Augenzwinkern bemerkt er beim Hinausgehen: „So, jetzt kommt noch eine Freundin von mir…“.

Setliste Marko Hietala

  1. Tähti, hiekka ja varjo
  2. Dead God’s Son
  3. Isäni ääni
  4. For You
  5. Vapauden kuolinmarssi
  6. Juoksen rautateitä
  7. Stones
  8. War Pigs (Black Sabbath cover)
  9. Truth Shall Set You Free

Tarja

Nun, beim eben erwähnten „Wish I Had An Angel“ bildete eine gewisse Tarja Turunen den gesanglichen Gegenpart – eine typische Beauty And The Beast – Nummer, wenn man so will. Zuletzt gemeinsam vorgetragen am 21. Oktober 2005 in der Hartwall Arena in Helsinki zum Abschluss der „Once World Tour“ als allerletzter Track. Und genau diese Dame steht nun im Rahmen ihrer „Living The Dream – Tour“ auf der Bühne der Z7 Summer Nights, um den finalen Akt des heutigen Abends einzuläuten.

Was wurde im Vorfeld nicht alles spekuliert. Käme es zu einer musikalischen Wiedervereinigung der beiden so lange getrennt agierenden Lichtgestalten des Symphonic Metal? Oder war das Zerwürfnis nach dem damaligen Rausschmiss doch zu gross, um den Geist der alten Tage zumindest kurzfristig wieder aufleben zu lassen? Nun, gleich würden wir es sehen.

Zweifellos ist ein Auftritt von Miss Turunen auch ohne all das historische Brimborium ein beeindruckendes Erlebnis. Die Dame, die wie kaum eine andere den Spagat zwischen klassischem Sopran und kraftvollem Rockgesang meistert, glänzt auch an diesem Abend wieder mit viel stimmlicher Intensität, Eleganz und Emotionalität – wenn man denn über den leider erneut nicht unbedingt erstklassigen Mix hinwegsieht.

Wunderbar auch ihre nur allzu treffende Aussage, dass wir zu viel Zeit damit verbringen, etwas, jemanden oder das Leben im Allgemeinen zu hassen, anstatt es zu lieben. Auffallend – im wahrsten Sinne des Wortes – sind obendrein die üppigen Lichteffekte, die den Songs zusätzliche Tiefe verleihen. Wobei ich auch hier – wie schon bei Marko – anmerken muss, dass mir die Kompositionen zwar gefallen, sich bei mir jedoch nicht nachhaltig festzusetzen vermögen. Und ähnlich wie bereits bei Ex-Bandkollege Hietala zuvor schwankt das Publikum zwischen respektvoller Bewunderung und freudiger Ekstase – sehr speziell!

Wie nicht anders zu erwarten, führt uns Tarja gekonnt und charmant in die langsam dunkel werdende Sommernacht. Und dann ist er endlich da – der Moment, auf den nicht nur hart gesottene Nightwish-Fans sehnsüchtig gewartet haben: Tarja und Marko, die – für manche sicherlich einzigen – wahren Stimmen von Nightwish (auch wenn mir Anette Olzon zumindest ab Konserve noch immer besser gefällt), nach 18 langen Jahren endlich wieder vereint auf der Bühne. Nicht wenige werden bei diesem Anblick – und der emotional bewegenden Interpretation von „The Phantom Of The Opera“ – die eine oder andere Träne der Freude und/oder Rührung verdrückt haben – Hühnerhaut pur! So dürfte denn für viele gerade dieser Moment, dieses Duett der Höhepunkt des Abends darstellen. Auch wenn alles andere als dieser geschichtsträchtige Augenblick irgendwie die eigentliche Überraschung gewesen wäre. Eine wundervolle, leider auf nur einen Song begrenzte Reunion, die sich aber zugleich wie ein durchsichtiges Ü-Ei anfühlt – fein, spassig, aber halt auch in gewisser Weise vorhersehbar (Anm. Dutti: Kann keinen Senf ergänzen, meine Gefühlswelt fährt gerade Achterbahn! Selbst meine DigiCam bleibt brav in der Hosentasche. Diesen einmaligen Moment möchte ich schlichtweg mit eigenen Augen und purem Herzblut absorbieren und geniessen. Blockbuster-Kino!).

Anm. d. Red.: Ganz zum ersten Mal seit 2005 stehen sie jedoch nicht gemeinsam wieder auf der Bühne. Es gab schon 2017 am Raskasta Joulua Live in Turku ein gemeinsames Ave Maria … 

Stimmt, vielen Dank für den Hinweis, pam! Spannend, wie man sich durch einen von aussen herangetragenen Hype doch beeinflussen lassen kann … Nennen wir es eben ein erstes Aufeinandertreffen abseits finnischer Weihnachtsweisen …

Unterm Strich – und das hochemotionale Rendezvous für die Geschichtsbücher bewusst ausklammernd – ein souveräner Auftritt einer wahren Grande Dame des Metal. Und der es mit einer wohl nur ihr eigenen Einfachheit gelingt, die Attribute kraftvoll, emotional, eingängig, theatralisch und anspruchsvoll allesamt unter einen Hut zu bringen. Stimmlich zweifellos eine Offenbarung – und zum Songmaterial habe ich mich ja bereits geäussert.

Setliste Tarja

  1. Eye of the Storm
  2. Demons in You
  3. Tears in Rain
  4. Diva
  5. Love to Hate
  6. Enough
  7. I Feel Immortal
  8. The Phantom of the Opera (Andrew Lloyd Webber cover; mit Marco Hietala)
  9. I Walk Alone
  10. Victim of Ritual
  11. Innocence*
  12. Die Alive*
  13. Dead Promises*
  14. Until My Last Breath*
  15. Over the Hills and Far Away (Gary Moore cover)*

Das Fanzit – Tarja, Marko Hietala, Delain, Illumishade

Die einen zieht es mit dem Beginn der langersehnten Sommerferien in den Süden, die anderen ins Z7, wo uns mit Illumishade, Delain, Marko Hietala und Tarja Turunen ein musikalischer Leckerbissen erwartete, der symphonischer kaum hätte sein können. Abseits aller nostalgischen Gefühle kann man mit Fug und Recht behaupten, dass heute Abend bei den Z7 Summer Nights zwei absolute Ausnahmekünstler vielen Nightwish-Fans (und nicht nur denen) ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gemacht haben. Und doch bleibe ich bei meiner Meinung, dass mich rein songtechnisch keiner der beiden Acts ernsthaft vom Hocker gehauen hat.

Illumishade ernteten mit ihrer unnachahmlichen Mixtur aus Symphonic-, Progressive- und Disney-Metal (oder eben kurz: Illucore) viel verdienten Applaus, derweil Delain eine frische, mitreissende und herzliche Show an den Tag legten. Die Auszeichnung „King Of The Day“ gebührt meiner Meinung nach somit den Niederländern, auch wenn es eigentlich nur Sieger gab.

Alles in allem war’s ein wunderschöner Sommerabend mit viel toller Live-Musik in einer wunderbar entspannten Atmosphäre. Gerne wieder!

Dutti: Eine heisse Z7-Sommernacht im Zeichen der fantastischen Symphonien! Bei Illumishade bin ich schon auf das neue Material gespannt, Delain – und insbesondere Diana Leah – werden immer besser, Marko Hietala ist und bleibt eine Kultfigur und Madame Turunen hat im Vergleich zu ihrer letztjährigen Performance am Wacken Open Air deutlich besser abgeschnitten. Ausserdem wird es ohne Zweifel eine Weile dauern, bis ich dieses emotionale «Phantom Of The Opera»-Duett einigermassen schlau verdaut haben werde.

Fotos Tarja, Marko Hietala, Delain, Illumishade – Z7 Summer Nights 2023 (Friedemann)


Wie fandet ihr das Konzert?

/ / 21.07.2023
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