Fabula Rasa - Tome I The Arrival (Cover Artwork)
Sa, 25. November 2023

Fabula Rasa – Tome I: The Arrival

Folk Metal
22.02.2024
Fabula Rasa - Tome I The Arrival (Cover Artwork)

Schöne Strophen und starke Stimme

Sieh an, sieh an, da ist er wieder: der traditionelle Herbst-Nachzügler. Will heissen, ein Album, das letzten Oktober oder November erschien, und im Januar meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Nachdem unter diesen Vorzeichen bereits Glacier, Stormkeep und Te Ruki einen bleibenden Eindruck hinterlassen konnten, gebührt die Ehre diesmal Fabula Rasa, die mit Tome I: The Arrival ihr Debüt vorlegen.

Dieses enthält eine schöne Portion Folk Metal, dessen Fundament im klassischen Heavy Metal begründet liegt. Eine Mischung also, die nicht gänzlich neu ist, dabei aber trotzdem selten genug auf der Landkarte der harten Gitarrenmusik auftaucht, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Schauen wir also mal genauer hin, ob hier ein Schatz vergraben ist oder nur vertrocknete Grasbüschel herumliegen.

Kennt ihr das? Es gibt diese Bands, deren Strophen ihr ganz in Ordnung doch nicht herausragend findet, aber sie schreiben grossartige Refrains, welche die Songs so richtig herausreissen. Fabula Rasa sind anders. Fabula Rasa funktionieren nämlich genau umgekehrt. Will heissen, es ist zu empfehlen, sich nicht auf die Kehrverse zu versteifen, sondern seinen Fokus grundsätzlich mehr auf alles davor und danach zu richten. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen. „Protector of the Realms“ ist so eine und gleichzeitig eines der Highlights auf Tome I: The Arrival. Sänger Achim Hopf glänzt hier nochmals ein Stück mehr, als er das sowieso bereits auf dem ganzen Album tut. (Vielleicht liegt es auch daran, dass hier kaum Chöre zum Einsatz kommen. Bei denen besteht nämlich teilweise noch recht Luft nach oben). Der gute Mann wurde jedenfalls unbestreitbar mit Talent gesegnet. Da ist es nur richtig, dass er im Mix prominent platziert wird. Dessen Klarheit ist ein weiterer Pluspunkt, den Fabula Rasa für sich verbuchen können. Jedes Instrument kriegt den Raum, den es benötigt, wobei gerade die Stellen aufhorchen lassen, an denen der Bass sich knackig in Szene setzen kann.

Eine weitere Stärke der Band sind die Arrangements der Lieder. Abgesehen von einigen wenigen Stellen sind die meisten Stücke auf den Punkt komponiert, praktisch nie zu lange ausgewalzt und kommen mit kompaktem Abwechslungsreichtum um die Ecke. Als Beispiele drängen sich „Molten Eye“ oder „Battlefield“ auf. Und auch in dieser Hinsicht sorgen Fabula Rasa für eine Ausnahme; „The Plague Waltz“ bleibt nämlich hinter dem restlichen Material zurück und will sich nicht im selben Masse in den Gehörgängen festkrallen wie die anderen Songs. Zudem fällt das abschliessende Klavierstück „Fabulation pt. I“ klanglich total aus der Reihe, was den Abschluss von Tome I: The Arrival ausfransen lässt. Immerhin kann es mit schönen Melodien aufwarten, doch im Gegensatz zur mehr als passenden anderen Instrumentalkomposition „The Arrival“ funktioniert es im Albumkontext einfach nicht.

Das Fanzit zu Fabula Rasa – Tome I: The Arrival

Fassen wir also zusammen: Fabula Rasas Debütalbum enthält sechsunddreissig Minuten Musik, von denen etwas mehr als fünfundzwanzig nicht nur Spass machen, sondern auch einiges Potential für zukünftige sehr gelungene Werke erkennen lassen. Dazu kommt ein Song, der hinter den Erwartungen, geschürt von der ersten Albumhälfte, zurückbleibt, sowie ein Klavierstück, das eine ganz andere Art von Musik präsentiert und sich deswegen nicht rund in den Hörfluss einfügt. Damit liegt Tome I: The Arrival knapp unter guten 7.5 Punkten, die es dank der wirklich guten Höhepunkte und einer bemerkenswerten Gesangsleistung doch noch erreicht.

Video Fabula Rasa – Molten Eye


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



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22.02.2024
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