
Rock-Out – Let’s Call It Rock’n’Roll
Hardrock
Was lange währt…
…wird endlich gut. So heisst das Sprichwort. Lange mussten die Fans der Emmentaler Rocker Rock-Out auf das neue Album warten. Nun ist „Let’s Call It Rock’n’Roll“ da. Ob sich die lange Wartezeit gelohnt hat? Ich habe das Ding mal genauer unter die Lupe genommen.
Let’s Call It Rock’n‘Roll
Die gute Nachricht zuerst: Das Ding rockt! Die Anhänger werden alleine ab den klischeebehafteten Songtiteln wie „The Boys Are Back“ oder „Let’s Call It Rock’n’Roll“ schon Freudentränen bekommen. Sowieso ist vor allem der Titeltrack ein wahres Highlight, dies trotz der recht kurzen Spielzeit von nicht einmal drei Minuten. „American Way“ dürfte man danach kaum politisch verstehen, sondern als typischen Biker-Song – was natürlich zu den Jungs passt.
Mit „Pump It Up“ ist logischerweise auch der Track zu hören, der vor ein paar Monaten als erstes Zückerli präsentiert wurde. Doch gleich im Anschluss folgt eine Überraschung: „Dynamite“. Eine Nummer, die alles andere als neu ist und seit gefühlt ewigen Zeiten bereits im Live-Programm der Emmentaler zu finden ist. Bei einer LP wäre nun die A-Seite fertig mit einer Spielzeit von nicht einmal 19 Minuten…
Auf der B-Seite finden sich dann nochmals zwei Songs, die längstens zum Repertoire an den Konzerten gehören: „I Wanna Live“ haben die Berner in Corona-Zeiten geschrieben, „Hit Me“ ist ebenfalls eine Nummer, die man schon länger an den Shows zu hören bekommt.
Dann bleiben da insgesamt gerade mal drei weitere wirklich neue Songs: „HCRNRSM“ dürfte live zu einem Highlight werden. Die Ballade fehlt auch nicht, „Tears Are The Rain“ ist dann paradoxerweise sogar der mit Abstand längste Track. Den Schlusspunkt bildet am Ende das bluesig angehauchte „Don’t Call Me Honey“, welches dem Album noch einen kleinen Farbtupfer der anderen Art verpasst.
Das Fanzit zu Rock-Out – Let’s Call It Rock’n’Roll
Wie ist „Let’s Call It Rock’n’Roll“ also zu beurteilen? Nun, musikalisch haben es die vier Emmentaler drauf! Da gibt es wirklich nichts zu rütteln, das ist absolut geiler Hardrock der leicht rotzigen Sorte. Die wirklich neuen Songs, allen voran der Titeltrack und das starke „HCRNRSM“, brätschen ohne Ende.
Doch die Kehrseite der Medaille zeigt dann auch, dass das neue Material gerade mal aus sieben Songs mit einer Spielzeit von knapp 27 Minuten besteht. Das ist zweifellos eher enttäuschend, da dürfte man bei dieser langen Wartezeit sicher etwas mehr erwarten. Klar: Qualität ist besser als Quantität! Doch innerhalb von 5 Jahren müsste bei Zweiterem doch noch Luft drin sein.
Das Fanzit ist schliesslich zwiespältig. Rein vom Sound her gibt es wie erwähnt eigentlich nichts zu motzen, doch die auch insgesamt erschreckend kurze Spielzeit ist halt wirklich ein Negativpunkt. Ich zieh mir mal die Fanbrille an und versuche so, diesen Makel etwas auszublenden – sodass es schlussendlich zu 8 von 10 Horns reicht.
CD / Vinyl portofrei bestellenDie Tracklist – Rock-Out – Let’s Call It Rock’n’Roll
- The Boys Are back
- Let’s Call It Rock’n’Roll
- American Way
- Pump It Up
- Dynamite
- HCRNRSM
- I Wanna Live
- Tears Are The Rain
- Hit Me
- Don’t Call Me Honey
Das Line-up Rock-Out
- Florian Badertscher – Vocals, Guitars
- Severin Held – Guitars
- Luca Gfeller – Bass
- David Bärtschi – Drums
Video Rock-Out – Let’s Call It Rock’n’Roll
