Aeon Empire - Aeon Empire (Cover-Artwork)
Do, 27. März 2025

Aeon Empire – Aeon Empire

Hardrock, Rock
21.05.2025
Aeon Empire - Aeon Empire (Cover-Artwork)

Alter Wein in neuen Schläuchen

Aeon Empire ist der neuste Wurf aus dem Hause Ronnie König. Der talentierte Bassist, Songwriter und Produzent dürfte Freunden gepflegten Power Metals von seiner Arbeit bei Signum Regis bekannt sein.

Forscht man etwas im Archiv nach, stösst man auf weitere Projekte, die irgendwo im Zusammenhang mit der Hauptband stehen: Vindex, Trigger, Dream Patrol – alles Combos, die aus Ronnies unerschöpflichen Kreativität entstanden sind. Trotz der wiedererkennbaren Soundsignatur bleibt jedes Projekt eigenständig und stilistisch abgegrenzt und definiert.

Bei Vindex ist Metal in seiner traditionellen und teutonischen Form zu hören, während Trigger dies in einer etwas schwereren Art und mit slowakischen Texten zelebrieren. Dream Patrol sind ein Abstecher in die 80er-Ära mit starker Hardrock-Tendenz. Wo sind nun Aeon Empire einzuordnen?

Nichts Neues unter der Sonne, aber …

Das Quintett besteht aus Ronnies treuem Gefährten Filip Koluš an der Gitarre sowie der vertrauten Stimme aus jüngsten Signum-Regis-Tagen Jota Fortinho. Als zweiter Gitarrist agiert Jimi Cimbala, der auch schon als Gast bei Signum Regis auftauchte. Ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt ist Radim Večeřa, der bereits bei Dream Patrol seine Schlagzeugdienste absolvierte. Apropos Dream Patrol: Auch Aeon Empire nehmen den Hardrock ins Visier, allerdings losgelöst vom 80’s-Vibe.

Losgelöst ist das Ganze auch von Signum Regis, zumindest musikalisch. Ronnie versteht es blendend, eine klare Richtung vorzugeben, die vertraut und dennoch erfrischend neu wirkt. Die Chemie zwischen den Musikern ist hervorragend, die Spielfreude unüberhörbar. Ab den ersten Noten des Openers ‹All Your Dreams› regiert pure Routine gepaart mit technischer Finesse. Das ist Hardrock, wie man ihn nur noch schwer aus den Lauschern kriegt.

Wer sich nun aber über die gesamte Spiellänge auf die üblich kommerzielle, klischeebehaftete Rockmasche einstellt, der hat sich gewaltig geschnitten. Aeon Empire wollen nicht schöngebügelt klingen, selbst in ruhigen Momenten nicht (Waiting In The Rain). Auf der anderen Seite wird Garagenrock mit unerwartet angenehmen Melodien gekreuzt (Liars And Fools). Oder man spielt Bluesrock dermassen schmissig, dass es selbst dem mürrischsten Gaul ein Lächeln entlockt (Waiting To Feel Good). Die perfekte Balance zwischen Tradition und Moderne wird schliesslich in ‹Stallion› erreicht – welch ein geiler Gassenhauer!

Trotz allen simplen Formeln, die Hardrock so unwiderstehlich machen, brechen Aeon Empire immer wieder aus diesem traditionellen Gerüst heraus. Den echten Kniefall vor ihren musikalischen Helden (gewürdigt im Booklet) erkennt man darin, dass kein einziger Song nach einem Plagiat klingt. Das ist wahre Kunst!

Das Fanzit zu Aeon Empire – Aeon Empire

Aeon Empire haben mit ihrem gleichnamigen Debut eine echte, unkonventionelle Perle rausgehauen. Für den geneigten Oldschool-Hardrocker erfordert das anfangs etwas Eingewöhnung. Doch unter dem Strich bleibt schnörkellos gespielte Rockmucke, die nicht nach kommerziellem Erfolg schielt und vielleicht gerade deswegen enormen Spass macht.

Hier wird im wahrsten Sinne des Wortes alter Wein in neue Schläuche gegossen. Und ja, der mundet!

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Die Tracklist – Aeon Empire – Aeon Empire

  1. All Your Dreams
  2. Sitting On A Wall
  3. Waiting In The Rain
  4. Push The Clouds Away
  5. Once In A Lifetime
  6. Stallion
  7. Waiting To Feel Good
  8. Gloom
  9. Liars And Fools
  10. Fell In Love
  11. Set Aflame This Cold World

Das Line-up Aeon Empire

  • Jota Fortinho – Vocals
  • Filip Koluš – Guitars
  • Jimi Cimbala – Guitars
  • Ronnie König – Bass
  • Radim Večeřa – Drums

Video Aeon Empire – All Your Dreams


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8.5/10



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21.05.2025
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